Reunion 2019 bei der Deutsch-Französischen Brigade
Mit einem Tag der offenen Tür beging die Deutsch-Französische Brigade am Brigadestandort in Müllheim ihr 30-jähriges Jubiläum. Die hier gezeigten statischen und dynamischen Vorführungen nutzten die Teilnehmer der 27. Bodensee-Militär-Reunion um zusammen mit Vorträgen die Deutsch-Französische Brigade eingehender kennen zu lernen. Zur Reunion eingeladen hatte der Landesvorsitzende Oberstleutnant d.R. Joachim Fallert für die Landesgruppe Baden-Württemberg im Reservistenverband in Zusammenarbeit mit den beteiligten Schweizer Offiziersgesellschaften.
Einem Überblick über die Deutsch-Französischen Brigade gab der Personalstabsoffizier Oberstleutnant Peter Stangl. Der Großverband ist zwar hauptsächlich in Europa und Afrika im Einsatz, mit den Ausbildungsorten Neukaledonien und Antillen erstreckt er sich aber über 16 Zeitzonen, woraus folgt: „In der Deutsch-Französischen Brigade geht die Sonne nie unter!“.
Auf ein Grußwort kam der Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim Brigadegeneral Peter Mirow vorbei, zusammen mit dem Stellvertretenden Kommandeur Colonel Philippe Kirscher.
Einblicke in den Einsatz des Jägerbataillons 291 bei der Friedensmission MINUSMA (Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali; französisch: Mission multidimensionnelle intégrée des Nations Unies pour la stabilisation au Mali) gab ihr Kommandeur Oberstleutnant Martin Winkler. Eines der Aha-Erlebnisse für die Zuhörer war, dass Entfernungen nicht allein nach Weglänge, sondern auch nach Fahrzeit angegeben wurden: 578 km von Gao nach Mopti in fünf Tage. Die Probleme in Mali sind wohl lösbar, aber kaum allein durch Militäreinsatz.
Mit Innerer Führung beschäftigte sich dann Pascal Kober in seinem Vortrag. Nicht allein begrenzt auf die Bundeswehr, sondern auch mit der Frage, ob auch die Gesellschaft einer Inneren Führung bedarf. Diese weitergehende Betrachtung ergibt sich daraus, dass Kober mit dem damit verbundenen Themenkreis nicht allein als Bundestagsabgeordneter zu tun hat, sondern auch als Pfarrer, Religionslehrer und Militärseelsorger im Auslandseinsatz.
Die Vorführungen zum 30-jährigen Jubiläum waren derart vielseitig, dass der Platz in der Robert-Schumann-Kaserne nicht ausreichte und auch die Schießanlage und der Standortübungsplatz genutzt wurden. Nicht zur militärischen Ausrüstung der Deutsch-Französischen Brigade gehörte dabei die Hüpfburg für Kinder, obgleich deren Außenflächen in französischem Flecktarn gehalten waren.
Mit dem Großen Zapfenstreich schloss das Programm zum Jubiläum der Deutsch-Französischen Brigade.