Von Reservistenkordel bis militärischem Interesse
Bei der diesjährigen Landes-Info-Tagung im Gästehaus der Universität in Stuttgart-Vaihingen standen nicht wie gewohnt alle Arbeitsbereiche im Programm, vielmehr war der Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit dem Landeskommando Baden-Württemberg gesetzt.
Oberst Christian Walkling ging hier als Kommandeur voran und informierte über „Aktuelle Entwicklungen – Herausforderungen Reserve“. Eingangs schloss er die sogenannte „Reservistenkordel“ aus seinen Themen aus und gliederte seinen Vortrag dann in Rahmenbedingen Bundeswehr, Konzeption Bundeswehr, Strategie der Reserve, Regionalkonferenzen KdoTA/VdRBw und Handlungsfelder Reservistenarbeit. Oberst Walkling berichtete auch vom Besuch des stellvertretenden Generalinspekteurs Vizeadmiral Dipl.-Ing. Joachim Rühle, was Gelegenheit war nicht allein Erfolge aufzuzeigen, sondern auch Probleme wie fehlende Ausrüstung für Reservisten oder Verschlechterungen für Selbständige, Studenten oder Arbeitssuchende durch das neugefasste Unterhaltssicherungsgesetz bei Kurzübungen an Wochenenden. Als Schwerpunkte der Reservistenarbeit in 2019 nannte Oberst Walkling die Modulare Ausbildung Ungediente ab März, die Feststellung der Einsatzbereitschaft der drei RSU-Kompanien im Mai und die Unterstützung bei der Terrorismus-Abwehr-Übung BWTEX im Oktober.
Anschließend gab der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten, Oberstleutnant Norbert Piros-Károlyi, einen Überblick zur „Gewinnung von Reservisten“. Dazu konkretisierte Oberst i.G. Martin Reitmaier die Beorderungsmöglichkeiten und den Bedarf an Reservisten für das Multinationale Kommando Operative Führung in Ulm. Einen dem entsprechenden Einblick mit Soll und Ist gab Oberstleutnant Peter Stangl als Personalstabsoffizier bei der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim.
Beim Thema „Ein- und Auskleidung von Reservedienstleistenden“ ging Stabsfeldwebel Karsten Bekaan als Feldwebel für Reservistenangelegenheiten am Folgetag auch auf den Umtausch von Bekleidung ein.
Darauf aufbauend zeigte Oberstleutnant Piros-Károlyi den aktuellen Stand von Anzugsordnung und Uniformbestimmungen auf. Dabei stellte er fest, dass die schwarz-rot-goldene Kordel nicht als „Soldaten 2. Klasse“ kennzeichnet, sondern als „Zivilisten in Uniform“ und prognostizierte, dass ein Ersatz für diese Kordel gesucht und gefunden wird.
Weitere Themen waren der Ausweis für Reservisten, Uniform im Ausland (Request for visit),
Vorbereitung und Durchführung von Verbands- oder dienstlichen Veranstaltungen sowie Planung und Schwerpunkte 2019/2020.
Obgleich bereits Nachmittag, bewirkte das Thema „Feststellen des Militärischen Interesses für RAG Schießsport des VdRBw e.V.“ die lebhaftesten Diskussionen, auch unter den Reservisten selbst.