30. Wettkampf Uhu 2014
Vom 24. auf den 25. Januar fand der traditionelle Winterwettkampf Uhu der Kreisgruppe Mittlerer Neckar südlich von Filderstadt-Bonlanden statt. Zum 30. Jubiläum und seinem nachtjagenden Namensgeber gemäß diesmal wieder als Nachtwettkampf.
Die Rahmenlage sah die Absicherung eines militärischen Sicherheitsbereichs im Inland vor, nachdem durch eine bevorstehende Intervention der Nato im Auftrag der Uno in einem afrikanischen Bürgerkriegsland sich die Gefährdungslage auch in Deutschland verschärft hatte. Hierzu wurden die Mannschaften als Streifen eingeteilt und mussten auf vorgegebenem Streifenweg den militärischen Sicherheitsbereich kontrollieren, der auch sicherheitsempfindliche Punkte wie den Uhlbergturm als Basis einer militärischen genutzten Satellitenstation umfasste.
Nach erfolgter Befehlsausgabe durch den Gruppenführer traf die Streife zuerst auf eine ungenehmigte Demonstration und Straßenblockade. Die Demonstranten wandten sich lautstark gegen die Bundeswehr und die Errichtung des militärischen Sicherheitsbereichs in ihrer Umgebung. Hier musste mit Geschick und Durchsetzungsvermögen eine Lösung herbeigeführt werden, die die Freigabe der Straße und Verlegung der Proteste weg vom militärischen Sicherheitsbereich zum Ziel haben musste.
Nach der Bewältigung dieser Aufgabe traf die Streife auf zwei Pressevertreter. Nach Freigabe durch die Operationszentrale musste im sich anschließenden Interview darauf geachtet werden, dass nicht zu viel über sicherheitsrelevante Themen preisgegeben, anderseits aber die Reporter nicht abgewiesen wurden. Durch den lokalen Pressevertreter wurden die Kameraden dann auch auf einen verdächtigen Gegenstand im Uhlbergturm hingewiesen und mussten nach Rücksprache mit der Operationszentrale Zugführer die gefühlt 4 km lange Strecke schnellstmöglich zurücklegen – tatsächlich 2,2 km mit 130 Höhenmetern.
Am Uhlbergturm angekommen wurde unter Beachtung der Eigensicherung die Lage erkundet, ein Sprengsatz entdeckt und an die Operationszentrale gemeldet sowie die entsprechenden Unterstützungskräfte wie Kampfmittelbeseitiger und Feldjäger angefordert. Zum Abschluss der Station mussten noch einige Kampfmittel identifiziert sowie eine Kampfmittelmeldung abgesetzt werden.Der Streifenweg wurde dann fortgesetzt, um am Eingangsbereich zum militärischen Sicherheitsbereich vorübergehend die Zufahrt (Wache) zur Personen- und Fahrzeugkontrolle zu besetzten. Hier galt es nun, ein Fahrzeug nebst Insassen zu kontrollieren und versteckte Waffen und Sprengvorrichtungen zu finden. Ein Hauptaugenmerk lag hier insbesondere im Bereich der Eigen- und Kameradensicherung, im notwendigen deeskalierenden Wirken sowie dem strukturierten Vorgehen bei der Durchsuchung.
Ehe der Streifenweg wieder zum Ausgangspunkt Schützenhaus Bonlanden führte, mussten die Kameraden noch ihr Können im Rahmen von Erste-Hilfe-Maßnahmen bei verletzten Personen nach einem Anschlag mit einer Sprengfalle unter Beweis stellen und nach der Erstversorgung und der entsprechenden Funkmeldung an die Operationszentrale den Verletzten in einem Bergetuch zum nahegelegenen Hubschrauberlandeplatz der Filderklinik transportieren.
Anschließend endete die Streife im Schützenhaus. Doch hier war der Wettkampf noch nicht ganz zu Ende; erst musste noch selbstverständlich dem Zugführer die Vorkommnisse und Beobachtungen auf dem Streifenweg im Detail gemeldet werden.
Abschließend konnte man bei hervorragender Verpflegung den Wettkampf gemeinsam ausklingen lassen, bevor es in den frühen Morgenstunden entweder endlich nach Hause oder in den vorbereiteten Ruheraum ging.
Den ersten Platz erreichte die Wettkampfmannschaft der Reservistenkameradschaft (RK) Waiblingen unter der Führung von Hauptmann d.R. Sven Weber, gefolgt von der RK Besigheim mit Oberfeldwebel d.R. Markus Keller und der RK Murrhardt mit Hauptfeldwebel d.R. Thomas Schneider.