Uhu jagte im Stadtgebiet
Ausbildung im Erweiterten Ausbildungsspektrum in Waldenbuch
Seiner Namensgebung entsprach der diesjährige „Uhu“ kaum. Der große nächtliche Jäger (Bubo bubo) gab seit 1986 einer Nachtpatrouille als Reservistenwettkampf seinen Namen. Wie vor zwei Jahren stand nun wieder Ausbildung im Erweiterten Ausbildungsspektrum (EAS) der Bundeswehr auf dem Programm. Diese Weiterbildung für Reservisten und Nach- und Vorbereitung für Wettkämpfe fand tagsüber im Stadtgebiet von Waldenbuch statt, also zur Ruhezeit der Großeule. Statt Tarnung wie beim Namensgeber war öffentlichkeitswirksames Auftreten angesagt, da die Bevölkerung zuvor in der Zeitung zu den sechs Ausbildungstationen eingeladen worden war.
Diese Ankündigung war auch deshalb hilfreich, denn wer unvorbereitet Soldaten mit schussbereiten Gewehren und Pistolen auf dem Hof der Oskar-Schwenk-Schule sieht oder etliche Blindgänger auf dem Spielplatz südlich der Mozartstraße, könnte falsche Schlüsse ziehen. Auf dem Schulhof zeigten Feldjäger Fahrzeug- und Personenkontrolle und übten dies mit den Reservisten ein. Auf dem Spielplatz ging es um die Erkennung von Kampfmitteln und die erforderlichen Schutzmaßnahmen.
Weniger gut sichtbar waren die Kampfmitteln an der Station Patrouille in Form von IED (improvised explosive device), also unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen: sieht aus wie eine Konservendose, ist eine Konservendose, aber mit welcher Füllung? Außer diesen Gefahren längs des Weges waren etwas abseits in den Büschen einige Klappfallscheiben platziert, die als feindliche Schützen zu erkennen waren.
Die Zivil-militärische Zusammenarbeit konnte bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Waldenbuch geübt werden: Umgang mit langen Leitern und Knoten für Personen und Materialtransport.

In den Räumen des Deutschen Roten Kreuzes erhielten die Reservisten Einweisung in den Einsatz von Trage und Tragetuch und übten dies. Da die Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS; engl.: Posttraumatic Stress Disorder, PTSD) bei Einsatzsoldaten wohl häufiger und langwieriger als körperliche Verletzungen sind, gab hier Oberstabsarzt d.R. Daniel Renne eine hierzu hilfreiche Einweisung.
Frostige Temperaturen und vereiste Wege hielten die Besucherströme zwar merklich klein, in der sechsten Station wurde aber dennoch fleißig Öffentlichkeitsarbeit geübt, hier mit dem Schwerpunkt „Umgang mit Medien“.
Oberstleutnant d.R. Reinhard Hirzel zeigte sich als Dienstaufsicht sehr zufrieden. Insbesondere auch deshalb, weil nach der letzten Vorstandswahl bei der Kreisgruppe Mittlerer Neckar Major d.R. Gernot Gaiser als Leitender und Oberstleutnant d.R. Robin Weigt als Beauftragter Militärische Ausbildung diese Aufgaben neu übernommen hatten.