Winterfahrt in den Bayerischen Wald
Winterausfahrt 2019 in den Bayerischen Wald
- – 24. März 2019
(hdt) Am frühen Morgen des 21. März trafen sich sechs Kameraden der RK-Obrigheim um zur traditionellen Winterausfahrt zu starten. Zu aktiven Zeiten nannte sich die Veranstaltung noch „Winterkampfausbildung“! Angepasst an das Alter der Teilnehmer wurde der Name zwischenzeitlich auf „Winterausfahrt“ entschärft.
Bei strahlender Sonne ging es über Nürnberg gen Osten und wir erreichten nach einem kurzen Verpflegungsstop am frühen Nachmittag unser erstes Ziel im Grenzgebiet von Deutschland und Tschechien. 54 km südwestlich von Pilsen liegt das Städtchen Domažlice (Taus). Farbenprächtige Renaissancehäuser mit schattigen Laubengängen in diesem beliebten Ausflugsziel laden zum Stadtbummel ein. Urige Gasthäuser sorgen mit dem weltberühmten Pilsener Bier für Erfrischung. Am Nachmittag erreichten wir dann unseren Gasthof in Engelsdorf, wo uns der Hausherr freundlich begrüßte. Nach dem Bezug der Zimmer begann die tägliche „Kampfschwimmer-Ausbildung“ im großzügigen Wellnessbereich. Sauna und Dampfbad sorgten für die entsprechende Entspannung, bevor das dreigängige Abendmenü serviert wurde. Müde von der Fahrt und dem am Tag Erlebten war nur noch eine kurze Planung für den nächsten Tag angesagt.
Nach der Stärkung am reichhaltigen Frühstücksbuffet begann Gerhard mit seiner abwechslungsreichen Rundfahrt durch den Bayerischen Wald. In Miltach besuchten wir eine Spielzeugfabrik, die ausschließlich in der Region hergestelltes Holzspielzeug anbietet. Die Verwendung von ungiftigen Naturfarben ist für den Hersteller Ehrensache! Nicht weit davon liegt eine über die Grenzen hinaus bekannte Waffelfabrik. In über 80-jähriger Tradition fertigt Deutschlands führender Hersteller feinster Waffeln Köstlichkeiten, die man erfreulicherweise direkt erwerben kann. Was wäre der Bayerische Wald ohne die Kräuterliköre der Spezialitätenbrennereien! Bei der Herstellung dieser edlen Fruchtbrand- und Fruchtgeistliköre verwendet man ausschließlich feinste Destillate und Fruchtsäfte der jeweiligen Frucht nach hauseigener Rezeptur, ohne Zugabe von Neutralalkohol oder Aromen. Nach Verkostung erfolgte automatisch der Einkauf im hauseigenen Laden. Über die kurvenreiche Zufahrt zum Arbergebiet ging es zur Talstation der Gondel zum Arbergipfel, der mit 1456 m der höchste Berg des Böhmerwaldes, des Bayerischen Waldes und Niederbayerns ist. Nach ausgiebiger Mittagspause auf der sonnigen Bergterrasse ging es weiter zum kleinen Arbersee, einem Moränensee aus der letzten Eiszeit. Er liegt am nördlichen Arberhang, inmitten eines 403 ha großen Naturschutzgebietes und zeigte sich zugefroren und immer noch tief verschneit. Zurück im Hotel war der abendliche Ablauf analog dem Anreisetag.
Am nächsten Tag erwartete uns nach dem Frühstück eine besondere Attraktion. Wir fuhren nach St. Englmar ins „Museum der etwas anderen Art“! Hier steht nicht das „Betrachten“ im Vordergrund, sondern das „Mitmachen“! An über 100 Experimentierstationen lernt man Naturwissenschaften kennen und durch eigenes Ausprobieren zu verstehen. Ganz nach dem chinesischen Philosophen Konfuzius:
„Erzähle es mir und ich werde es vergessen, zeige es mir und ich werde mich erinnern, lass es mich tun und ich werde es verstehen.“
Nach so viel „Naturwissenschaft“ zog es uns nun wieder in die echte Natur und wir machten uns auf zum Marsch durch den herrlichen Bayerischen Wald. Wir starteten auf 700 m Höhe von der Hansl-Hütte, einer echten Bayernwald-Hütte in toller Lage und herrlicher Aussicht, zum Berggasthof Kreuzhaus im Gebiet St. Englmar. Obwohl die Sonne brannte, waren der Bergwald doch sehr schattig und die Wege teilweise noch verschneit und vereist. Nach diesem herrlichen Bergerlebnis schmeckte das Abendessen doppelt gut und es gab viel zu erzählen.
Am nächsten Morgen mussten wir schon wieder die Heimfahrt antreten – die Zeit war mal wieder um! Zeit ist doch relativ! Auf dem staufreien Rückweg machten wir noch Rast in Regensburg und besichtigten die Altstadt, die Steinerne Brücke und den gotischen Dom St. Peter. Hier durften wir die sonntägliche Heilige Messe erleben, mitgestaltet von den Regensburger Domspatzen. Nach diesem feierlichen Ausklang erreichten wir am späten Nachmittag die Heimat. Unser Dank galt wie immer unseren tüchtigen Fahrern, die uns sicher und verantwortungsbewusst kutschierten.