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Sicherheitspoltisches Seminar der Kreisgruppe Bodensee-Oberschwaben am *** 11.02.2017 *** in Laupheim




Sicherheitspoltisches Seminar der Kreisgruppe Bodensee-Oberschwaben am *** 11.02.2017 *** in Laupheim

Wie in den Jahren zuvor, nahmen Mitglieder der RK-Saulgau auch dieses Jahr wieder am Sicherheitspolitischen Seminar der Kreisgruppe Bodensee-Oberschwaben in der Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne in Laupheim teil. Referent war Oberst a.D. Eberhard Möschel. Er referierte zum Thema: „Von Bagdad nach Stambul durchs wilde Kurdistan. Das große Spiel der Mächte mit dem kurdischen Knoten in Anatolien, Syrien und Mesopotamien“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oberst a.D. Eberhard Möschel,

Jahrgang 1940, stammt aus Weiler im Allgäu. 1959 trat er in die Luftwaffe der Bundeswehr ein. Seine fliegerische Ausbildung erfolgte in den USA, im Anschluss daran war er Flugzeugführer beim Jagdbombergeschwader in Memmingen u.a. auch auf dem Starfighter F-104G. Er studierte Geschichte und Politische Wissenschaften an der LMU in München sowie Orientalistik und Islamkunde an der Uni Freiburg. Desweiteren war er mehrere Jahre Militärattaché in Kairo und Peking sowie Dozent für Militärstrategie und Sicherheitspolitik an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Nicht nur durch sein Studium und seine Tätigkeit als Militärattaché sonder auch durch seine ausgedehnten Privatreisen in den Nahen Osten erwies sich der Referent als herausragender Kenner des arabischen Raumes. Er konnte die dargelegten Fakten durch viele persönlich erlebte Eindrücke und Insiderwissen ergänzen.

Nach seiner persönlichen Vorstellung bemängelte der Referent als erstes eine Abnahme der Qualität im Bildungssystem, der Wissenschaft und der Politik in Deutschland. „Ein strategisches Denken, das auf 40 Jahre und mehr ausgerichtet ist, wie es z.B. China aber auch andere Länder praktizieren, ist in Deutschland nicht mehr vorhanden. Hier denkt man höchstens vier Jahre voraus, nämlich bis zur nächsten Wahl. Diese Denkweise wird sich langfristig negativ für uns auswirken, die Verantwortlichen sind hierbei allerdings beratungsresistent“, so der Referent.
Herr Möschel ging dann in seinem Vortrag als erstes auf die geopolitischen Faktoren Nord-Afrikas und des Nahen Ostens ein: Die nach wie vor ungebremste Bevölkerungszunahme bei sehr geringem Wirtschaftswachstum (er belegte dies durch Zahlen und Tabellen) führt zu einer hohen Zahl junger Leute unter 25 Jahren, die ohne Ausbildung und ohne jegliche Perspektive sind. Lähmende Bürokratie, ausgeprägte Korruption und mangelnde Rechtsicherheit schrecken ausländische Investoren ab. Eine wachsende Bevölkerung kann sich bei den schon heute knappen Wasser-Ressourcen in diesen Klimazonen aus eigener Kraft nicht mehr selbst versorgen. Der Migrationsdruck auf Europa mit seiner schrumpfenden Bevölkerung wird zunehmen, das Mittelmeer ist keine wirkliche Grenze. Hinzu kommt, dass es keinerlei rechtliche Regelungen zwischen den Staaten über die Wasserentnahme aus den jeweiligen Flüssen gibt. Wasser kann und wird auch schon heute als Waffe eingesetzt. Die derzeitigen Grenzen wurden von den damaligen Kolonialmächten England und Frankreich ohne Rücksicht auf die dortigen Ethnien willkürlich gezogen und werden heute von den Regierungen und der Bevölkerung immer mehr in Frage gestellt, so seine Aussagen.

                
Nach einem geschichtlichen Überblick über den arabischen Raum seit Mohammed bis in die jetzige Zeit  nahm auch die Religion einen breiten Raum in seinen Ausführungen ein. Eberhard Möschel erläuterte sehr ausführlich die Entstehung des Islam sowie die Aufspaltung in Sunniten, Schiiten Wahhabiten und anderen Strömungen mit all den daraus resultierenden Problemen und Konflikten. Dass es hier zu Veränderungen oder gar zu Reformen kommen wird, sieht er nicht. „Große Teile des Korans gelten als ewig gültige göttliche Offenbarung. Dies schließt Reformen aus“, so der Redner.

             
Zum Schluss ging der Referent noch auf die ungleiche Verteilung der Öl- und Gasvorräte im arabischen Raum ein. Er endete mit dem Satz: „Wer Syrien kontrolliert, kontrolliert die Öl- und Gasvorräte des Nahen Ostens. Die Europäer haben dabei nichts zu sagen.“

        

 

 

 

 

 

Das durch Bürgerkieg geschundene Syrien heute:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Bodensee Oberschwaben
OFw d. R. Frank Rauen bedankte sich bei Eberhard Möschel für den hochinteressanten Vortrag und verabschiedete ihn mit einem Präsent der Kreisgruppe.

              
Bilder: Karl Kerner, Tony Naserke,w.jerg.
Fotoalbum:

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