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Volkstrauertag in Bad Saulgau am *** 18.11.2018 ***




Volkstrauertag in Bad Saulgau am *** 18.11.2018 ***

Zahlreiche Bürger der Stadt hatten sich auch dieses Jahr wieder vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof in Bad Saulgau eingefunden, um in einer feierlichen Gedenkstunde der Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt zu gedenken. Die Feier wurde gestaltet von der Bürgerwache Saulgau mit Stadtmusik und Spielmannszug, der Stadtgarde zu Pferd und der Reservistenkameradschaft. Die Kameraden der Schützengilde und der Feuerwehr waren, wie immer, mit Fahnenabordnungen präsent. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch Lieder des Männerchors Bad Saulgau. Schüler des Schulverbundes trugen Gedenktexte vor. Die Bürgermeisterin legte unter dem Ehrensalut der Bürgerwache den Kranz der Stadt nieder.

Hier ihre Gedenkrede:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke Ihnen, dass Sie heute hierher gekommen sind und ich danke allen, die mit mir gemeinsam diese Feierstunde gestalten.
Wir haben uns heute am Volkstrauertag hier versammelt, um der unzähligen Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt zu gedenken. Der Volkstrauertag ist älter als die Bundesrepublik selber. Er geht zurück auf einen Vorschlag des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, um an die unzähligen Opfer des Ersten Weltkrieges zu erinnern, in der Hoffnung, dass die Erinnerung an den Schrecken und all das Leid eine Mahnung sei, die den Frieden sichern könne.
Heute, 100 Jahre später, müssen wir leider zugeben, dass diese Hoffnung sich nicht erfüllt hat. Dem Ersten Weltkrieg folgte der Zweite Weltkrieg, der wieder Millionen von Menschen sinnlos das Leben kostete. Mittlerweile haben wir hier bei uns das Glück, dass die Idee des Friedens zur Realität wurde.
Noch immer aber herrschen Terror, Hass und Angst auf dieser Welt. Täglich sterben Hunderte von Menschen an deren Folgen. Menschen müssen ihre Heimat verlassen, verlieren ihre Familien, brechen auf in eine ungewisse Zukunft ohne jegliche Sicherheit. Jedes Jahr gibt es am Volkstrauertag mehr Menschen, derer wir gedenken müssen, und das sollte uns zu „denken“ geben.
Ich selber habe nie Krieg erfahren müssen. Ich bin in Frieden aufgewachsen, musste nie um mein Leben fürchten und dieser Frieden war immer selbstverständlich.
Dass dieser Frieden nicht selbstverständlich und wie viel Glück ich habe, in Frieden aufgewachsen zu sein und zu leben, habe ich besonders empfunden bei dem Besuch an der Gedenkstätte am Hartmannsweiler Kopf, bei dem wir gemeinsam mit unseren französischen Freunden einen Kranz niedergelegt haben. Es müsste Pflicht sein, solche Orte zu besuchen, um zu begreifen wie wichtig es ist, dass wir alles tun müssen um diesen Frieden zu sichern.
Wenn man sich mit den Kriegen dieser Welt beschäftigt, fragt man sich wie es sein kann, dass trotz all dem Geschehenen noch immer nicht überall Frieden herrscht.
Hat die Menschheit nichts aus ihren Fehlern gelernt?

Wie kann es sein, dass nach wie vor im Namen verstiegener Ideologien Millionen von Menschen sinnlos ihr Leben lassen müssen?
Wie kann es sein, dass Menschen, die unsere Hilfe benötigen, abgewiesen werden?
Und vor allem, wie kann man dies alles ändern? Können wir überhaupt etwas ändern? Sind wir als Einzelne nicht eigentlich machtlos in Anbetracht der großen Macht, die die Regierungen dieser Welt besitzen? Sind es nicht sie, die über Krieg und Frieden entscheiden?
Nein. So einfach dürfen wir es uns nicht machen. Wir dürfen nicht aus Angst vor Eigenverantwortung oder schlichtweg aus Bequemlichkeit, das Denken anderen überlassen und blind deren Meinung folgen.
Vielmehr muss das Gedenken der Toten für uns Mahnung sein, aus der Vergangenheit Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und danach zu handeln.
Wann immer und wo immer wir heute einen Beitrag leisten können, Versöhnung zu schaffen, wenn wir helfen können, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen, dann müssen wir es tun. Wir müssen moralisch handeln. Wir dürfen nicht wegschauen, nur, weil dies bequemer für uns wäre.
Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können sie verstehen, aus ihr lernen und dafür sorgen, dass sich Fehler nicht wiederholen.
Darum lassen Sie uns diesen Volkstrauertag auch dazu nutzen, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen der Hoffnung und des gemeinsamen Handelns. Lassen Sie uns aus der Vergangenheit lernen und durch gemeinsames Handeln eine Zukunft schaffen.
Es ist wichtig, dass wir uns an Tagen wie heute mit der Vergangenheit beschäftigen und uns erinnern, um zu verstehen, damit wir Schlüsse für unsere gemeinsame Zukunft ziehen und verantwortungsvoll mit dem Frieden umgehen, in der Hoffnung, vielen weiteren Generationen die Chance auf ein Leben in Frieden zu geben.
Erich Kästner sagte einmal: „Die Vergangenheit muss reden und wir müssen zuhören. Vorher werden wir und sie keine Ruhe finden.“
Das anschließende Anschlagen der Friedensglocke bittet die Chance wenigstens für einen kurzen Moment die Vergangenheit reden und uns zuhören zu lassen.

Bericht: Karl Kerner
Bilder: Richard Gentner                      >> Fotoalbum <<

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