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Bildautor: Bundeswehr/Sarah Hofmann

Beim Zustieg zur Untersberg Südwand kurz vor dem Scheibenkaser.

Bildautor: Bundeswehr/Sarah Hofmann

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Das Gipfelkreuz im Blick. Der Nebel lichtet sich.

Bildautor: Bundeswehr/Sarah Hofmann

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Bad Reichenhall/ Marktschellenberg. 26.06.2020  Offizierkorps des Gebirgsjägerbataillons 231 erklimmt erfolgreich Untersberg Südwand.

Etwa 30 Offiziere und Offizieranwärter der Reichenhaller Jager haben im Rahmen einer Leistungsüberprüfung die Untersberg Südwand erfolgreich gemeistert. Anschließend konnte der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Dennis Jahn, und der Brigadekommandeur, Oberst Maik Keller, in eindrucksvoller Umgebung mehrere Soldaten befördern.

„Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“

Beim Zustieg zur Untersberg Südwand kurz vor dem Scheibenkaser.

Bereits eine Woche zuvor begann der Hochgebirgsjägerzug des Gebirgsjägerbataillons 231 – eine speziell für den Kampf im Hochgebirge ausgebildete Teileinheit – alle nötigen Vorbereitungen zum Begehen des Seilgeländers im sehr anspruchsvollen Gelände der Untersberg Südwand zu treffen. Das Erkunden, der Aufbau und das Betreiben eines Seilgeländers sind dabei wesentliche Aufträge für den Hochgebirgsjägerzug. Durch das Setzten von Fixpunkten, Spannen von Seilen und das Anfertigen von Aufstiegshilfen wie Leitern oder Tritt- und Griffschlingen wird das Seilgeländer so aufgebaut, dass auch weniger geübte Gebirgsjäger mit schwerem Gepäck, Waffen und Munition ein wegloses und anspruchsvolles Gelände durchsteigen können. Zudem war es Auftrag des Hochgebirgsjägerzuges, Bergrettungswege in der Wand zu erschließen und im Falle eines Unfalls die Rettungskette sicherzustellen.

„Mir war es einerseits wichtig durch den Aufbau und das Betreiben eines Seilgeländers im schwierigen Gelände den Hochgebirgsjägerzug auszubilden und zu fordern. Andererseits wollte ich, dass die Offiziere des Bataillons die Untersberg Südwand mittels Seilgeländer durchsteigen. Nur, was man selbst erlebt hat, kann man von seinen Untergebenen abverlangen“, erläuterte Oberstleutnant Dennis Jahn.

Das Gipfelkreuz im Blick. Der Nebel lichtet sich.

Letztlich muss jeder Angehörige der Gebirgstruppe körperlich wie auch psychisch in der Lage sein, sich im ausgesetzten, unwegsamen Gelände zu bewegen. Dazu gehören auch Wege, die nicht in der Karte verzeichnet sind. Dies definiert schlichtweg das Fähigkeitsprofil der Gebirgstruppe. Der Marsch, in welcher Form und Gelände auch immer, ist nur ein Vehikel, um letztlich den Kernauftrag – den Kampf im schwierigen Gelände – erfüllen zu können.

Der Bergmarsch

1200 Höhenmeter, eine Marschdistanz von 18 Kilometern und ein Seilgeländer mit etwa 400 Klettermeter galt es an diesem Tag zu bewältigen. Selbstverständlich wurde die Waffe durch alle 30 Offiziere und Offizieranwärter mitgeführt. Bereits um 04:30 Uhr morgens begrüßte der Kommandeur, Oberstleutnant Dennis Jahn, die Offiziere des Gebirgsjägerbataillons 231. Kurz darauf kam auch der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 hinzu, der im Rahmen der Dienstaufsicht mitmarschierte. Vom Parkplatz Ettenberg ging es im zügigen Marschtempo über den Scheibenkaser bis kurz unter die Untersberg Südwand. Dort bereite sich jeder Soldat „auf das Begehen eines Seilgeländers“ vor – das heißt: Helm auf, Brust- Sitzgurt anlegen und Reepschnur mit zwei Karabinern zur Selbstsicherung am Klettergurt befestigen. Obergefreiter OA (Offizieranwärter) Libel hat im Rahmen eines Praktikums im Gebirgsjägerbataillon 231 das erste Mal an einem Bergmarsch dieser Art teilgenommen. Kurz vor dem Einstieg in das Seilgeländer erläuterte sie: „Ich habe noch keine Erfahrung mit Klettern, aber ich bin mir sicher, dass alles gut geht“.

Beim Rückmarsch die Untersberg Südwand noch einmal im Blick.

Die Verhältnisse in der Südwand waren ungemütlich – nasser Fels vom Regen in der Nacht, Nebel und keine Sicht. Entsprechend herausfordernd war es mit 15 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken auf nassen Fels Halt für die Füße zu finden. Zu Beginn musste eine Steilstufe mittels Behelfsleiter und anschließend ein kurzer überhängender Riss überwunden werden. Anschließend folgten leichtere Geh- und Kletterpassagen unter anderem mit Griff und Trittschlingen versichert. Am Schluss wurde der Bizeps erneut gefordert – der steile Ausstiegskamin forderte von jedem Soldaten noch einmal Konzentration und Trittsicherheit.

Auch der Bataillons- und Brigadekommandeur durchstiegen unter dem Motto „Führen von vorn“ die Untersberg Südwand. Der Brigadekommandeur resümierte: „Es war anspruchsvoll aber machbar. Der Hochgebirgsjägerzug hat eine sehr gute Arbeit geleistet. Sowas gibt es halt nur bei uns.“

Nachdem jeder Soldat die Wand erfolgreich bezwungen hatte, nutzte der Bataillonskommandeur das eindrucksvolle Panorama des Berchtesgadener Hochthrons bei einem aufgelockerten Antreten für die Beförderung einiger Soldaten. Zudem wurde durch den Brigadekommandeur ein Offizier zum Stabsoffizier befördert.

Oberstleutnant Jahn erläuterte zum Schluss seine Absicht bezüglich des anstehenden Gebirgsleistungsmarsches Sommer: „Ich will das Seilgeländer in der Untersberg Südwand für den zukünftigen Leistungsmarsch vorgeben. Jeder Offizier sollte nach dem heutigen Tag Schlussfolgerungen für die Gebirgsausbildung in der Kompanieziehen. Was wird von jedem einzelnen Soldaten erwartet und wie ist die Ausbildung zu gestalten, damit jeder Gebirgssoldat diese Herausforderung meistern kann“.

Im Oktober will das Gebirgsjägerbataillon 231, auf mehrere Tage verteilt, durch die Untersberg Südwand gehen. Teile des Bataillons werden sich dann schon im Auslandseinsatz in Mali befinden und fernab vom Gebirge ihren Dienst verrichten.

Text: Bundeswehr/Sarah Hofmann

Bilder: Bundeswehr/Sarah Hofmann

Bild 1: Beim Zustieg zur Untersberg Südwand kurz vor dem Scheibenkaser.

Bild 2: Gleich zu Beginn mussten die Offiziere die Behelfsleiter überwinden.

Bild 3: Nässe und Nebel – die Verhältnisse erforderten Trittsicherheit und Konzentration.

Bild 4: Griff und Trittschlingen erleichterten das Durchsteigen der Untersberg Südwand mit schweren Gepäck.

Bild 5: Der Kamin im letzten Teil der Untersberg-Südwand erforderte noch einmal physische und psychische Robustheit.

Bild 6: Mittels Stütztechnik konnte der Kamin am einfachsten bewältigt werden.

Bild 7: Fast geschafft. Am Ende des Kamins – der Gipfel ist nun nicht mehr weit.

Bild 8: Das Gipfelkreuz im Blick. Der Nebel lichtet sich.

Bild 9: Oberstleutnant Dennis Jahn bei der Gipfeleinweisung am Berchtesgadener Hochthron.

Bild 10: Beim Rückmarsch die Untersberg Südwand noch einmal im Blick.

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