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Gebirgskampf unter Corona-Auflagen




Zwei Gebirgsjäger kämpfen aus einer verstärkten Stellung.

Bildautor: Gebirgsjägerbataillon 231

Beobachtungsposten in einer vorbereiten Stellung.

Bildautor: Gebirgsjägerbataillon 231

Variante zwei zum Überwinden eines Geländeeinschnittes: Über einen Seilsteg.

Bildautor: Gebirgsjägerbataillon 231

  • Von Oberleutnant Bastian Wild, 3./Gebirgsjägerbataillon 231
  • 03.08.2020
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Bad Reichenhall / Gebirgsübungsplatz Reiteralpe 03.08.2020 Die 3. Kompanie der Reichenhaller Jager zeigt, dass auch eine Gefechtsübung im Hochgebirge unter Einhaltung strenger Corona-Auflagen möglich ist.

Beobachtungsposten in einer vorbereiten Stellung.

Innerhalb der Bundeswehr sind die verschiedenen Bereiche auch auf ganz unterschiedliche Art und Weise von der Corona-Pandemie betroffen. Das Gebirgsjägerbataillon 231 zeigt, wie die Truppe ihrem Kernauftrag, der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft, mit Ideenreichtum und innovativen Ansätzen weiter nachkommt. Anders als in anderen Bereichen der Bundeswehr ist der Auftrag der Gebirgsjäger nicht im Home-Office zu erfüllen, andere Lösungen müssen also gefunden werden. Wie das trotz zivil-behördlicher sowie militärischer Auflagen gelingen kann, zeigte die 3. Kompanie, die sich im Juli 2020 für zwei Wochen auf dem Gebirgsübungsplatz Reiteralpe bei Oberjettenberg aufhielt.

Feldhygiene, Abstandsregelung und dennoch: Der Zug im Angriff

Um den zahlreichen Auflagen Genüge zu tun, wurde ein Hygiene-Konzept minutiös ausgearbeitet. So galt es nicht nur Abstandsregeln einzuhalten, sondern insbesondere auch, die Soldatinnen und Soldaten der Kompanie für 14 Tage durchgehend abzuschotten. „Wir alle nehmen die Corona-Pandemie sehr ernst, durch die 14-tägige Isolationsphase ergibt sich für meine Kompanie so aber die Möglichkeit, während dieser Zeit intensiv zu üben“, sagt der Kompaniechef Major Christian Houben. Was sich hinter der oft floskelhaft verwendeten Wendung „Leben im Felde“ verbirgt, erleben die Gebirgsjäger, die in Einzelbelegung in Hochgebirgszelten biwakieren, hautnah. So bemerkt eine Soldatin, die bisher an keiner ähnlich langen Übung teilgenommen hat: „Was Durchhaltefähigkeit bedeutet, wurde mir erst hier bewusst. Durch die Hinweise der erfahrenen Gruppenführer kann aber jede Herausforderung gemeistert werden.“ Positiv zeigt sich auch Oberleutnant Jacksch, der als Zugführer eingesetzt ist. Da der nächste Übungsdurchgang bereits beginnt, bemerkt er nur knapp: „Für den Ausbildungsstand des Zuges bedeutet der Übungsplatzaufenthalt einen Quantensprung.“

Das besondere Fähigkeitsprofil der Gebirgsjäger

Zwei Gebirgsjäger kämpfen aus einer verstärkten Stellung.

Neben dem Gefechtsdienst liegt ein weiterer Fokus der Kompanie auf der Verbesserung der gebirgstechnischen Fähigkeiten. An verschiedenen Stationen müssen die Soldatinnen und Soldaten, steile Felswände überwinden, sich bis zu 60 Meter abseilen und Geländeeinschnitte mit speziell dafür eingerichteten Sicherungsanlagen überwinden. Wie entscheidend der Faktor Wetter dabei ist, erleben die Männer und Frauen der Kompanie am eigenen Leib. So Mancher wird von plötzlich einsetzendem Regen überrascht und erlebt, wie kräftezehrend das Durchsteigen der Felswand wird. Trotz der körperlichen Anstrengungen zeichnet sich in den meisten Gesichtern ein Lächeln ab. Bei der Seilrutsche, die genutzt wird, um Truppe schnell über Einschnitte zu verbringen, wird dies noch deutlicher. „Andere würden für ein solches Erlebnis vermutlich Geld bezahlen“, bemerkt ein Soldat, der die etwa 50 Meter lange Abfahrt gerade absolviert hat, sichtlich zufrieden.

Kampf auf Stellungen im Hochgebirge

Variante Eins zum Überwinden eines Geländeeinschnittes: Mittels einer Seilrutsche.

Ein dritter Auftrag, den die 3. Kompanie zu erfüllen hatte, war die Vorbereitung einer Weiterbildung der Gebirgsjägerbrigade 23, die Ende Juli 2020 stattfand. Zu diesem Zweck galt es, in Zusammenarbeit mit Gebirgspionieren aus Ingolstadt verstärkte Stellungen im Hochgebirge zu bauen sowie die taktischen Abläufe zu verinnerlichen. Insbesondere der Bau der Stellungen verlangt den sichtlich angestrengten Soldatinnen und Soldaten alles ab, wie der Kompaniechef feststellt: „Trotz der mitunter 40 kg Material, die auf einen Gebirgsgrat verbracht werden müssen, bestehen meine Gebirgsjäger. Die besondere Robustheit und Leistungsfähigkeit unter allen Bedingungen zeigt sich hier besonders.“ Die Mischung aus körperlicher Herausforderung und intensiven Gefechtsdienst zeigt sich zudem am Ausbildungsstand des Zuges. Auch Zugführer Hauptfeldwebel Gülich macht deutlich, wie zufrieden er über den Leistungssprung ist. Der Heeresbergführer weiß aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd der Kampf im Hochgebirge ist und sagt: „Das Konzept, die Truppe zu fordern, ohne sie zu überfordern, ist voll aufgegangen.“

Auf Nummer Sicher gehen

Variante zwei zum Überwinden eines Geländeeinschnittes: Über einen Seilsteg.

Obwohl am Ende der zwei Wochen alle Gebirgsjäger sichtlich erschöpft sind, ist die Stimmung gut. Jeder weiß um die gemachten Erfahrungen und Fortschritte im Bereich der Gebirgs- und Gefechtsausbildung, die trotz der Corona-Pandemie erreicht werden konnten. Da die Gesundheit aber an erster Stelle steht, wird die Kompanie am Ende des Übungsplatzes geschlossen getestet. Der Kompaniechef Major Houben resümiert sichtlich zufrieden: „Die Kompanie konnte nicht nur den Ausbildungsstand steigern, sondern hat auch keinen einzigen bestätigten Corona-Fall zu verzeichnen.“ Auch wenn die Vorbereitungen aufwendig waren, zahlen sie sich am Ende aus. Für die 3. Kompanie heißt es deshalb: Auftrag erfüllt.

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