Ulrichshögl 21. April 2015. Auftakt zum KK-Vortelschießen in Ulrichshögl. Schießsportbegeisterte Reservisten und Sportschützen vom Waginger See beim traditionsreichen Kleinkaliber-Vortelschießen auf dem Högl. Bis spät in die Nacht schossen die Lampodinger, Ottinger und Wolkersdorfer Sportschützen beim Vortelschießen am Ulrichshögl
Gemeinsam mit den lampodinger Sportschützen der Schützengesellschaft SG „Schützenblut“ Lampoding Roth unter Führung des Lampodinger Schützenmeisters Obergefreiter der Reserve Hannes Baumann aus Lampoding starten die Wolkersdorfer Reservisten wieder zum traditionsreichen Vortelschießen auf den Ulrichshögl. Mit dem Kleinkaliber können hier die Sportschützen aus dem Rupertiwinkel den ganzen Sommer über ihre Zielsicherheit unter Beweis stellen. Für die wolkersdorfer und lampodinger Schützen und Schützinnen war es zum Teil das erste Schießen mit dem Kleinkalibergewehr auf die 50 Meter oder mit der Kleinkalibersportpistole auf die 25 Meter nach dem Reglement des BSSB oder der Sportordnung des VdRBw.
Lange Tradition des Vortelschießens im Rupertiwinkel
Das Vortel stammt aus der Zeit als der Rupertigau noch mit dem Land Salzburg, Teilen Tirols, Oberösterreichs und Niederbayerns das selbstständige Erzstift Salzburg bildete. Dieser Pufferstaat zwischen Bayern und Habsburg wurde knapp 700 Jahre lang von den salzburger Erzbischöfen als selbstständiger vollsouveräner Staat im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation regiert. Ähnlich der Gebirgsschützen in Bayern und Tirol hatten die Salzburger Erzbischöfe im 14. Jahrhundert die Landfahne ins Leben gerufen. Eine Landesverteidigung der wehrpflichtiger Rupertigauer, die in Krisen und Kriegszeiten für die Abwehr von Invasoren zu sorgen hatte. Damit die Schützen der Landfahne auch fleißig übten, spendierte der Erzbischof für die einzelnen Pfleggerichte wie Staufenegg, Tittmoning oder Halmberg Preise, sogenannte Vortel. Seit 1541 müsste die Hofmark Wolkersdorf (Wolkersdorf mit den umliegenden Ortschaften) Schützen zur Landesverteidigung stellen. Die Hofmark Wolkersdorf gehörte mit der Blutsgerichtsbarkeit zum Pfleggericht Tittmoning. D.h. die niedere Gerichtsbarkeit bis zur Blutschuld lag beim Rittergeschlecht der Panicher, später der Auer zu Winkel zu Gessenberg. Dort mussten die Wolkersdorfer Wehrpflichtigen der Landfahne (jeder 10te Mann) regelmäßig zum militärischen Vortl-Schießen unter Aufsicht des „Pflegers“ in die Burg Tittmoning, der salzburger Grenzfestung gegen das Niederbayerische Burghausen kommen. Lampoding wurde 1638 mitten unterm 30 – Jährigen Krieg vom Salzburger Erbischof Paris Graf Lodron zur Hofmark erhoben. Somit musste Lampoding nachweißlich ab 1638 ebenfalls Schützen für die Landfahne stellen. Ab 1653 fielen beide Hofmarken Wolkersdorf und Lampoding an eine Nebenlinie der Lodron. Damit begann die gemeinsame Geschichte der Doppelhofmark Wolkersdorf – Lampoding der späteren Gemeinde Lampoding. Über Landfahne, Landwehr und Gebirgsschützen lässt sich die Entwicklung zieht sich fort bis zu den heutigen Reservistenschießen ziehen. Der Begriff des Vortlschießens hat sich fest im Schützenwesen des Rupertigaus über viele Jahrhunderte hinweg nachdem der Rupertigau wieder zum Königreich Bayern kam, gehalten. Die wolkersdorfer Reservisten der Neuzeit folgen somit den Spuren ihrer Ahnen, glücklicherweise in friedlicheren Zeiten. Aus der Landesverteidigung ist so über Jahrhunderte ein Sport geworden.
Positives Fazit vom Kleinkaliberschießen am Ulrichshögl
Termine KK-Vortelschießen in Ulrichshögl 2015
1. Vortel Dienstag 21. April Samstag 25. April
2. Vortel Dienstag 19. Mai Samstag 23. Mai
3. Vortel Dienstag 9 . Juni Samstag 13 . Juni
4. Vortel Dienstag 23. Juni Samstag 27. Juni
5. Vortel Dienstag 15. September Samstag 19. September
Weitere Informationen und die aktuelle Zwischenwertung auf der Homepage der Schützengesellschaft Ulrichshögl.