Triftern 17.05.2014 Niederbayerischer Bezirksmilitärpatrouillenwettkampf mit Militärischen Heimat- und Katastrophenschutzaufgaben im Rottal. Südostbayerische Reservisten starten erfolgreich in die Wettkampfsaison 2014.
Erfahrung sammeln war die Devise der beiden südostbayerischen Teams der GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See und der RK Ruhpolding / Engelsberg. Gleich zwei Wettkampfkommandos aus der Kreisgruppe Oberbayern Südost starteten beim Niederbayerischen Bezirksreservistenwettkampf der Nachbarkreisgruppe Rottal in Triftern. Die Gastgeber hatten für die insgesamt 13 gemeldeten Teams aus Nieder- und Oberbayern und dem Bayerischen Wald einen hervoragend organisierten Stationswettkampf mit RSUKr-nahen infanteristischen Inhalten aber auch Unterstützungsaufgaben im Katastrophenschutz in und um Triftern auf die Beine gestellt. Unterstützt durch das Technische Hilfswerk, Feuerwehr und das Rote Kreuz kamen hierbei auch Aufgabenstellungen aus dem Zivil- Militärischen Bereich hinzu. Ein anspruchsvoller Wettkampf, bei dem man viel lernen konnte, stand bevor.
Bild rechts: „Charly 10“ und „Charly 11“ – Südostbayerische Reservisten auf Patrouille rund um von Triftern (Bild Obermayer)
RSUKr-Einsatz im Rottal
Die beiden südostbayerischen Teams starteten nach einer Befehlsausgabe als Patrouille durch das von einem schweren Hochwasser zerstörte Rottal, um als Heimatschutzkräfte das Panzergrenadierbataillon 112 beim Aufbau eines Feldlagers zu entlasten, die verworrene Lage aufzuklären, der Zivilbevölkerung zu helfen und die zivilen Hilfsorganisationen zu unterstützen. Das ganze errinnerte stark an das Juni Hochwasser 2013, das in Ober- und Niederbayern verherrende Zerstörungen hinterlassen hatte. Auf ihrem Patrouillenweg zur Aufklärung der Lage mussten die Teams der GebJgRK Wolkersdorf-Waginger See unter Leitung von Hptm.d.Res Klaus Obermayer und RK Ruhpolding / Engelsberg unter Leitung von HGefr.d.Res. Florian Wimmer zahlreiche Aufgaben meistern.
Bild links: KFZ-Unfall – Ein Reservist aus dem Chiemgau löscht das brennende Auto – die Kameraden bergen den Verletzten
Nach der Befehlsausgabe musste die Patrouiilen, gleich bei der Bergung und Erstversorgung einer verunglückten Einheimischen aus einem Brennenden Auto helfen, einen Verletzten mit Behelfsmittel transportieren, die Benutzbarkeit von Brücken aufklären und den hochwasserführenden Altbach per Seilsteg des THW überqueren.
Bild rechts: Erste Hilfe – Reanimation: Ruhpoldinger Reservisten bei der Herz-Lunden-Wiederbelebung
Plünderer, die sich am Treibstoffdepot des PzGrenBtl 112 zu schaffen machten, mussten überprüft und festgesetzt werden, und einige vom Hochwasser eingeschlosse Häuser mit einem Schlauchboot westwärts entlang des Altenbachs mit frischem Trinkwasser versorgt werden.
Herausfordernde Aufgaben, die unter den Augen der gestrengen Schiedsrichter mehr oder weniger erfolgreich gemeistert wurden, um den Patrouillenauftrag fortsetzen zu können. In einem Interview mit Journalisten musste der richtige Umgang mit Journalisten im Katastrophengebiet bewiesen werden, bevor der erste Teil des Wettkampfs mit Themen des Hilfs- und Unterstützungseinsatz der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien abgeschlossen werden konnte.
Bild links: Ein Wolkersdorfer Reserve-Gebirgsjäger bei der Überquerung des Altbachs per Seilsteg
Orientierungsmarsch mit IGF-Stationen
Nach dieser ersten Phase ging es für die Wolkersdorfer und Ruhpoldinger Reserve-Gebirgsjäger in das bewaldete Hügelland westliche und südlich von Triftern, wo Themen der Individuellen Grundfertigkeiten (IGF) abgeprüft wurden. Umgang mit Karte und Kompass, Orientieren im Gelände, Skizzenzeichen, waren nur der Auftakt zum Orientierungsmarsch. Hier war das Erkennen von Fahrzeugen, während man sich auf einem 10 Kilometer Orientierungsmarsch tief durch das Südwestliche Hügelland von Triftern bewegte.
Bild rechts: „Charley 10“ bei der Arbeit: GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See bereitet die Trinkwasserversorgung der eingeschlossenen Zivilbevölkerung per Schlauchboot vor.
Der richtige Umgang mit Karte und Kompass, als auch der Marsch nach eigener Skizze wurden hier wesentlich. Hier zahlte sich die Vorbereitung der Wolkersdorfer Reservisten seit März 2014 deutlich aus. Im Laufschritt konnte das 2 Team mehrer Mannschaften überlaufen. In Rekordzeit erreichten „Charley 1 0“ und „Charly 11“ den vereinbarten Rendevouz-Punkt in Voglarn.
Bild rechts: Die Waginger See Reservisten mit Drehzahl unterwegs irgendwo im Gelände zwischen Triftern u. Voglarn (Foto Obermayer)
Das Handwerkzeug des Infanteristen
Im Feuerwehrhaus von Voglarn mussten beide Teams gleich nach dem Orientierungslauf auf der Station Waffendrill, die Handwaffen der Bundeswehr fachrichtig zerlegen und zusammensetzten, bevor es auf den Schießstand ging. Hier mussten die Reservisten ihre Zielsicherheit mit dem Luftgewehr beweisen, was dank der guten Vorbereitung bei unseren Kameraden der SG „Schützenblut“ Lampoding sehr gut gelang. Jetzt hieß es die letzten Reserven mobilisieren. Auf einem knapp 2-Kilometer Eilmarsch ging es stilecht im Laufschritt bei vollem Gerödel zum Gefechtsstand des RSU-Einsatzverbandes in Triftern, wo man sich vollzählig nach abgeschlossenen Auftrag zurückmeldete.
Bild rechts: Ein klares Auge und eine ruhige Hand auch nach einem 8 Kilometer Orientierungslauf war gefragt – die Waginger See Reservisten zeigen ihre Zielsicherheit in Voglarn
Überraschender Erfolg der Reserve-Gebirgsjäger
Die Siegerehrung wurde unter großer Beteiligung der Zivilbevölkerung auf den Marktplatz von Triftern mit musikalischer Umrahmung begangen. Von den 13 gemeldeten Teams erreichten 11 Patrouillenmannschaften erfolgreich das Ziel. Trotz einiger Patzer konnten die Wolkersdorfer und Ruhpoldinger, die bis auf ihre Gruppenführer absolute Frischlinge im Bereich der Militärpatrouillenwettkämpfe waren den 1. und 2. Platz in der Gästewertung ergattern und neben der gewonnenen Erfahrung auch Preise für die MedaIlienränge mit den 1. Platz und 4. Platz in der Gesamtauswertung nach Punkten mit nachhause zurück übern den Inn in den Rupertiwinkel bringen.
Bild links: Die GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See darf sich über den 1. Platz in der Gäste und die höchste Gesamtwertung des Niederbayerischen Bezirksreservistenwettkampfes 2014 freuen
Die vorbereitenden FMF-Ausbildungen am Waginger See mit den Kameraden der Lampodinger und Pettinger Feuerwehr und auf dem StOÜbPlz Kammer zeigten hier ihren Erfolg. Eine kritische Analyse wird weitere Verbesserungspotentiale für die Wettkampfvorbereitung für den Bezirkswettkampf im Juni in Fürstenfeldbruck aufzeigen. Als Fazit kann der Rottaler Militärpatrouillenwettkampf für Neulinge und Fortgeschrittene absolut empfohlen werden. Eine Teilnahme in den nächsten Jahren ist bereits wieder geplant.
Bild links:
v.l.n.r.: Hptm.d.Res Klaus Obermayer (GebJgRK), OGefr.d.Res. Ulrich Hofer (GebJgRK), HGefr.d.Res. Martin Gastager, HGefr.d.Res Florian Wimmer (RK Ruhpolding), OGefr.d.Res. Tobias Hell (RK Engelsberg), OGefr.d.Res Alexander Friedl (GebJgRK), StUffz.d.Res. Robert Schallinger (GebJgRK) u. Gastgeber StGefr.d.Res. Jo Obernhuber (RK Triftern)
Text u. Fotos (Obermayer)