Bad Reichenhall 19.06.2017 Ausländische Stabsoffiziere zu Gast bei der Gebirgsjägerbrigade 23. Von Freude bis Anspannung ließ sich eine breite Palette an Gemütszuständen aus den Gesichtern der Soldaten ablesen, als sie sich „im Wachterl“ in der Ramsau rund 50 Meter von einer Felswand abseilten.
Für die meisten der 14 Stabsoffiziere aus fünf Ländern Afrikas, Indonesien, den Philippinen, der Ukraine, Georgien, Kirgisistan, Mazedonien, Ungarn und dem Kosovo war es das erste Mal, dass sie sich am Berg betätigten. Die Teilnehmer an einer Sprachausbildung am Bundessprachenamt in Hürthleisteten im Mai bei der Gebirgsjägerbrigade 23 ein fünftägiges Truppenpraktikum ab. „Das ist jetzt wirklich ein Praktikum“, äußerte sich Major Arlindo Fernandes aus Angola nach dem Klettererlebnis beim Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen begeistert.
Bild rechts: Die ausländischen Stabsoffiziere begehen ein Seilgeländer im ‚Wachterl‘. Hochgebirgsjäger des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen sorgen für einen sicheren Aufstieg.
Vor dieser praktischen Ausbildung erhielten die Stabsoffiziere eine theoretische Einweisung in den Auftrag, die Organisation und die Einsätze der Gebirgsjägerbrigade 23 sowie eine Einweisung in die Fahrzeuge und Waffensysteme der Gebirgstruppe beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall. Vier Lehrgangsteilnehmer übten ihre Deutschkenntnisse und stellten Ihre Länder in Vorträgen vor.
Eine Begehung des technischen und logistischen Bereichs der 2. Kompanie des Gebirgsversorgungsbataillons 8 sowie des Tragtier- und Reittieranteilsdes Einsatz- und Ausbildungszentrums Tragtierwesen 230 (EAZ 230) folgten im Programm. In der Schmiede des EAZ 230 konnten sich die Teilnehmer von den handwerklichen Fähigkeiten eines Hufschmieds beim Schmieden eines Hufeisens überzeugen. Ein leistungsangepasster Gebirgsmarsch auf den Dötzenkopf rundete den Praktikumsteil in Bad Reichenhall ab.
Bild links: Ein Lächeln für die Kamera: Major MakhdumHabiburrahman aus Indonesien seilt sich im ‚Wachterl‘ ab.
Am vorletzten Tag ihres Aufenthalts in den Alpen besuchten die Stabsoffiziere die Dokumentation Obersalzberg und zeigten sich über den offenen Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus beeindruckt. Eine Schifffahrt auf dem Königssee beendete das Programm im Berchtesgadener Land. Am folgenden Tag besichtigten die Stabsoffiziere München und reisten anschließend zu einem Besuch der 10. Panzerdivision nach Veitshöchheim weiter, der die Gebirgsjägerbrigade 23 unterstellt ist.
„Die Lehrgangsteilnehmer konnten während Ihres Truppenpraktikums das Besondere Fähigkeitsprofil der Gebirgsjägerbrigade 23 ‚Bayern‘ durch erlebnisorientierte Ausbildungsabschnitte kennenlernen und sich ein Bild von unserer Leistungsfähigkeit im schwierigen bis extremen Gelände machen“, resümierte der zuständige Projektoffizier, Major Dr. Philipp Egger.
Die ausländischen Stabsoffiziere werden nach Abschluss der Sprachausbildung in Hürth den internationalen General- und Admiralstabsdienstlehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg absolvieren. Diese Ausbildung für Soldaten aus Nicht-NATO-Staaten dient unter anderem auch der Entwicklung und Vertiefung der Verbundenheit zwischen diesen Staaten und Deutschland.
Bild rechts: Die 14 Lehrgangsteilnehmer präsentieren sich vor dem Hochstaufen.
Text: Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23
Bild 1: Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23
Bilder 2 bis 4: Gebirgsjägerbataillon 232
Bild oben: Frau Major UwezoNyatige aus Tansania und einige weitere Lehrgangsteilnehmer erhalten eine Einweisung in die Ausrüstung von Scharfschützen.