Berchtesgaden. 12. 11.2019 Auf dem Schlossplatz in Berchtesgaden legten 115 Rekrutinnen und Rekruten des Gebirgsjägerbataillons 232 feierlich den Eid ab. Es ist seit langer Zeit ein guter Brauch, dass dies außerhalb der Kaserne in der Öffentlichkeit stattfindet.
Bataillonsführer Oberstleutnant Benedikt Zacher dankte dem Marktbürgermeister Franz Rasp, das Gelöbnis an diesem schönen und geschichtsträchtigen Ort durchführen zu können. Schon lange vor dem feierlichen Anlass füllte sich der Schlossplatz mit vielen Menschen. Neben den Ehrengästen und Angehörigen der Rekruten waren auch zahlreiche Bürger aus dem Berchtesgadener Land auf den Schlossplatz gekommen.
Bürgermeister dankt den Struber Jagern
Nachdem alle Soldaten auf dem Festplatz Aufstellung genommen hatten, sprach Marktbürgermeister Franz Rasp im Namen seiner Kollegen zu den Soldaten. Er wisse sehr gut, wie das Soldatenleben so laufe, schließlich war er selbst Soldat des Hochgebirgsjägerzuges. „Jagerwetter“ nannte Rasp die schlechten Witterungsverhältnisse während der Veranstaltung. Der Bürgermeister stellte in seiner Ansprache auch heraus, dass alle Soldaten freiwillig ihren Beruf gewählt hätten, um das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Die über 70 Jahre Frieden gelte es gemeinsam zu wahren. Die Struber Jager seien ein fest integrierter Teil des Berchtesgadener Landes und davon nicht mehr wegzudenken, erklärte Rasp. Die große Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zeigte auch der letzte Winter, als die Soldaten verschiedener Truppenteile maßgeblich daran beteiligt waren, dem Schneechaos Herr zu werden.
„Das größte Gut ist die Kameradschaft“
Die Rekrutin Nora Grohmann sprach in aller Deutlichkeit über ihren Start als Soldatin und was sich seit Beginn der Grundausbildung im September daraus entwickelt habe. Es sei eine harte Grundausbildung gewesen. Man musste so manches Mal bis an die Leistungsgrenzen gehen, sowohl physisch als auch psychisch. Unvergesslich und als eine der schönsten Zeiten ihres Lebens bezeichnete die junge Jagerin die vergangenen zehn Wochen dennoch. Als großes Gut nannte die Sprecherin die Kameradschaft, die sie so erstmals kennen gelernt hat.
Länger dienende Rekruten müssen mit Auslandseinsatz rechnen
Für den Bataillonsführer, Oberstleutnant Benedikt Zacher, sei ein Leben in Freiheit, Wohlstand und Frieden nicht selbstverständlich, aber es gelte dies zu bewahren und notfalls zu verteidigen. So sprach er auch vom Einsatz von 200 Struber Jagern, die kürzlich nach einem sechsmonatigen Einsatz gesund heimgekehrt seien. Auf länger verpflichtete Rekruten könnten auch Auslandseinsätze zukommen. So sprach er in aller Deutlichkeit auch die Entbehrungen und unter Umständen sogar den Einsatz des eigenen Lebens an. Daher sei eine fundierte gute Ausbildung unverzichtbar.
Brigadegeneral lobt das Durchhaltevermögen
Von den 138 Rekruten, die am 2. September die Grundausbildung begannen, haben 115 durchgehalten, nur 23 waren den Anforderungen nicht gewachsen. In diesem Zusammenhang sprach der Bataillonsführer von Leistungs-, aber auch Leidensfähigkeit, die der Soldatenberuf mit sich bringe. Für Brigadegeneral Jared Sembritzki habe die Grundausbildung eine zentrale Bedeutung, da hier Rekruten für alle Einheiten seiner Brigade ausgebildet werden. Der Brigadekommandeur hat einige Male die Rekruten begleitet und deren hohe Einsatzbereitschaft und ihr Durchhaltevermögen gelobt, insbesondere während des Gefechtsbiwaks auf der Reiteralpe und auf dem Abschlussmarsch von Bad Reichenhall in die Strub.
Text: Gebirgsjägerbrigade 23 / Christian Kunerl
Bild: Sechs Soldaten legten stellvertretend für ihre Kameradinnen und Kameraden vor der Truppenfahne den feierlichen Eid ab. (Foto: Berchtesgadener Anzeiger/Wechslinger)