Bischofswiesen Götschen 25.01.2011. Brigadeskimeisterschaft der GebJgBrig 23 am Götschen. Wolkersdorfer Reserve-Gebirgsjäger unterstützen kurzfristig Wettkampfteam des Skizugs der Landesgruppe Bayern und gewinnen den Militärpatrouillenwettkampf 2011.
Seit Anfang 2010 herscht ein reger freundschaftlicher Austausch der Waginger See Reservisten mit dem Reservisten-Skizug der Landesgruppe Bayern. Nun konnte die Wolkersdorfer kurzfristig ihren Kameraden zu Hilfe kommen, da ein Wettkämpfer für die klassische Disziplin der Militärpatrouille ausgefallen war. Mit dem jungen wolkersdorfer Reservisten OGefr.d.Res Albert Warren vom Irlberg schickte man nun unter der Führung von Oberstleutnant d.R. Konrad Hernborn eine gemeinsame Mannschaft ins Rennen um den Wintermilitärpatrouillenwettkampf am Götschen.
Militärpatrouille
Bei der klassischen Militärpatrouille, die als Vorläufer des heutigen Biathlons gilt, geht es militärische Fertigkeiten auf Skiern verbunden dem treffsicheren Umgang mit der Waffe sowie Verletztentransport. Jeder der Teilnehmer muss seine Ausrüstung und seine Waffe mit sich führen. (Gewicht etwas mehr als 9 kg), dazu noch den Skischlitten (UT 2000) mit 9 kg. Neben dem Aufstieg auf den Götschen mit Fellen unter den Skiern geht es mit der gesamten Ausrüstung auf die Abfahrt, dann wieder mit Skimarsch zur Biathlonschießanlage Sielberg. Handgranatenwerfen sowie Gruppengefechtsschießen auf Biathlonscheiben rundeten den Teil Sielberg ab. Zurück folgt wieder ein Skimarsch, der dann mit einer rasanten Abfahrt mit dem Skischlitten mit einem „Verletzten“ aus der Gruppe abschloss.
Der Wettkampf 2011 am Götschen
Bei diesem anspruchsvollen Wettkampf konnte das gemeinsame Team mit dem Skizug der Landesgruppe den 1. Platz in der Reservistenklasse vor der Mannschaft des Landeskommandos Bayern erreichen. Bei den aktiven Einheiten gewann das füssener Gebirgsaufklärungsbataillon 230 die Militärpatrouillenwertung der Brigadeskimeisterschaft 2011. Die Leitung der GebJgRK Wolkersdorf gratuliert den Wettkämpfern zu diesem hervorragenden Ergebnis.
Text: Klaus Obermayer
Hier die offizielle Pressemitteilung der Gebirgsjägerbrigade 23 zur BSM 2011:
Füssener Aufklärer gewinnen Militärpatrouille
Bischofswiesen – Der zweite Wettkampftag bei den Skimeisterschaften der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ stand ganz im Zeichen der Militärpatrouille.
Zu dieser härtesten Disziplin im Skizentrum am Götschen hatten zehn Mannschaften gemeldet, um ihre diesjährigen Titelträger zu ermitteln, davon zwei Reservistenteams. Gute äußere Bedingungen und hervorragend präparierte Loipen ließen bei leichtem Schneefall spannende Wettkämpfe erwarten.
Die Militärpatrouille des Gebirgsaufklärungsbataillon 230 wurde mit Laufbestzeit und dem besten Schießergebnis Brigademeister 2011.Bei der als Königsdisziplin des militärischen Wintersports bezeichnete Wettbewerb mit rein militärischer Ausrüstung waren von den Mannschaftsangehörigen neben Kraft und Ausdauer auch Ziel- und Treffsicherheit beim Schießen mit dem Gewehr G3 mit Kleinkalibereinsteckrohr und beim Handgranatenwurf gefordert. Teamgeist mussten sie als letzte Herausforderung beweisen, als es darum ging, das Transportgerät UT 2000 möglichst schnell zusammen zu bauen und einen „verletzten“ Kameraden über die letzte Abfahrt in manchmal halsbrecherischen Tempo gemeinsam ins Ziel zu bringen.
Den „heißen Kampf in kalter Spur“ auf der 8,5 Kilometer langen Strecke eröffnete die Mannschaft des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall, die im vergangenen Jahr bei den Divisionsskimeisterschaften als Dritte auf dem Siegerpodest standen. Ihr folgten die Vorjahreszweiten vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230 und der Titelverteidiger des Vorjahres, das 6-er Team des Gebirgslogistikbataillon 8, beide aus Füssen. Vor allem auf die Leistung der anderen Gebirgsjägerbataillone durfte man gespannt sein, weil das Abschneiden der eigenen Patrouillenmannschaft – vor allem für die Bataillonskommandeure – schon seit jeher auch eine „Frage der Ehre“ ist.
Zunächst kam die Reichenhaller Mannschaft mit der sehr guten Laufzeit von 56:54,98 Minuten ins Ziel, doch gleich darauf verbesserten die Aufklärer die Zeit um drei Minuten. Diese Bestzeit hielt auch tatsächlich bis zum Schluss, obwohl die Mannschaften des Gebirgslogistikbataillons 8 und des Struber Gebirgsjägerbataillons 232 mächtig aufkamen und um nur knapp zwei Minuten langsamer waren als der Mitfavorit aus dem Allgäu. Die endgültige Entscheidung musste also mit den Schieß- und Wurfergebnissen fallen. Die Allgäuer Aufklärer leisteten sich lediglich einen Schießfehler, was ihnen eine Strafzeit von 30 Sekunden einbrachte. Als feststand, dass die Mannschaft des Logistikbataillons 8 neben einem Zeitzuschlag für drei Schießfehler auch eine einminütige Strafzeit wegen eines Regelverstoßes beim Verwundetentransport bekam, stieg die Hoffnung bei den „Reichenhaller Jagern“ auf den Vizemeistertitel. Doch drei Schießfehler waren zu viel, sodass sie sich mit nur 12 Sekunden Rückstand erneut mit dem dritten Platz zufrieden geben mussten, gefolgt von den Gebirgsjägern aus Bischofswiesen und Mittenwald.
Somit ging der Titel des Brigademeisters 2011 an die Mannschaft um ihren Patrouillenführer Oberleutnant Sebastian Haag vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230 aus Füssen. Die Wertungsklasse der Reservisten gewann das Team vom Verband der Reservisten der Bundeswehr, Landesgruppe Bayern um Oberstleutnant der Reserve Konrad Herborn vor der Mannschaft des Landeskommandos Bayern.
Pressemitteilung Gebirgsjägerbrigade 23