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Lange geübt und dann kam der K-Fall




  • Von HFw Edurard Ratliff, Verbindungsfeldwebel ZMZ Inland, Kreisverbindungskommando Berchesgadener Land
  • 19.01.2019
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amtshilfeGebirgsjägerheimatschutzKatastrophenschutzKreisverbindungskommandoKVKZivil-Militärische ZusammenarbeitZMZ

Bad Reichenhall / Berchtesgadener Land 10.-19.01.2019 Schneekatastrophe in Oberbayern und tausende Helfer im Einsatz. Darunter zahlreiche Reservisten und aktive Soldaten der Bundeswehr. In der Koordinierung: Die Reservisten des Kreisverbindungskommando Berchtesgadener Land. Hier ein kurzer Erlebnisbericht:

Es wurde immer für den Katastrophenfall geübt. Dann kam er…. In kürzester Zeit war das Berchtesgadener Land und weitere vier Oberbayerische Landkreise unter der weißen Last verschwunden. Für die einen ist es relativ normales Winterwetter, aber in vielen Gegenden war es das längst nicht mehr. Die Lage konnte in den Landkreisen nur beherrscht werden, indem überregional Einsatzkräfte alarmiert, ein Krisenstab eingerichtet und der Katastrophenfall ausgerufen wurde. Freiwillige Helfer sowie Einsatzkräfte aller Blaulichtorganisationen und die Bundeswehr waren tagelang im Einsatz um Dächer von der Schneelast zu befreien um Einstürze und Schäden zu verhindern.

Bild rechts: Berchtesgaden versinkt im Neuschnee (Foto Ratliff)

Ausrufung des Katastrophenfall

Der Katastrophenfall wurde im Berchtesgadener Land am 10.01.2019 um 10:15 Uhr ausgerufen und bis zum Ende des Katastrophenfall am 19.01.2019 Mittags waren rund 12.000 Einsatzkräfte und viele Helferinnen und Helfern aus anderen Regionen im Einsatz. Tagelang schaufelten sie Schnee von mehr als 1.500 Dächern, räumten Straßen und versorgten betroffene Bürger.

Bild links: Gemeinsam mit dem zivilen Katastrophenschutzstab: Koordinierung der einsetzten Kräfte durch die Reservisten des Kreisverbindungskommandos Berchtesgadener Land

Bis zu 2500 Soldaten im Hilfseinsatz

Bis zu 2.500 Soldaten und zivile Mitarbeiter der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ und weiterer Verbände der Bundeswehr beteiligten sich am Katastropheneinsatz oder standen in Bereitschaft. Hilfe aus der Luft kam vom Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe sowie von den Heeresfliegern des Transporthubschrauberregiments 30. Die Soldaten befreiten mehr als 220.000 Quadratmeter Dachfläche von den Schneemassen, was rund 30 Fußballfeldern entspricht. Die eingesetzten Pionierkräfte räumten 13 Kilometer Straße und transportierten dabei ungefähr 4.000 Tonnen Schnee ab. Einige hundert Fahrzeuge und schweres Pioniergerät, wie der Bergepanzer Dachs, waren im Einsatz.

Bild rechts: Hoher Besuch im Krisenstab des Landratsamt Berechtesgadener Land

Koordinierung durch das Kreisverbindungskommando Berchtesgadener Land

Das KVK BGL koordinierte mitunter in enger Abstimmung mit den Katastrophenschutzstäben den Einsatz von Bundeswehrkräften. Das Kreisverbindungskommando stellte eine Schnittstelle der Bundeswehr zu den zivilen Akteuren im Katastrophenschutz dar.

Dabei war die Aufgabe:

  • Beurteilung der Lage im Hinblick auf die Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr und Beratung des Krisenstabes
  • Weiterleitungen von Anforderungen für Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr an das Landeskommando Bayern
  • Unterstützung der im Bereich eingesetzten Kräfte der Bundeswehr
  • Zivil-Militärische-Zusammenarbeit im Inland

Hier wurde die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) im Inland eine wichtige Voraussetzung für den optimalen Einsatz von Truppenteilen und Dienststellen der Bundeswehr zur Unterstützung ziviler Behörden bei der Bewältigung der Schneekatastrophe nach dem Subsidiaritätsprinzip.

Fazit:

Gemeinsam anpacken, gemeinsam an`s Ziel kommen. War das Motto.

Weitere Infos zum Einsatz des Kreisverbindungskommandos Berchtesgadener Land mit einem Interview von Oberstleutnant Alexander Zeuner findet Ihr hier:

Der Leiter des Kreisverbindungskommandos Berchtesgaden spricht über seinen Dienst auf Bundeswehr.de
Header Bild: Überblick bewahren: Oberstleutnant Alexander Zeuner (rechts) mit seinen Kameraden während der Operation Schneelage. (Quelle: LKdoBY/Englmann)

Text: HFw Edurard Ratliff, Verbindungsfeldwebel ZMZ Inland, Kreisverbindungskommando Berchesgadener Land
Fotos: E.Ratliff, GebJgBrig 23, Landratsamt Berchtesgadener Land

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