Bruchsaal 18.-20.02.2022 Die Championsleage der Militärpatrouillenwettkämpfer! Reservisten aus ganz Mitteleuropa messen sich beim Int. Kommando – Wettkampf „Kalter Marsch 2022“ in Bruchsaal. Südostbayerische Wettkämpfer der RAG GebInf Oberbayern Südost erreichen den 2. Platz bei diesem anspruchsvollen Militärpatrouillenwettbewerb der Extraklasse.
Nach einer zweijährigen COVID 19 Zwangspause war es endlich wieder so weit: Vom 19.-20. Februar fand unter strengen Hygieneauflagen auf dem Eichelberg in Bruchsal (Baden-Württemberg) der internationale Militärwettkampf „Kalter Marsch“ statt. Dieser Vielseitigkeitswettkampf wird bereits seit den 1980er Jahren vom Landeskommando Baden-Württemberg – davor vom Verteidigungsbezirkskommando 52 – veranstaltet und ist fester Bestandteil der Reservistenarbeit.
Berlin-Bayern-Nordrhein-Westfalen-Saarland: Aus ganz Deutschland waren sie angereist – insgesamt 72 Reservisten und eine Reservistin der Bundeswehr, eingeteilt in 19 Teams, stellten sich einer körperlichen und geistigen Herausforderung der besonderen Art. Mit dabei unsere Südostbayerische Wettkämpfer der RAG GebInf Oberbayern Südost, als Wettkampfkader der Kreisgruppe Oberbayern Südost.
Hier die Wettkampfbeschreibung aus dem offiziellen Pressebericht:
Kalter Marsch – Die zwei Phasen
Der Kalte Marsch wurde aus einer reinen Durchschlageübung weiterentwickelt und wird seit 2004 in zwei Teilen durchgeführt:
Im ersten – dem technischen Teil – absolvierten die Mannschaften insgesamt 20 Stationen, an denen sie militärisches Fachwissen, Geschicklichkeit und vor allem ihre körperliche Fitness unter Beweis stellen mussten. Dabei führten sie ständig einen Rucksack von 10 Kilogramm mit sich. Die Teams mussten die Hindernisbahn überwinden, Gleitschutzketten richtig anbringen, Erste-Hilfe leisten und zeigen, dass sie einen Funkspruch richtig absetzen und verschleiern können. Auch die fehlerfreie Handhabung und das Schießen mit verschiedenen Handwaffen wie zum Beispiel dem Gewehr G36 und der Pistole P8 wurde den Reservistinnen und Reservisten abverlangt. „Der technische Teil ist eine gute Mischung aus Denken, Laufen, Schießen und militärischem Fachwissen“, erklärte Oberstleutnant Andreas Bensching, der hauptverantwortliche Organisator und Kommandeur des nicht-aktiven ABC-Abwehrbataillons 907. „Wir haben uns hier auch verschiedene realitätsgetreue Szenarien und Lagen ausgedacht, die die Teilnehmenden lösen müssen. An einer Station müssen die Teams mit der Pistole P8 auf Corona-Viren schießen, ein kleiner Scherz passend zur aktuellen Situation“, so Bensching.
Der zweite – taktische Teil – des Wettkampfes bestand aus einer nächtlichen Durchschlageübung. Hierzu verlegten die Teams mit Bussen von Bruchsal aus in das 10 Kilometer entfernte Büching bei Bretten und sammelten sich zunächst auf einem großen Waldplatz. „Nach circa einer halben Stunde erfolgen plötzlich Detonationen, der Strom fällt aus und ein feindlicher Angriff wird simuliert“, erläuterte der Oberstleutnant. Nun hieß es, die Beine in die Hand nehmen. Die Teilnehmenden mussten sich innerhalb von fünf Stunden durch durchschnittenes Gelände zurück nach Bruchsal schlagen, aber Achtung: die feindliche Truppe lauerte überall und bereitete sich darauf vor, die Mannschaften aufzugreifen. „Insgesamt 25 Kameraden der Heimatschutzkompanie Oberrhein fungieren hier als Feind und überfallen die einzelnen Gruppen. Die Mannschaften dürfen sich nicht erwischen lassen, sonst müssen sie eine Lebenskarte abgeben und verlieren Punkte“, so Bensching. Vier Lebenskarten hatte jedes Team insgesamt. Pro Verlust wurden jeweils 25 Punkte abgezogen. Verlor man alle Karten, ging man mit 0 Punkten aus der Wertung und hatte keine Chance mehr auf den Gesamtsieg.
Informationsbesuch Kommandeur Landeskommando Baden-Württemberg
Auch der Kommandeur des Landeskommando Baden-Württembergs, Oberst Thomas Köhring, überzeugte sich persönlich vom Ablauf und der Organisation des Kalten Marsches. Zusammen mit Oberstleutnant Bensching stattete er den einzelnen Stationen einen Besuch ab und informierte sich beim Funktionspersonal vor Ort über die zu lösenden Aufgaben. Oberst Köhring war beeindruckt von der Vielseitigkeit und dem Ideenreichtum. Sein Fazit: „Es handelt sich um eine sehr gut organisierte und interessante Veranstaltung. Man hat sich hier einiges einfallen lassen und den Teilnehmern viel geboten“, lobte er die Arbeit von Oberstleutnant Bensching und seinem Team. Insgesamt unterstützten 120 Funktioner aus der Heimatschutzkompanie Oberrhein, der Mittleren Kreisgruppe Oberrhein des Reservistenverbandes, des nicht-aktiven ABC-Abwehrbataillons 907, des ABC-Abwehrbataillons 750 den Wettkampf. Auch von ziviler Seite kam Unterstützung durch die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Kraichtal. Auch Bensching zeigte sich abschließend zufrieden: „Aufgrund der Coronalage mussten einige Mannschaften, wie unsere Kameradinnen und Kameraden aus Frankreich und der Schweiz, kurzfristig absagen. Dennoch haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ein gutes Programm auf die Beine gestellt.“
Sensationelles Ergebnis – Südostbayerische Reservisten auf dem Stockerl!
Unsere Kameraden OG.d.R. Christopher Hupfer (RK Rosenheim – Bad Aibling), OG.d.R. Daniel Mohr (RK Freilassing) und Fw.d.R. Robert Mühlbacher (GebJgRK Wolkersdorf-Waginger See) erreichten mit einer hervorragenden Leistung den 2. Platz! Lediglich den Kameraden der RK Marbach, als langjährigen Titelverteidiger musste man sich geschlagen geben. Platz 3. ging an das Team aus Berlin. Respekt und Anerkennung für diese Leistung!
Ein dreifaches Horrido
Hier gehts zum offiziellen Bericht des Landeskommandos Baden Württemberg.