Wolkersdorf / Lampoding 01.03.2023 Virtuelle 8 Kilometer Wanderung zum Internationalen Tag des Zivilschutzes veranstaltet durch das Organisationsteam des Marsch der Wertschätzung – mit unseren Einsatzkräften. Lampodinger Feuerwehrler und Wolkersdorfer Reservisten starten auf eine Marschroute rund um die historischen Hofmarken Lampoding und Wolkersdorf am Waginger See.

Anlässlich des Internationalen Tag des Zivilschutzes am Montag 01. März 2023 veranstaltete die GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See im Rahmen des virtuellen Marsches der Wertschätzung- mit unseren Einsatzkräften 2023 gemeinsam mit der Lampodinger Feuerwehr einen virtuellen Marsch rund um die Heimatdörfer am östlichen Ufer des Waginger See im Herzen des Rupertiwinkels

Virtuelle Wanderung zum Internationalen Tag des Zivilschutzes 2023

Aufgrund  der positiven Erfahrungen zum Internationalen Tag des Zivilschutzes 2021, veranstaltet durch die französischen Kameraden des CSSD  und der zweiten Auflage mit einer Zivilschutzwanderung von Hohenbergham nach Tengling 2022, durch den Marschinformierte das Kreisverbindungskommando Traunstein unter Leitung von OTL.d.R. Falk Neumann mit Wolkersdorfer Major d.R. und RK-Leiter Klaus Obermayer als Projektoffizier die südostbayerischen Reservistenkameradschaften. Aufgrund der sehr postiven Erfahrungen mit den Remote Märschen und virtuellen Wanderungen startete kurzfristig eine kleine Zahl Reservisten und Förderer der FFw Lampoding und FFw Kirchanschöring und GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See gemeinam als „ZMZ – Marschgruppe“ auf einen Rundkurs durch die ehemaligen Hofmarken Lampoding und Wolkersdorf am Waginger See

Viele von Ihnen engagieren sich im Bereich des Katastrophenschutzes und der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit als Angehörige der südostbayerischen Kreisverbindungskommandos Berchtesgadener Land und Traunstein und  Heimatschutzkompanien / RSU Kompanien Oberbayern und Schwaben oder in den zivilen Blaulicht-Organisationen zum Schutz der Bevölkerung in Katastrophen- und Unglücksfällen. Das Thema Internationaler Tag des Zivilschutzes war somit ein würdiger Anlass sich wieder zu beteiligen.

Auf dem Marsch kamen die Themen Zivilschutz, Bevölkerungsschutz, der Bedeutung des Zivilschutzes in Bewaffneten Konflikten, die Abgrenzung zum Katastrophenschutz, die Bedeutung des BBK im lockeren Gespräch zur Sprache. Das Thema Zivilschutz und Zivile Verteidigung findet mit der Zeitenwende, dem Ukraine-Krieg und den Hybriden Bedrohungen eine neue Priorität, wie seit den Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr.

Zivilschutz – Themenwanderung im Lichte der Stirnlampe

Nach einer kurzen Begrüßung am Wolkersdorfer Maibaum durch Major.d.R. Obermayer und einem kurzen Schmatz mit unserem dienstältesten Wolkersdorfer Gebirgsjäger Richard Eidenhammer und Ehrenvorstand der KSK Tettenhausen, der zufällig vorbei kam, startete man im Lichte der Stirnlampe über den Laubenbau Richtung Sauberg. Begleitet von seltenen Schauspiel einer Planentenkonstellation von Venus und Jupiter, die markant von Sauberg aus im Westen sichtbar war, strif man das Thema Orientieren bei Nacht. In Sauberg diskutierte man kurz das Thema Löschwasserversorgung bevor es über das Grießenholz zum Rehwinkel ging. Hier konnte man gleich bei etlichen zugewachsenen Wegen, seine Fähigkeiten im Umgang mit Karte und das Orientieren im Gelände üben. „…Einstrich Weg ist kein-strich Weg…“ Über den Rehwinkel arbeitete man sich in östlicher Richtung zum Billmeier Gehöft zwischen Hausen und Lampoding vor, wo man den östlichen Durchlaufpunkt erreichte.

Der Marsch führte nun an den Dammwildgehen unseres Kameraden Baumann vorbei zum alten Hofmarksdorf Lampoding. Major Obermayer umriss kurz die Geschichte der Hofmark Lampoding, In Lampoding an der Lorettokappelle umriss Major Obermayer kurz die Geschichte des Schlosses von Lampoding und die neuesten Erkenntnisse aus den Ausgrabung vor einigen Jahren, die belegen dass an der Stelle des um 1850 abgebrochenen Schlosses bereits im 7ten und 12ten Jahrhundert eine kleine Burg der „Lampotinger“ stand. Gemeinsam mit den Wolkersdorfer Rittern zogen sie ja im Jahr 1322 in die große Schlacht von Mühldorf / Ampfing, an die man letztes Jahr gedachte. Der Lodron’sche Löwe erinnert noch an das abgegangene Schloss und die Grafen von Lodron, die die Hofmarken Lampoding und Wolkersdorf ab dem 16 Jahrhundert inne hatten.

Auf dem Marsch kamen die Themen Zivilschutz, Bevölkerungsschutz, der Bedeutung des Zivilschutzes in Bewaffneten Konflikten, die Abgrenzung zum Katastrophenschutz, die Bedeutung des BBK im lockeren Gespräch zur Sprache. Das Thema Zivilschutz und Zivile Verteidigung findet mit der Zeitenwende, dem Ukraine-Krieg und den Hybriden Bedrohungen eine neue Priorität, wie seit den Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Die Konzeption Zivile Verteidigung aber auch Forderungen der NATO zum Zivilschutz sollten hier genannt werden.

Major d.R. Obermayer erklärte hier die Unterschiede in den Begrifflichkeiten, die Bedeutung der Konzeption Zivile Verteidigung, Themen wie die Bewarnung der Bevölkerung wie jetzt aktuell mit der Aufstellung von 4 modernen Sirenenanlagen im Gemeindebereich Kirchanschöring, die neben der Feuerwehralarmierung auch zur Bewarnung der Bevölkerung in Katastrophen und Großschadenslagen geeignet sind. Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine nach dem Russischen Angriff und dem unsäglichen Leid der Zivilbevölkerung ging dieses Thema sehr nahe. Nach ca. 1km erreichte man die malerische Kirche St. Ägidius in Krichstein wo man die Darstellungen zum Lampodinger Schloss und die Themen Schutz von Kulturgut in bewaffneten Konflikten besprach.

Der Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten

An der aus dem 14.ten Jahrhundert stammenden Kirche erklärte Major d.R. Obermayer am oft übersehenen „Blau-Weißen-Rauten“ Emblem für der Haager Konvention von 1954 zur Kennzeichnung von geschütztem Kulturgut, die Bedeutung dieses international bekannten Zeichens für den Schutz von Kulturgut, hier vorallem die unbeweglichen. Die dazugehörigen Abkommen des humanitären Völkerrechts, und ihre Bedeutung für die Strafverfolgung wie bei der Zerstörung der berühmten Stari Most in Mostar während des der Jugoslawienkriege oder die Zerstörungen in anderen Ländern wie 2016 in Timbuktu oder in Thailand durch die Roten Kymer in den 1970ger Jahren. Die Bestimmungen dieser Konvention haben jedoch auch bereits als Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut im Frieden zum Beispiel im Katastrophenschutz Auswirkungen. siehe (§ 25 Zivilschutz- und Katastrophenhilfegesetz – ZSKG).

Der Rückmarsch führte über Lampoding am Feuerwehrhaus vorbei auf die Römerstraße. Über Kronwitt und die Laubenbachbrücke erreichte man die Stopselhütte am Brechelbad in Wolkersdorf. Hier konnte man sich bei einem Warmgetränk aufwärmen. Major Obermayer referierte noch kurz über die Bedeutung des Zivilschutzzeichens, dem  Emblem der Haager Konvention von 1954 zur Kennzeichnung von geschütztem Kulturgut, was auch im Bereich des Katastrophenschutz bedeutung hat, und die entsprechenden Abschnitte der Zentralen Dienstvorschrift zum Humanitären Völkerrecht A2141/1. Im gemütlichen Gespräch ließ man den Abend ausklingen.

Positives Fazit zum Zivilschutzmarsch 2023

Aufgrund des positiven Fazits der Remote Märsche wird man diese Formen der Veranstaltungen weiter fortführen. Der Remote Marsch zum Internationalen Tag des Zivilschutzes wurde somit schon das zweite Mal von den Wolkersdorfer Reservisten durchgeführt worden. Erfreulich zudem die Beteiligung von Gästen und Familienangehörigen an den Wanderungen. Schauen wir mal ob es 2024 eine Fortsetzung gibt. Wie heißt es in Bayern so schön. Alles was zwei mal gemacht wird – ist eine Tradition…. Wir freuen uns.

Hintergrund – Internationaler Tag des Zivilschutzes

Der Internationale Tag des Zivilschutzes im französichen Journee mondial de la protection civile findet jedes Jahr am 01.März statt. Dieser Welttag des Zivilschutzes wurde 1990 von der Internationale Zivilschutzorganisation (ICDO) eingeführt, um der Weltöffentlichkeit die Bedeutung des Katastrophenschutzes bewusst zu machen und das Bewusstsein für Prävention und Selbstschutz zu stärken.

Wie die Struktur- und die Aufgaben der Sicherheits- und Katastrophenschutzorganisationen und Behörden in den einzelnen europäischen Nachbarländern sehr unterschiedlich sind, ist auch der Zivilschutz in den einzelnen Ländern unterschiedlich definiert und ausgeprägt.

Hier einige Beispiele:

Der Zivilschutz und Katastrophenschutz in Frankreich 

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Der Katastrophen und Zivilschutz in Bayern

Der Zivilschutz in Deutschland

Der Zivilschutz in Österreich

hier am Beispiel Oberösterreich und Salzburg

Der Zivilschutz in der Schweiz