Lenk / Obersimmental / Schweiz 14.-15.03.2015 Zum 850 Jahre Jubiläum in die Schweiz – Wolkersdorfer Reserve-Gebirgsjäger starten beim 53. Schweizerischer Winter Zweitage-Gebirgs-Skilauf in Lenk im Obersimmental.
Ein Zweitage Skimarsch mit je 15km und mindestens 1000 Hm in den Schweizer Alpen. Das lässt das Herz eines Gebirgsjägers der Reserve höher schlagen! Auf Einladung des Schweizer Unteroffiziersverein Obersimmental kommen jedes Jahr ein internationales Teilnehmerfeld aus Reservisten, aktiven Soldaten und Angehörigen von Polizei, Gendarmerie und Grenzschutz aber auch zivile Skibergsteiger nach Lenk im Obersimmental um an diesem zweitätigen Wettbewerb teilzunehmen. Bereits zum 53sten Mal Schweizerischer Winter Zweitage-Gebirgs-Skilauf starteten die verschiedenen Skipatrouillen in den Wettkampf. Die wolkersdorfer Reservisten unter Führung von Oberfeldwebel d.R. Björn Rabich und unseren wolkersdorfer „Skijägern“ OG.d.R. Thomas Wildenhof und HFw.d.R. Jost „Justy“ Verhülsdonk hatten sich mit zahlreichen Skitouren im Sintersbachtal, dem Geigelstein als alten Hausberg der Traunsteiner Gebirgsflugabwehr gut vorbereitet.
Zwei anspruchsvolle Wettkampftage
Nach der Ankunft am Freitag Abend bezogen die Wolkersdorfer ihr Bettenlager im Sportheim von Lenk mit ihren Nachbarn aus der Stabsfernmeldekompanie 10.PzDiv. Nach einer Einweisung der Patrouillenführer um Samstag um 5 Uhr morgens auf Schweizerdeutsch und Französisch starten die Wolkersdorf als offizielle Bundeswehr Delegation als 51. Patrolie im hinteren Mittelfeld ein. Nach einem ersten relativ steilen Anstieg mit 300 Hm geht es konstant vorwärts. Das Panorama ist trotz bedeckem Himmel außergewöhnlich. Da geht den Wolkersdorfern und Traunsteiner-Gebirgsflugabwehr Reservisten das Gebirgsjäger-Herz auf. Nach 5 Stunden Aufstieg erreicht man den höchsten Punkt 2077m und es geht in einer Abfahrt wieder ca. 1500 Hm über eine gesamttagesstrecke von 15km ins Tal.
Nach einem netten Kameradschaftsabend der Schweizer Kameraden mit zahlreichen Ehrungen und netten Gesprächen geht es am nächsten Morrgen um 05:00 Uhr bereits weiter. Am Start kommt man gut weg. Die Morgensonne lacht trotz schneidigem Eiswind die Wolkersdorfer Reservisten ins Gesicht. Man kommt gut vorwärts. Zahlreiche Teams, darunter viele Aktive Einheiten werden überholt. An den Kontrollpunkten wird man von den Schweizern freundlich begrüßt und angefeuert. An diesem Tag schaft man die ca. 1100 Hm Aufstieg zumhöchster Punkt 2100m und die anschließende Abfahrt ca. 1200hm auf einer Strecke von 12km in 4,5 Stunden. Das hervorragende Wetter und die wunderbare Schneesituation tuen ihr übriges. Die wolkersdorfer Reservisten erreichen das Ziel bereits 1,5 Stunden vor ihren aktiven Kameraden….
Gegen 14:00 Uhr empfangen die Wolkersdorfer Reservisten ihre wohlverdienten Medallien. Das Abenteuer 53. Schweizerischer Winter Zweitage-Gebirgs-Skilauf in Lenk wurde erfolgreich beendet, und das 850 Jahr Jubiläum der ersten urkundlich nachweißbaren Wolkersdorfer Teilnahme an einem „Militärwettkampf“ sprich damals Turnier konnte stilgerecht durch die Wolkersdorfer Gebirgsjäger der Reserve gewürdigt werden. Nach der Teilnahme der RK Wolkersdorf am Schweizerischen Zweitagemarsch im Frühling 2010 das nächste Abenteuer bei unseren Schweizer Kameradinnen und Kameraden.
Historischer Hintergrund – Wolkersdorfer Ritter bereits vor 850 Jahren in der Schweiz
Genau vor 850 Jahren, im Jahre 1165 nimmt ein gewisser Friedrich Panicher von Wolkersdorf als Ritter aus dem bayerischen Stammesherzugtums beim 10. Ritterturnier in Zürich in der Schweiz gegen den Markgrafen Diepold II. von Vohburg teil. Die Reservisten der GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See führen seit ihrer Gründung im November 2006 das Wappen des mittelalterlichen Ritter- und Ministerialengeschlechts der Panicher, den Herren der Hofmarkt Wolkersdorf. Diese erwarben gestützt auf ihre Besitzungen am Waginger See und die reichen Einkünfte aus dem Salzhandel als Schiffsherren in Laufen zahlreiche Besitzungen im Gebiet des damals salzburgischen Rupertigau, Chiemgau und an der oberösterreichischen Seenplatte. Berühmt wurden die Panicher als Herren zu Wolkersdorf als erfolgreiche Turnierreiter und loyale Ritter auf zahlreichen Kriegszügen im Dienste der salzburger Erzbischöfe, was sogar in einem bis heute erhaltenen Gedicht aus dem 14ten Jahrhundert besungen wurde.