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16. Bad Windsheimer Herbsttagung




16. Bad Windsheimer Herbsttagung

Zur 16. Bad Windsheimer Herbsttagung trafen sich die Kameraden des Reservistenverbandes, Kreisgruppe Mitelfranken-West, in der Zunfthalle am Ochsenhof in Bad Windsheim. Dieter Hummel, Bezirksorganisationsleiter des Reservistenverbandes freute sich über das Kommen von Dr. Marc Stegherr. In Zusammenarbeit mit der Hans Seidel Stiftung und der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, Sektion Mittelfranken konnte er als Referent gewonnen werden.

Das Tagungsthema lautete: „1914 – 20?? der Balkan – das ewige Pulverfass „.

Dr. Stegherr, Lehrbeauftragter für Südslawische Landeskunde (LMU München) begann seine Ausführungen, dass bereits Ende des 19. Jahrhunderts der Balkan zum Spielfeld der Mächtigen wurde. Nationales Denken war zunehmend auf dem Vormarsch, man wollte unabhängig, selbstständig in einem souveräner Land leben. Die Spannungen entluden sich 1914 mit dem Attentat von Sarajewo, dem Auslöser des ersten Weltkrieges. Das am 1. Dezember 1918 gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen wurde 1929 zum „Königreich Jugoslawien“ umbenannt . Nach dem zweiten Weltkrieg regierte Tito bis 1980 Jugoslawien mit eiserner Hand. Der Balkan ist die Scheidelinie zwischen Orient und Okzident. Die Region ist nicht nur ein ethnischer Flickenteppich, sondern auch ein religiöser. Religion „lädt“ die politische Auseinandersetzung gleichsam auf. Durch Nationalitäten- und Glaubenskonflikten brach Jugoslawien 1991 vollends auseinander: Zuerst Slowenien und Kroatien, dann auch Makedonien proklamierten ihre Unabhängigkeit. Vor 25 Jahren erklärte Bosnien-Herzegowina seine Unabhängigkeit von Jugoslawien – gegen den Willen der Serben. In dem Krieg, der folgte, starben rund 100.000 Menschen. Überall, wo die verschiedenen Bevölkerungsgruppen des früheren Jugoslawien zusammenleben – besonders in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo kommt die Bevölkerung nicht zur Ruhe. Die Entwicklung und Vergangenheitsbewältigung im Balkan gegenüber dem restlichen Europa erfolgte stets verzögert. Seit 2000 finden immer wieder große Demonstrationen statt: „Man will selbständig sein und sich nicht von der EU verkaufen lassen“. 2014, hundert Jahre später, mit der Annektierung der Krim, befürchtete man, dass es wieder zu einem Weltkrieg kommen könnte. So wie Russland sich rechtfertigte, dass die Krim schon immer das Herz Russlands war und deshalb dazugehört, so argumentieren bis heute die Serben, dass der Kosovo dies auch sei und dazugehört. Russland und China sind der gleichen Ansicht. Der Kosovo wiederum tendiert zu einem Großalbanien. Die EU versucht die Versöhnung, das Zusammenleben in ethnischer Freiheit und Demokratisierung den Menschen näher zu bringen, versäumt es aber sich wirtschaftlich stärker zu arrangieren. Russland, China, die Türkei und Saudi-Arabien verfolgen indes andere Ziele. Durch wirtschaftliche Hilfen versuchen sie den Balkan von ihnen abhängig zu machen. Seit 2017 baut China in Serbien die „Serbien-Ungar-Eisenbahn“ die Belgrad mit Budapest verbindet. Dies ist von historischer Bedeutung für Serbien und wird ermöglichen, dass Serbien ein zentraler Schlüsselpunkt in der Balkan-Region wird. Eine strategische Verbindung zwischen der Seidenstraßen-Initiative und Europas Entwicklungsstrategie wird vorangetrieben. Zum Schluss stellte Dr. Stegherr fest: Eine weitere wirtschaftliche Stagnation, mangelhafte Bildungssysteme, schwache Arbeitsmärkte mit wenigen Aufstiegsmöglichkeiten – in den Staaten des Balkans sind viele Bürgerinnen und Bürger von den Leistungen ihrer Staaten wenig überzeugt, trotz Reformen und Mitgliedschaft in der EU oder der Perspektive auf den Beitritt. Auch die Verbrechen der Kriege sind in den Gesellschaften noch nicht aufgearbeitet worden. Diese Situation birgt durchaus Konfliktpotenzial und nährt z.T. Radikalisierungsprozesse in bestimmten Milieus.

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