Im Rahmen der Vortragsreihe Blaulichtorganisationen war diesmal die stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes München-Ost der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft e.V., Sandra Seidel, zu Gast. Neben den allgemeinen Informationen wurden Möglichkeiten der Kooperation ausgelotet. Nebenbei testeten wir die Umsetzbarkeit einer hybriden Veranstaltung mittels VTC-Systems.
Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft e.V. wurde 1913 in Leipzig gegründet. Dies war eine unmittelbare Reaktion auf ein Unglück in Binz auf Rügen. Am 28. Juli 1912 drängten sich, wie üblich, Massen von Menschen auf der Seebrücke. Als unter dem Gewicht die Konstruktion nachgab, stürzten viele ins Wasser. 17 davon ertranken, darunter zwei Kinder. Zu diesem Zeitpunkt konnte nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung schwimmen, geschweige denn Menschen retten oder Erste Hilfe leisten. Vor ca. 100 Jahren sind noch 13 Mal mehr Menschen ertrunken, als heute. Ein Soldat rettete allein zwölf Menschen vor dem Ertrinken.
Als Hauptaufgabe sieht die DLRG den Kampf gegen den Ertrinkungstod. Dies geschieht durch einen Wasserrettungsdienst auf See, an der Küste an Flüssen und Seen. Dafür werden Menschen als Rettungsschwimmer ausgebildet: Dazu gehört die Verbesserung der individuellen Schwimmfähigkeit, Rettungstechniken sowie Erste Hilfe. Ein zweiter nicht minder wichtiger Punkt sind Schwimmkurse. Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr Menschen ordentlich schwimmen können, desto weniger ertrinken. Auf Grund der Struktur des Ortsverbandes ergibt sich für die Referentin der Schwerpunkt in der Ausbildung und nicht im Wachdienst.
Genau im Schwimmtraining und in der Ausbildung zum Rettungsschwimmer macht die Kooperation Sinn. Zum einen ist im Rahmen des KLF/IGF der Nachweis der Schwimmfähigkeit durch das Kleiderschwimmen notwendig zum anderen macht sich auch das Rettungsschwimmerbzeichen gut an der Bandschnalle. Dies darf am Dienstanzug ab der Stufe Silber getragen werden. Bereits fünf Kameraden haben dieses in einem ersten Kurs erworben. Ein zweiter ist ab 25. April im Müllerschen Volksbad geplant. Des Weiteren können für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichen die Bereiche Ausdauer und Schnelligkeit mit Schwimmdisziplinen abgedeckt werden. Unser Kamerad OSG d.R. Markus Heller organisiert zusätzlich ein zwangloses Schwimmtraining jeweils mittwochs außer RK-Abenden. Interessenten melden sich für die Termine unter: heller@relix.de. Wie jeder Referent bekam auch Sandra ein Gastgeschenk, in ihrem Fall ihre Lieblingsschokolade.
An dem Abend nahmen insgesamt 21 Kameraden teil, davon 12 online. Somit hat sich nach dem Abend im Februar die Kombination von Präsenz- und Online-Veranstaltung als Erfolg erwiesen. Aus den beiden Abenden ergeben sich zwei Punkte zur Verbesserung: Zum einen stellt sich die Frage nach der besten technischen Ausstattung für unsere Anforderungen, zum anderen nach dem Ablauf. Als problematisch hat sich erwiesen, wenn Moderator und Bediener des VTC-Systems eine Person sind. Hier muss zwingend eine Trennung erfolgen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Online-Teilnehmer bei Diskussionen benachteiligt werden. Vermutlich kann auch dadurch das Problem von Störgeräuschen verringert werden.