RK-Themenabend „Paul von Hindenburg“
Im Rahmen einer kleinen Vortragsreihe der Reservistenkameradschaft (RK) München-Ost über die Anfangsgeschichte des 20 Jahrhunderts und 100 Jahre Revolution von 1919 in Bayern und Deutschland referierte Stephan Wiesend, Oberstleutnant der Reserve, über die militärische und politische Biographie von Paul von Hindenburg.
Er beleuchtet dabei den bemerkenswerten Aufstieg von Hindenburgs als preußischen Offizier, der 1847 in das ostelbische Junkertum geboren wurde. Stephan Wiesend berichtete plastisch vom erzkonservativen, evangelisch geprägten Zeitgeist des monarchistisch geprägten Preußens um die Wende der Jahrhunderte.
Im Rahmen des Ersten Weltkrieges ist der Name Hindenburg vor allem mit der Tannenbergschlacht in Ostpreußen verbunden, wo es ihm gelang – mit frappierenden Selbstmarketing – den Sieg für sich zu verbuchen. Breite politsche Kräfte versprachen sich im Verlaufe der Weimarer Republik in der Unterstützung von Paul von Hindenburg als Reichspräsidenten eine Ankerwirkung für die fragile Demokratie. Hindenburg gelang es aber nicht, den anfangs von ihm abgelehnten Hitler (Zitat: „Der böhmische Gefreite“) aufzuhalten, vielmehr tappte Hindenburg selbst anlässlich des „Tages von Potsdam“ in die von Hitler ausgelegte Falle, den monarchistischen Militarismus mit dem Nationalsozialismus zu versöhnen.
Anschliessend diskutierten die Teilnehmer dieses RK-Abends angeregt die verschiedenen Aspekte der Biografie Hindenburgs und werteten diese kritisch im Zeitkontext.