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Bericht über Einsatz bei der NATO in Brüssel, Georgien und Afghanistan




Regen (hau). Oberst a.D. Maximilian Eder berichtete auf Einladung der Kreisgruppe Bayerwald im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. von seinen Einsätzen bei der NATO in Brüssel und Georgien während seiner aktiven Dienstzeit. Im September 2016 beendete er seine Dienstzeit als Berufssoldat und arbeitet seit November 2017 für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Afghanistan. Als Stellvertretender Leiter des Sicherheitsbüros in Kabul eingesetzt, schilderte er aktuell die Ereignisse in Afghanistan.

Foto: Markus Hauf – von links Kreisvorsitzender Johann Saller, die Regener Stadträte Heinz Pfeffer und Günther Arend, MdL Alexander Muthmann, Oberst a.D. Maximilian Eder, Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös, Kreisorganisationsleiter Josef König und Landorfs Bürgermeister Otto Probst

Der Kreisvorsitzende der Bayerwald-Reservisten, Oberstleutnant der Reserve (d.R.) Johann Saller freute sich über das große Interesse. Da die vorbereiteten Sitzplätze nicht ausreichten, ließ er zusätzliche Stühle heranschaffen, um allen eine Sitzgelegenheit zu bieten. Er begrüßte unter den zahlreichen Gästen: Alexander Muthmann, MdL; Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös; Langdorfs Bürgermeister Otto Probst sowie die Regener Stadträte Heinz Pfeffer und Oberstleutnant a.D. Günther Arend. In seinem Grußwort bezeichnete er die offensichtlichen Ausrüstungsprobleme der Bundeswehr als „katastrophal“. Seit vielen Jahren leiste er immer wieder als Reservedienstleistender Dienst in der aktiven Truppe und stelle dabei ein weiteres gravierendes Problem fest. So gelte der Begriff „Verantwortung ist unteilbar“ heute in weiten Bereichen ganz offensichtlich nicht mehr und führe zu einer negativen Veränderung des gesamten Führungsverhaltens innerhalb der Bundeswehr, bedauerte er. „Dieses Problem ist mit Geld nicht zu lösen!“ betonte er. Verantwortung, die hat Oberst a.D. Eder unzweifelhaft über Jahrzehnte hinweg getragen. In den unterschiedlichsten Verwendungen, auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen. Der ehemalige Kommandeur des Regener Panzergrenadierbataillons 112 war am Ende seiner Dienstzeit zunächst insgesamt 6 Jahre bei der NATO in Brüssel und zuletzt 3 ½ Jahre als NATO-Verbindungsoffizier in Tiflis/Georgien eingesetzt. Vor eineinhalb Jahren beendete er seine aktive Dienstzeit als Berufssoldat. Seit November letzten Jahres arbeitet er für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Stellvertretender Leiter des Sicherheitsbüros in Kabul/Afghanistan. Die GIZ ist für das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Auswärtige Amt tätig. Über diese fordernden und interessanten Aufgabenbereiche berichtete er seinen äußerst aufmerksamen Zuhörern: Die NATO bestehe derzeit aus 29 Mitgliedsstaaten, die alle mit militärischem und diplomatisch-politischem Personal engverflochten zusammenarbeiteten. Dabei seien die Strukturen derart komplex, dass sie oft auch Insider nur schwer durchblicken können. Doch trotz aller Probleme, die damit verbunden sind, sei die NATO eine Organisation die „funktioniere“, so Oberst a.D. Eder. Georgien sei eines von 5 Ländern, die in einem speziellen Status als „NATO-Partner“, als „Enhanced Operational Partner“ (EOP) mit dem Ziel einer künftigen Mitgliedschaft eng mit der NATO zusammenarbeiten. Allein schon aufgrund der geostrategischen Lage sei Georgien ein wichtiger Partner. Georgien habe dabei schon „große Fortschritte“ gemacht und Eder zeigte sich zuversichtlich, dass: „Georgien in absehbarer Zeit ein vollwertiges NATO-Mitglied sein wird!“ „Ist der kalte Krieg wirklich vorbei?“ Diese Frage stelle sich doch jedem, der den Blick auf die derzeitigen Kriege und Konflikte in der Welt richte, meinte er. Terroristen seine eine „ständige Bedrohung mitten unter uns!“ und der Cyber-War, die Spionage und der Kampf im Internet eine „ständig wachsende Bedrohung!“ Der weltweite, illegale Handel mit Waffen aller Art sein einfach nicht vollständig zu kontrollieren, so Eder. Die Korruption sei in vielen Ländern der Erde, nicht nur in Entwicklungsländern, ein „ganz großes Problem“. Auch in Afghanistan sei dieses Problem leider nach wie vor weit verbreitet. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ist in über 130 Ländern weltweit aktiv und setze sich für nachhaltige Projekte in den Bereichen: Sozial, ökologisch, wirtschaftlich und politisch ein. Neben dem Hauptquartier in Kabul betreibt die Gesellschaft 10 sogenannte Provinzbüros im Norden des Landes. 80 % der Bevölkerung lebe von der Landwirtschaft und so sei ein Großteil der Projekte in diesem Bereich angesiedelt. Ein großes Problem sei auch die geradezu explosionsartige Vermehrung der Bevölkerung. So habe sich die Bevölkerung innerhalb der letzten 20 Jahre auf mittlerweile über 30 Millionen Einwohner nahezu verdoppelt. Als „Risk-Management-Leiter“ ist Eder in erster Linie für die Sicherheit der rund 1.300 Mitarbeiter der GIZ und darüber hinaus von Hunderten von Mitarbeitern der Kreditanstalt für Wiederaufbau verantwortlich, die sich mit bis zu 70 ständig überwachten Fahrzeugen in Kabul und vor allem im Norden des Landes bewegen. Er ist überzeugt: „Die Taliban sind allein militärisch nicht endgültig zu besiegen!“ Der Kampf gegen die seit Jahrhunderten gewachsenen Strukturen und vor allem die allgegenwärtige Korruption werde „erst nach Generationen erfolgreich sein!“ Viele der verstrickten Parteien hätten gar kein Interesse an Frieden, denn: „Solange gekämpft wird, fließen die Internationalen Gelder!“ Die Rückführung von abgelehnten und straffällig gewordenen Asylbewerbern aus Deutschland zurück nach Afghanistan sieht er völlig unproblematisch, denn: „weite Bereiche des Landes sind absolut sicher!“ so Eder.
Nach einer äußerst lebhaften Diskussion über die verschiedensten Bereiche der Sicherheitspolitik und der kriegerischen Brennpunkte der Welt dankte Oberarzt a.D. Dr. Reinhard Erös, der sich die Unterstützung des Afghanischen Volkes mit der Stiftung „Kinderhilfe Afghanistan“ zur Lebensaufgabe gemacht hat, Oberst a.D. Maximilian Eder für sein „enorm-persönliches Engagement.“

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