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Aus der Truppe

„Berglöwe 2019“ – Übung endet nach intensiven Gefechten auf der Reiteralpe

Bad Reichenhall. Vom 11. bis zum 21. Mai fand die freilaufende Brigadegefechtsübung „Berglöwe 2019“ der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land statt. Das Manöver diente dazu, die Einsatzbereitschaft der Brigade zur Landes- und Bündnisverteidigung sicherzustellen.

Bahnentladung: Ein Gefechtsfahrzeug vom Typ „BV 206 Hägglund“ verlässt im Zementwerk in Rohrdorf einen Waggon

Bildautor: Stephan Schaffner

Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 wechseln während eines Gefechts die Stellung.

Bildautor: Bundeswehr / Jan Röllig

Ein Sanitätsfahrzeug vom Typ „BV 206 Hägglund“ bewegt sich im Gelände zu einem Einsatz.

Bildautor: Stephan Schaffner

Brigadegeneral Jared Sembritzki zieht im Rahmen eines Antretens zum Abschluss der Übung auf der Reiteralpe vor seinen Soldaten ein erstes Fazit.

Bildautor: Bundeswehr / Wulf Schiemann

Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 hat in Nußdorf einen Brigadeversor-gungspunkt eingerichtet. Ein Gebirgsversorger sichert den Bereich am Ortseingang.

Bildautor: Stephan Schaffner

Ein SAR-Hubschrauber führt einen Rettungseinsatz auf der Reiteralpe durch.

Bildautor: Bundeswehr / Norman Möller

Gebirgsjäger aus Bischofswiesen befinden sich im Feuerkampf

Bildautor: Bundeswehr / Norman Möller

„Mittenwalder Jager“ bereiten sich zum Angriff vor.

Bildautor: Bundeswehr / Johannes Schwegler

Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 überwachen aus ihren in den Schnee gebauten Stellungen das Gelände sowie den Luftraum.

Bildautor: Bundeswehr / Jan Röllig

ebirgsjäger aus Mittenwald steigen auf die Reiteralpe durch „Mischgelände“ auf.

Bildautor: Bundeswehr / Johannes Schwegler

Gebirgsjäger aus Mittenwald marschieren bei herrlichem Sonnenschein mit Schneetrittlingen und Skistöcken ausgerüstet am Fuße der Reiteralpe

Bildautor: Bundeswehr / Achim Kessler

Ein Hochgebirgsaufklärer schwebt mit einem Fallschirm dem Hochplateau der Reiteralpe entgegen

Bildautor: Bundeswehr / Arne Schein

Eine Marschkolonne des Gebirgsjägerbataillons 233 startet vom Truppenübungsplatz Kammer bei Traunstein Richtung Reiteralpe.

Bildautor: Bundeswehr / Eckhard Michel

Gefechtsfahrzeuge der „Mittenwalder Jager“ überqueren den Inn mit Hilfe einer Faltschwimmbrücke.

Bildautor: Bundeswehr / Thomas Vigh

Ein Gebirgspionier des Kampfmittelbeseitigungstrupps nähert sich einer improvisierten Sprengfalle vorsichtig an.

Bildautor: Stephan Schaffner

  • Von Fregattenkapitän Eckhard Michel, Presseoffizier Gebirgsjägerbrigade 23
  • 05.06.2019
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GebirgsjägerÜbung

Bad Reichenhall. Vom 11. bis zum 21. Mai fand die freilaufende Brigadegefechtsübung „Berglöwe 2019“ der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land statt. Das Manöver diente dazu, die Einsatzbereitschaft der Brigade zur Landes- und Bündnisverteidigung sicherzustellen. Die Höhepunkte der Übung bildeten das Überwinden des Inns mit Pionierunterstützung bei Rosenheim sowie der Angriff der Gebirgsjäger auf die Reiteralpe unter extremen Gelände- und Wetterbedingungen.

Bündnis- und Landesverteidigung im Fokus

Ein Gebirgspionier des Kampfmittelbeseitigungstrupps nähert sich einer improvisierten Sprengfalle vorsichtig an.

Eine Besonderheit der Übung lag darin, dass sie freilaufend durchgeführt wurde. Daher übten bis zu 1.500 Soldaten mit fast 250 Fahrzeugen auch im öffentlichen Raum. Am 11. Mai begann die Übung mit einer Bahnentladung von Gefechtsfahrzeugen des Gebirgsjägerbataillons 233 in Rohrdorf. Danach nutzten die „Mittenwalder Jager“ bis zum 19. Mai öffentliche Straßen im Übungsgebiet zwischen Rosenheim und der Reiteralpe. Das Szenario der Übung sah vor, dass die Gebirgsjägerbrigade 23 einem fiktiven Bündnispartner, der durch ein benachbartes Land bedroht wird, zu Hilfe kommt. Zusätzlich mussten die Soldaten mit Hinterhalten und Sprengstoffanschlägen durch Milizen rechnen.

Zwei Höhepunkte und eine Premiere

Gefechtsfahrzeuge der „Mittenwalder Jager“ überqueren den Inn mit Hilfe einer Faltschwimmbrücke.

Am 14. und 15. Mai überquerte der Gefechtsverband den Inn, nachdem die Brücken zerstört worden waren. Das Gebirgspionierbataillon 8 aus Ingolstadt sowie österreichische Pioniere hatten zunächst die ersten Infanteriekräfte mit Sturmbooten und einer Behelfsfähre auf die andere Seite des Inns gebracht.  Nachdem die Gebirgsjäger das Ufer gegen Milizen freigekämpft hatten, bauten Soldaten des schweren Pionierbataillons 901 aus Havelberg in Brandenburg zuerst eine Fähre, die sie danach zu einer Faltschwimmbrücke erweiterten. Diese Gewässerüberwindung stellte für die meisten Soldaten den ersten Höhepunkt der Übung dar. Rund 100 Fahrzeuge rollten über die Brücke in den nächsten Übungsraum bei Traunreut. Von dort starteten Soldaten des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 aus Füssen zu ihren Aufklärungsaufträgen, nachdem der Feind den Krieg erklärt und die auf über 1.500 Meter gelegene Reiteralpe mit Truppen besetzt hatte. Hochgebirgsaufklärern und Hochgebirgssoldaten des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall glückte dabei eine Premiere: Sie landeten im Zuge eines taktischen Fallschirmsprungs auf dem noch sehr winterlichen Hochplateau der Reiteralpe, um Informationen für einen Angriff zu sammeln.

Die Rettungskette steht

Ein SAR-Hubschrauber führt einen Rettungseinsatz auf der Reiteralpe durch.

Nach diesem erfolgreichen Aufklärungsauftrag setzte das Gebirgsjägerbataillon 233 zum Angriff auf die Reiteralpe an. Nach mehreren naßkalten Tagen begannen die „Mittenwalder Jager“ am 19. Mai mit dem Aufstieg auf die Reiteralpe über den Wachterlsteig bei 20 Grad Celsius und Sonnenschein. Auf der Reiteralpe erwartete die Gebirgsjäger zwei Meter hoher Schnee, Starkregen und kräftige Windböen. Als weiteren Höhepunkt der Übung entwickelten sich bis zum 21. Mai intensive Gefechte zwischen den Mittenwalder Soldaten und dem Gegner, dargestellt durch Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen. Die Gebirgsjäger mussten sich dabei stundenlang durch schwieriges Gelände durch Schnee und Regen bergauf kämpfen, um letztlich erfolgreich zu sein.

Ein SAR-Hubschrauber führt einen Rettungseinsatz auf der Reiteralpe durch.

Während der gesamten Übung stellten die Bergrettungstrupps der Gebirgsjägerbrigade 23 und die Soldaten des Sanitätsunterstützungszentrums München zusammen mit dem Rettungshubschrauber des SAR-Kommandos (Search and Rescue) aus Niederstetten eine durchgängige Rettungskette sicher. In mehreren Fällen musste der Hubschrauber trotz schlechten Wetters ausrücken, um leicht verletzten Soldaten und Soldatinnen zu Hilfe zu kommen. Insgesamt war die Anzahl verletzter Soldaten angesichts des Umfangs der Übung in schwierigem Gelände und unter den extremen Wetterbedingungen sehr gering.

Versorgung von Rosenheim bis zur Reiteralpe

Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 hat in Nußdorf einen Brigadeversor-gungspunkt eingerichtet. Ein Gebirgsversorger sichert den Bereich am Ortseingang.

Die reale Versorgung der Truppe stellte aufgrund des freilaufenden Charakters des Manövers sowie der Größe des Übungsgebiets von Rosenheim bis zur Reiteralpe eine enorme Herausforderung dar. Rund 600 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 mussten während der letzten Phase der Übung noch im Gebirge versorgt werden. Die gut 200 Soldaten des Gebirgsversorgungsbataillons 8 aus Füssen transportierten mit rund 100 Fahrzeugen 60.000 Liter Kraftstoff, mehrere zehntausend Liter Getränke, 3.000 Einmannpackungen Verpflegung sowie Munition, Ersatzteile und weitere Verbrauchsgüter. Dabei mussten sie auch mit einer permanenten Bedrohung durch gegnerische Milizen und feindliche reguläre Kräfte rechnen und ihre Kolonnen selbst verteidigen. Ein Hubschrauber vom Typ NH-90 führte Versorgungsflüge zur Reiteralpe durch. Die Truppenküchen und Feldköche stellten einige zehntausend Mahlzeiten bereit. 

Fazit: Robust und leistungsfähig

„Übungsende“, lautete kurz der Funkspruch an alle beteiligten Verbände bereits am Abend des 21. Mai, nachdem das Gebirgsjägerbataillon 233 nach schnellem Vorgehen und intensiven Gefechten die Bergstation der Seilbahn auf der Reiteralpe zurückerobert hatte. Am nächsten Morgen zeigte sich der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Jared Sembritzki, beim Antreten der Übungstruppe auf der Reiteralpe zufrieden: „Das habt Ihr gut gemacht. Ihr seid robust und zum Kampf unter schwierigen Bedingungen befähigt, seid stolz darauf“, lobte er seine Soldaten. Der Brigadekommandeur betonte auch, dass vor allem die Erfahrungen hinsichtlich des infanteristischen Kampfes im Hochgebirge, des gefechtsmäßigen Verhaltens sowie des Durchhaltens unter solch schwierigen Bedingungen in die Ausbildung einfließen müssen, ohne Anforderungen der Auslandseinsätze zu vergessen. 

Bevölkerung steht hinter den Soldaten

Gebirgsjäger aus Bischofswiesen befinden sich im Feuerkampf

Obwohl es durchaus Verkehrsbehinderungen gab, stand die Bevölkerung den Soldaten und dem Geschehen äußerst positiv gegenüber. Viele Soldaten berichteten von angenehmen Begegnungen mit Bürgern während der Übung im öffentlichen Raum. „Unser besonderer Dank gilt der heimischen Bevölkerung, die uns mit viel Verständnis begegnet ist. Zuletzt geht der Dank auch an die Behörden und Organisationen, die uns hervorragend bei der Realisierung der Übung unterstützt haben“, betonte Brigadegeneral Sembritzki bei einem ersten Fazit.

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