Bad Reichenhall, 09. Juli 2021
Brigadestab bereitet sich auf die kommenden Übungen vor
Ende Juni führte die Gebirgsjägerbrigade 23 über zwei Wochen eine taktische Planungsübung mit etwa 50 Soldatinnen und Soldatinnen in der Hochstaufen-Kaserne durch. Zweck der Übung war es, den Führungsprozess in einem Gefechtsstand zu üben und im Hinblick auf die nächsten Übungsvorhaben der Brigade, wie zum Beispiel die freilaufende Brigadegefechtsübung „Berglöwe“ im Herbst dieses Jahres, zu optimieren.
Der Kern der Übung bestand darin, die Führung militärischer Operationen in einer komplexen Lage computerunterstützt zu üben. Der Umgang mit dem neuen Führungsinformationssystem Sitaware Headquarter, das bereits Anfang 2020 im Gefechtssimulationszentrum in Wildflecken zum Einsatz kam, konnte hier weiter trainiert und der Ausbildungsstand verbessert werden.
Brigadestab gezielt vorbereiten
In einem simulierten Szenario im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung musste ein von feindlichen Kräften besetztes Gebiet zurückerobert werden. Ziel solcher Übungen ist es, das Zusammenspiel der verschiedenen Fachbereiche zu verbessern. Die Beurteilung der Feindlage und des Geländes, die Verfügbarkeit und Versorgung der eigenen Kräfte, geologische und meteorologische Aspekte sowie die Auswirkungen von etwaigen Flüchtlingsströmen flossen in den Planungsprozess mit ein. Das regelmäßige Üben dieser Planungsarbeit ist Voraussetzung dafür, dem Brigadekommandeur sinnvolle Möglichkeiten des Handelns vorstellen zu können, damit er auf dieser Basis einen Entschluss treffen kann.
Das ist die erste gemeinsame Ausbildung des Brigadestabes in dieser Größenordnung seit Ausbruch der Pandemie, bei der es gilt, den Ausbildungsstand zu überprüfen und den Stab der Gebirgsjägerbrigade 23 gezielt auf die weiteren Aufgaben bzw. Übungen vorzubereiten“, erklärte Major Jasmin Thierer, Abteilungsleiterin für Ausbildungsvorhaben und Einsatzplanung.
Die Einrichtung der Planungszellen mit verschiedenen Computerarbeitsplätzen erfolgte im Inneren einer Halle. Lagekarten dienten zur graphischen Darstellung des Gefechts und auf diversen Infotafeln und Leinwänden führten die eingesetzten Kameraden Übersichten und Tabellen und hielten sie aktuell.
Als Vorbereitung auf den praktischen Übungsteil frischten die Teilnehmer zu Beginn nochmals die theoretischen Grundlagen durch Vorträge und Unterrichte auf. Die Vermittlung und Anwendung des militärischen Führungsprozesses, der als strukturierter Denk- und Handlungsablauf auf allen militärischen Führungsebenen ständig abläuft, war hier ein wesentlicher Teil der Unterrichtsinhalte.
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie Schnelltests für alle Übungsteilnehmer waren genauso Teil des Hygienekonzeptes, wie die mit entsprechenden Abständen aufgebauten Arbeitsbereiche.
„Es war wichtig, diese Ausbildung/Übung auch in der aktuellen Situation durchzuführen, um die einzelnen Teile meines Brigadestabes in der Zusammenarbeit zu beüben und mir als Kommandeur die Gelegenheit zu geben, dem Stab zu erläutern, worauf es mir in der Gefechtsstandarbeit ankommt. Auf diesem Grundstock gilt es jetzt aufzubauen und die Zusammenarbeit in den nächsten Monaten zu verfeinern, denn diese Arbeit ist die Kernaufgabe eines jeden Stabes.“ resümierte Brigadegeneral Maik Keller zum Abschluss der Übung.