Bad Reichenhall, 16. September 2021
Führungswechsel
Gebirgsjägerbrigade 23 bekommt neuen Chef des Stabes
Bad Reichenhall. Vergangenen Montagabend fand im Rahmen eines Stabsantretens die feierliche Übergabe des Chef des Stabes der Gebirgsjägerbrigade 23 in der Hochstaufen Kaserne statt. Brigadegeneral Maik Keller übergab im Zuge des Appels nicht nur das Kommando über den Stab der Brigade von Oberstleutnant i. G. (im Generalstab) Sebastian Klima an Oberstleutnant i.G. Michael Andritzky, sondern ehrte den scheidenden Chef des Stabes zusammen mit seinem Fahrer, Oberstabsgefreiter Thomas Pracht, für ihren Ersthelfereinsatz bei einem Verkehrsunfall.
Koordination und Beratung
Nach drei Jahren gibt Oberstleutnant Sebastian Klima das Kommando als Chef des Stabes der Gebirgsjägerbrigade 23 ab. Der Auftrag des Chef des Stabes besteht im Wesentlichen darin, die Arbeit im Stab zu koordinieren und den militärischen Führer, in dem Fall Brigadegeneral Maik Keller – Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, zu beraten. Beim Chef des Stabes laufen alle Informationsstränge des Stabes, der übergeordneten und unterstellten Bereiche zusammen. Diese müssen durchdrungen, verflochten und durch Entscheidungen weiterverarbeitet werden, damit der Auftrag der Gebirgsjägerbrigade 23 weiterhin umgesetzt werden kann. Der Stab der Gebirgsjägerbrigade 23 ist sozusagen ein Unterstützungselement des Kommandeurs zur Führung seiner etwa 5.300 Männer und Frauen starken Verbände, welche an fünf Standorten in Südbayern verteilt sind. Zur Erfüllung dieses Auftrages unterstehen dem Chef des Stabes verschiedene Abteilungen, die sich um Fachthemen wie Personal, militärische Sicherheit, Ausbildung, Übung und Einsatz bis hin zur Material, Versorgung und Führungsunterstützung kümmern. Während seines Dienstes als Chef des Stabes war Oberstleutnant Klima für rund 220 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften verantwortlich.
Oberstleutnant i.G. Andritzky tritt nun in die großen Fußstapfen seines Vorgängers. Dabei ist er innerhalb der Gebirgsjägerbrigade 23 kein „Unbekannter“. Bereits von 2016 bis 2018 diente er in der Brigade als Abteilungsleiter G3 (Generalstabsabteilung). Das Führungsgrundgebiet 3 beschäftigt sich mit den weitgefächerten Gebieten Ausbildung, Einsatz, Führung und Planung. Sein Werdegang zog ihn zwischenzeitlich für drei Jahre in das Bundesministerium der Verteidigung nach Berlin. Oberstleutnant i. G. Andritzky war dort im Organisationsbereich SE (Strategie Einsatz) II 1 als Referent eingesetzt. Dieser Bereich beschäftigt sich mit der Militärpolitik und den Einsätzen in den Regionen Asien, Ozeanien und Amerika. Wiederkehrend aus dem Ministerium erwartet den ehemaligen Kontingentführer des 12. Deutschen Einsatzkontingents EUTM (European Union Training Mission) Mali eine neue, verantwortungsvolle Rolle. Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt Oberstleutnant Andritzky dabei nicht. Bereits am 20. September steht die freilaufende Gefechtsübung Berglöwe 2021 vor der Tür. In Zukunft wird der frisch gebackene Chef des Stabes mit seinem Stab solche Übungen selbst anlegen.
Vor Übergabe schnell noch Erste Hilfe geleistet
Oberstleutnant i.G. Klima wurde zusammen mit Oberstabsgefreiter Pracht mit einer Förmlichen Anerkennung ausgezeichnet. Auf einer Dienstreise von Mittenwald nach Bad Reichenhall wurden sie Zeuge eines Verkehrsunfalls, bei dem ein Fahrzeug plötzlich von der Straße abkam und auf einer Wiese zum Stehen kam. Oberstabsgefreiter Pracht begann sofort mit der Absicherung der Unfallstelle und wies die Rettungsfahrzeuge ein. Oberstleutnant i. G. Klima versorgte indessen die Insassen, bis zum Eintreffen des Rettungswagens.
Für diesen vorbildlichen Einsatz, die Zivilcourage und die erstklassige Arbeit wurden Oberstleutnant i.G. Klima und Oberstabsgefreiter Pracht durch Brigadegeneral Keller entsprechend gewürdigt.
Respekt und Anerkennung
Die Übergabe erfolgte in einem würdigen Rahmen innerhalb der Hochstaufen Kaserne. Brigadegeneral Maik Keller fand in seiner Ansprache durchweg lobende Worte für seinen scheidenden Chef des Stabes: „Oberstleutnant Klima war als Chef des Stabes stets die Spinne im Netz. Er hat den Stab durch seine Führungsleistung und die nötige Gelassenheit vor allem in arbeitsintensiven Phasen, wie die Brigadegefechtsübung Berglöwe 2019 oder die Übung Schneller Degen 2020 und 2021, zu einer Einheit geformt. Besonders in angespannten Lagen konnte er mit Fingerspitzengefühl und Humor so manche Situation entschärfen. Ich danke Oberstleutnant Klima für seine absolute Loyalität, für seine geleistete Arbeit und wünsche ihm alles Gute für die neue Verwendung als Leiter Übungszentrum Infanterie in Hammelburg“. Zum Schluss verlieh der Kommandeur dem scheidenden Chef des Stabes noch die Ehrennadel der Gebirgsjägerbrigade 23, eine Auszeichnung für Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23, die sich in hervorragendem Maße um die Brigade verdient gemacht haben, sowie das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold, für herausragende Leistungen bei einer Dienstzeit von über 20 Jahren.
Die Übergabe
Der „neue“ Chef des Stabes, Oberstleutnant i. G. Andritzky, wurde anschließend wieder im „Team der Gebirgstruppe“ begrüßt. Oberstleutnant i. G. Klima meldete ein letztes Mal den Stab der Gebirgsjägerbrigade 23 an den Brigadekommandeur, ehe dieser die Dienstgeschäfte an den neuen Chef des Stabes übergab. Mit einem schallenden „Horrido- Joho!“ zum Ende des Appells wurde Oberstleutnant Klima von seinem Stab verabschiedet und mit einem Quad zum anschließenden Empfang gefahren.