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Reichenhaller Jager im Winterkampf auf der Reiteralpe




1.000 Höhenmeter Aufstieg liegen vor den Reichenhaller Jagern – mit bis zu 30 Kg Ausrüstung und Waffen keine entspannte Skitour

Geschafft – nach 1.000 Höhenmetern Aufstieg sind die Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 231 auf der Reiteralpe angekommen

Oberste Priorität im Winterkampf hat der Kampfkrafterhalt – um gegen Kälte und Nässe geschützt zu sein, bauen die Gebirgsjäger Schneehöhlen für bis zu 6 Soldatinnen und Soldaten

Bad Reichenhall, 24. Februar 2023

Reichenhaller Jager im Winterkampf auf der Reiteralpe

Insgesamt zwei Wochen übte das Gebirgsjägerbataillon 231 mit bis zu 350 Soldatinnen und Soldaten die Landes- und Bündnisverteidigung auf dem Hochplateau der Reiteralpe. Der Einsatz in extremen Klimazonen und im Hochgebirge, Sommer wie Winter, gehört zum besonderen Fähigkeitsprofil der Reichenhaller Jager.

Kernauftrag der Gebirgstruppe – der Kampf im winterlichen Hochgebirge

Nur wer den Umgang mit der Winterausrüstung beherrscht, kann im Kampf bestehen – Ausbildung in den Anschlagsarten auf Ski

Das Kämpfen im winterlichen Hochgebirge gehört zu den Grundfertigkeiten aller Soldatinnen und Soldaten der Gebirgstruppe. Um ihre Fähigkeiten im Winterkampf im Gebirge weiter zu schärfen marschierten im viertägigen Kernübungszeitraum rund 350 Reichenhaller Jager über den Schrecksattel auf den auf 1700 Metern gelegenen Übungsplatz Reiteralpe. Ihr Auftrag: Die Reiteralpe gegen einen fiktiven Feind sichern und sich auf eine Folgeoperation im Hochgebirge zur Landes- und Bündnisverteidigung vorbereiten. Die Rund 1000 Höhenmeter Aufstieg überwanden die Soldatinnen und Soldaten gefechtsmäßig zu Fuß und unter Zuhilfenahme von Schneeschuhen und Tourenski. Mit Waffen und weiterer Gefechtsausrüstung machten die bis zu 30 Kilogramm Gewicht den Aufstieg zum Gegenteil einer leichten Skitour. Hier waren die Robustheit und hohe körperliche Leistungsfähigkeit der Gebirgsjäger gefordert. Auf der Reiteralpe angekommen wurde, unter gegenseitiger Sicherung, sofort mit dem Bau von Stellungen und Schneehöhlen begonnen, damit diese vor der früh einsetzenden Abenddämmerung fertig werden. Denn mit der Dunkelheit kommt die Kälte und das Überleben im winterlichen Gebirge ist nur möglich, wenn die Soldatinnen und Soldaten sich gegen die Kälte und Nässe schützen, indem sie für die Nacht „unter“ den Schnee kommen. Voraus gegangen war in der Vorwoche der Transport des Materials und der Verpflegung des Verbandes mit Hubschrauber und Trägertrupps, um im Hochgebirge auch ohne Anbindung an feste Infrastruktur über mehrere Tage durchhaltefähig und kampfbereit zu sein.

Gebirgskampf im Winter

Nach dem Bau der Schneeunterkünfte gingen die Reichenhaller Jager in die so genannte Drittelregelung über. Das heißt ein Drittel der Soldatinnen und Soldaten ruht, ein Drittel sorgt dafür, dass das Feuer zum Wärmeerhalt nicht ausgeht, dass Stellungen und Wege weiter ausgebaut werden, die Versorgung mit Wasser, Nahrungsmitteln und Munition gewährleistet ist und ein Drittel sichert die eigenen Kameraden  gegen potentiellen Feind aus ausgebauten Stellungen.

Seite an Seite gegen den Feind – ein Reichenhaller Gebirgsjäger und ein belgischer Soldat sichern aus einer Stellung

Um einen Angriff abwehren zu können, müssen die Gebirgsjäger den Umgang mit Ski und Schneeschuhen bei Tag und Nacht bei gleichzeitigem Einsatz ihrer Waffen beherrschen. Im hohen Schnee würden sie sonst einsinken und nicht rechtzeitig in ihren Alarmstellungen sein, um den Feind abzuwehren. Besonders im Schutz der Dunkelheit, aber auch vereinzelt tagsüber, versuchte der Feind die Stellungen aufzuklären und die Sicherung des Gebirgsjägerbataillons auszuheben. Jetzt kam es auf die besonderen Überschneefähigkeiten und hohe Mobilität der Gebirgsjäger im Winter an. Auf Ski und Schneeschuhen erreichten sie möglichst lautlos die in den Schnee gegrabenen Stellungen. Die militärischen Führer wiesen den Soldatinnen und Soldaten mit Handzeichen und flüsternd Ziele zu. Auf Pfiff feuerten alle Waffen der Kompanie gleichzeitig und überraschten den Feind. Nach einem kurzen Feuerkampf war es geschafft, der Feind konnte daran gehindert werden, wichtige Erkenntnisse über die Reichenhaller „Jager“ zu gewinnen.

Höhepunkt der Winterkampfausbildung

Wer aufsteigt muss auch Absteigen – die Gebirgsjäger gut getarnt im Schrecksattel der Reiteralpe auf dem Weg zu ihrem Folgeauftrag

Das Gebirgsjägerbataillon 231 führt jährlich einen Übungsplatz Winterkampf im Hochgebirge durch. Nach zwei Jahren Beschränkung durch die Corona-Pandemie gipfelte die Winterkampfausbildung dieses Jahr erstmalig wieder mit fast allen Kompanien des Bataillons als gemeinsame Übung auf der Reiteralpe. Eine der fünf Kompanien des Gebirgsjägerbataillons ist bis Juni 2023 weiterhin im NATO-Einsatz an der Ostflanke der NATO in der Slowakei eingesetzt. Insgesamt 350 Soldatinnen und Soldaten, darunter auch zehn amerikanische Soldatinnen und Soldaten des 91st Cavalry Regiment aus Grafenwöhr und der 2nd Air Support Operations Squadron aus Vilseck sowie zehn belgische Soldatinnen und Soldaten des Regiment Carabiniers Prins Boudewijn aus Leopoldsburg, dem Patenbataillon der Reichenhaller Jager und 15 Reservisten der 6. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231, verbrachten dabei als Einsatzkräfte vier Tage auf rund 1700 m Höhe. Die restlichen Angehörigen des Verbandes sorgten als so genannte „Talstaffel“ für die Aufrechterhaltung der logistischen Versorgung ihrer Kameradinnen und Kameraden im Hochgebirge.

Der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231, Oberstleutnant Dr. Simon Werner zieht nach Abschluss der Übung ein positives Fazit: „Der Verband hat im Winterkampf im Hochgebirge bei Eis und Schnee seine Durchhaltefähigkeit, winterliche Mobilität und körperliche Robustheit bewiesen. Ich bin sehr zufrieden mit der hohen Motivation und den gezeigten Leistungen meiner Soldatinnen und Soldaten.“

 

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