Ingolstadt, 11.03.2020 Das Pionierbataillon 905 hat für knapp 80 aktive Soldaten und Reservisten die Ausbildung zum Pionier durchgeführt. Besonderheit des Lehrgangs war, dass alle Ausbilder und das gesamte Führungspersonal durch Reservisten vom Pionierbataillon 905 aus Ingolstadt gestellt wurden.
Eine starke Leistung haben die Reservisten des Pionierbataillons 905 hingelegt. Über vier Wochen lang haben sie Reservisten und aktive Soldaten gemeinsam in den Grundfertigkeiten der Pioniere an der Bauinstandsetzungseinrichtung Münchsmünster ausgebildet. Mit über 100 Mann Gesamtstärke und ausschließlich aus Reservisten bestehendem Ausbildungspersonal kein einfaches Unterfangen, weiß der Kompaniechef Hauptmann der Reserve Dittmer zu berichten.
Für die zu etwa 2/3 aus aktiven Soldaten bestehenden Lehrgangsteilnehmer war es eine neue Erfahrung. Reservisten und aktive Soldaten teilten sich die Stuben und durchliefen gemeinsam die Ausbildungsabschnitte. So konnten sich auch auf Ebene der Lehrgangsteilnehmer Reservisten und aktive Truppe besser kennenlernen.
Modulare Ausbildung zum Pionier
Der Lehrgang gliederte sich für die Reservisten in zwei eigenständige Module, um ihnen die Teilnahme an der Ausbildung modulweise und über mehrere Jahre gestreckt, zu ermöglichen. Eine weitere Besonderheit dieses Lehrgangs war, dass an zwei Wochenenden Dienst angesetzt war, um möglichst viele Ausbildungsinhalte in einer kurzen Gesamtdauer ausbilden zu können.
Die Aufgabe der Pioniere ist es unter anderem die Bewegungsfreiheit des Feindes zu hemmen und die eigene Beweglichkeit zu fördern.
Zur Förderung der eigenen Beweglichkeit zählt das Überwinden von Gewässern – der trockene Transport von einem Ufer zum anderen. Die Soldaten lernten, wie die Schlauchboote der Pioniertruppe verwendet werden können und konnten erste Erfahrungen auf dem Wasser sammeln. Hierbei galt es neben den obligatorischen Knoten auch die Steuer- und Fahrkommandos für Bewegungen auf dem Wasser zu erlernen.
Von der Motorsäge bis zum Minenverlegesystem
Zu den Tätigkeiten der Pioniere gehört also nicht nur die Arbeit mit dem Klappspaten. Bestandteil der Ausbildung war auch das eigenhändig gezündete Sprengen und die Demonstration der Sprengwirkung auf Objekte wie Stiefel oder Holzbalken. Neben dem Verlegen von Minensperren mit dem Minenverlegesystem 85 und dem Errichten von Sperren mit Stacheldraht stand auch die Bedienung verschiedenener Pioniermaschinen und -geräten auf dem Programm. Der Klappspaten kam jedoch beim händischen Verlegen von Panzerabwehrminen auch nicht zu kurz. Zum Hemmen und Kanalisieren der feindlichen Bewegungen lernten die angehenden Pioniere, wie man Engstellen, wie z.B. eine Brücke, mit Hilfe von Panzerabwehrrichtminen sperren kann.
Die Pioniermaschinen umfassen neben klassischen Baumaschinen, wie einem Bohr-und Aufbrechhammer, auch Kettensägen. Für viele der jungen Soldatinnen und Soldaten war es das erste Mal, dass sie mit einer Kettensäge arbeiten konnten. Selbstverständlich durfte dabei das Fällen von Bäumen auch nicht fehlen, um die Ausbildung zum Pionier mit der Berechtigung zum Führen einer Kettensäge zu krönen.
Nach vier Wochen intensiver Ausbildung konnten die Lehrgangsteilnehmer mit bestandener Pionierausbildung die Heimreise in ihre Truppenteile antreten, um dort auf die Grundlagen aufbauend, weiter in den verschiedenen Spezialverwendungen der Pioniertruppe ausgebildet zu werden.
Das Pionierbataillon 905
Das Pionierbataillon 905 ist ein Ergänzungstruppenteil der Reserve und ist als nichtaktives Bataillon der 10. Panzerdivision unterstellt. Hier haben viele Reservisten der Kreisgruppe Oberbayern Südost ihren Mob-Truppenteil gefunden. Die Beorderung steht auch für Nicht-Pioniere offen. Reservisten mit beruflicher Qualifikation aus den Bau-Hauptberufen bieten sich hier besondere Möglichkeiten des Quereinstiegs.
Kontaktdaten
Pionierbataillon 905
Manchingerstr. 1
85053 Ingolstadt
Email: pibtl905kaderpers@bundeswehr.org
Tel: 0841/88660-1630 / -1632