Bad Reichenhall, 12. Juli 2021
Spezialisten im Fokus
Die „Reichenhaller Jager“ vom Gebirgsjägerbataillon 231 haben deutlich mehr zu bieten als gebirgstaugliche Soldaten mit Sturmgewehr. In einer Weiterbildungsreihe hat das Bataillon in den vergangenen Wochen sein ganzes Spektrum an Fähigkeiten vorgeführt.
Gerade für das junge Führungspersonal ist es wichtig, die Fähigkeiten des eigenen Verbandes kennenzulernen. Neben den Kampfkompanien verfügt das Gebirgsjägerbataillon mit der Versorgungs- und Unterstützungs-kompanie und der schweren Kompanie über ein breites Spektrum an Fähigkeiten. Was macht eigentlich der Materialbewirtschaftungszug, die Verpflegungsgruppe oder der Fernmeldezug der 1. Kompanie? Wie kann der Mörserzug, der Aufklärungszug oder auch der Maschinenkanonenzug der 5. Kompanie den Kampf der Gebirgsjäger unterstützen? Diese Fragen und viele mehr sollen in der Weiterbildungsreihe beantwortet werden.
Ein vielfältiges Bataillon
Das Gebirgsjägerbataillon 231 gliedert sich in fünf aktive Kompanien und einen Ergänzungstruppenteil, welcher mit Reservisten besetzt ist. Jede Kompanie verfügt über spezielle Fähigkeiten, die im Verband zur gemeinsamen Auftragserfüllung zusammenwirken. Den Auftakt der Weiterbildungsreihe macht dabei die „Schwere“, also die 5. Kompanie. Die Kompanie stellt unter anderem den Waffenträger Wiesel vor, der entweder mit einer Panzerabwehrwaffe TOW oder der Maschinenkanone Kaliber 20mm ausgestattet ist. Der Aufklärungszug präsentiert die Drohnen ALADIN und MIKADO, die den Gebirgsjägern auch eine Aufklärung aus der Luft ermöglichen.
Die 1. Kompanie bietet als Versorgungs- und Unterstützungskompanie eine Fülle an „Service“ für den Verband. Neben dem Fernmeldezug zur Sicherstellung der Kommunikation auf dem Gefechtsfeld haben hier die Verpflegungsgruppe, ausgestattet mit der taktischen Feldküche 250, der Technische Zug, der Instandhaltungsarbeiten durchführt, und der Hochgebirgsjägerzug ihre Heimat. Bei der Weiterbildung zeigen die Soldaten des Hochgebirgsjägerzugs mit welchen Mitteln sie sich im alpinen Gelände bewegen und der Zugführer erklärt für welche Aufträge seine Teileinheit besonders befähigt ist.
Auch die zweite, dritte und vierte Kompanie haben besondere Fähigkeiten, die sie vorstellen. Mit dem hochmodernen Radpanzer vom Typ GTK Boxer als Alleinstellungsmerkmal der Reichenhaller Jager innerhalb der Gebirgstruppe, der Granatmaschinenwaffe im Kaliber 40mm, dem Lenkflugkörper-System MELLS und den Scharfschützentrupps sind die Kampfkompanien für eine Vielzahl an Aufträgen gewappnet.
Transparenz schafft Verständnis
Gerade in Hinblick auf die Brigadegefechtsübung Berglöwe im Herbst ist es wichtig, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Zu sehen und zu verstehen, welchen Auftrag die anderen Teileinheiten und deren Spezialisten haben, erzeugt Verständnis und Kreativität für das eigene Handeln. „Bevor über den vielbesagten Tellerrand geblickt wird, sollte erst einmal jeder Einzelne wissen, was auf seinem Teller liegt“, so der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231.