Militärische Aus- und Weiterbildung
Südostbayerische Reservisten packen im Heimat- und Katastrophenschutz an!
Kammer 15.-17.07.2016 Zivil-Militärisches Ausbildungswochenende des Landeskommandos Bayern und der Kreisgruppe Oberbayern Südost auf dem Standortübungsplatz Traunstein Kammer. Starke Beteiligung der südostbayerischen Reserve bei gemeinsamer ZMZ- und Katastrophenhilfsausbildung mit ihren Kameraden vom Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und DLRG.
Eine Jagdbomber im Tiefflug über Höhe 603 als Vorführung des Joint Fire Support Teams 5./GebJgBtl 232, Mit ABC-Vollschutz und Gasmaske über den Übungsplatz, gemeinsam mit der DLRG ein Auto aus dem Wasser bergen. Für die über 70 Reservisten der Kreisgruppe Oberbayern Südost war einiges geboten beim ZMZ-Ausbildungsbiwack der Kreisgruppe Oberbayern Südost auf dem traunsteiner Standortübungsplatz. Seit über 10 Jahren arbeitet die Kreisgruppe Oberbayern Südost mit den Blaulichtkräften des Technischen Hilfswerks, der DLRG und der Freiwilligen Feuerwehren aus der Region in gemeinsamen Ausbildungen zusammen. Nach der Begrüßung durch den Gesamtleitenden OFw.d.Res. Jost Verhülsdonk und den Reichenhaller Feldwebel für Reservistenangelegenheiten Stabsfeldwebel Rüpplein, wurde die Ausbildung mit einem Vortrag durch Oberstleutnant der Reserve Erwin Wudke, dem Leiter des Kreisverbindungskommandos Traunstein, das sich erstmalig Ausbildungsbiwack mit Schwerpunkt der Zivil-Militärischen-Zusammenarbeit beteiligte, eröffnet.
Reservisten im Katastrophenschutz: Aufgaben des Kreisverbindungskommandos Traunstein
Oberstleutnant Wudke stellte mit seinen ZMZ-Verbindungsoffizieren und Feldwebeln die Aufgaben der selbst in der allgemeinen Reserve relativ unbekannten Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr als Fachberater der zivilen Katastrophenschützstäbe in den Landkreisen, als Schnittstelle zur Bundeswehr zur Koordinierung der subsidiären Hilfeleistung im Katastrophenfall und bei besonderen Großschadensereignissen, aber auch im Grundbetrieb vor. Er stellte die Grundsätze und Arbeitsabläufe wie die Risikoanalysen möglicher Gefährdungspotentiale im Landkreis durch Geologie wie Hochwasser durch die Flüsse Saalzach, Traun und Tiroler Arche, Felsstürze, Industrie etc vor. Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos des Landeskommandos Bayern beraten im Fall der Hilfeleistung die zivilen Katastrophenschutzstäbe über Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Sie übertragen die zivilen Schadenslagen in ein militärisches Lagebild.
Im Bedarfsfall fordert das traunsteiner Kreisverbindungskommando die benötigten Fähigkeiten beim Landeskommando Bayern an, und koordinieren im Einsatzfall die wenn verfügbaren eingesetzten Bundeswehrkräfte im Landkreis. Sie unterstützen organisatorische Maßnahmen zur Unterbringung und Verpflegung von herangeführten Bundeswehrkräften. Die zwölf Reservisten des Kreisverbindungskommandos arbeiten eng mit der FüGK im Landratsamt Traunstein und pflegen enge Arbeitsbeziehungen zu den anderen Blaulichtorganisationen und auch grenzüberschreitend zu den Militärkommandos in Salzburg, Tirol und Oberösterreich. Im Grundbetrieb nehmen die Reservisten des Kreisverbindungskommandos zahlreiche Aufgaben im Bereich der Repräsentanz und Öffentlichkeitsarbeit, als Vertreter der Bundeswehr vor Ort war.
Luftnahunterstützung: Was macht ein JTAC?
Auf der dominierenden Höhe 603 des Traunsteiner Truppenübungsplatzes zeigte der Feuerunterstützungszug des GebJgBtl 232 Strub unter Leitung von Hptm Würz die Aufgaben und Fähigkeiten eines JFST („Joint Fire Support Team“) der Bundeswehr. In der eindrucksfollen Vorführung begeisterten die Struber Jäger, die sich zur Übung mit zivilen Darstellungsflugzeugen auf dem Übungsplatz befanden, die anwesenden Reservisten und gaben einen spannenden Einblick in das anspruchsvolle Tätigkeitsfeld der Feuerleittrupps Luft-Boden und Boden-Boden, die fordernde Ausbildung, die gemeinsam mit der französischen Armee druchgeführt wird, und die Erfahrungen aus den internationalen Einsätzen.
Anpacken mit THW, Feuerwehr und DLRG
Nach der JFST-Vorführung begann der Stationkreislauf mit den Blaulichtorganisationen. Hier konnten die Reservisten des KVKs ihre IGF und KLF Fähigkeiten unter Beweis stellen. Besonders die ABC-Stationen und Dekontationation-Stationen durch die Freiwillige Feuerwehren Lampoding und die Freiwillige Feuerwehr Erlstätt, die zudem ihr neues LF Kat-S Fahrzeug vorstellen konnten, war besonders interessant. Neben Fernmeldeausbildung durch HFw Brauer aus der GebJgBrig 23 und den Seilsteg des Technischen Hilfswerkes Traunstein, konnte man an der DLRG – Station eine fundierte Sanitätsausbildung genießen.
Blaulichtstammtisch mit Lagerfeuerromanik
Nach dem Rückbau der Stationen bei dem alle fest mithalfen, konnte beim Abschlussantreten ein positives Fazit gezogen werden. Der Gesamtleitende OFw.d.Res. Verhülsdonk und Kreisvorstand OTL.d.Res. Dobner bedankten sich bei den unterstützenden ZMZ-Organisationen für die hervorragende Zusammenarbeit, und überreichte den Leitenden als kleine Anerkennung eine Urkunde. Zum anschließenden Kameradschaftsabend nach Dienstschluss kamen auch die Mitglieder des Traunsteiner Blaulichtstammtisches. Hier konnten sich die Mitglieder und Führungskräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen und der Bundeswehr Reserve austauschen. Interessante Gespräche folgten bis tief in den Abend.
Hier konnten sich die Mitglieder und Führungskräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen und der Bundeswehr Reserve austauschen. Interessante Gespräche folgten bis tief in die Nacht. Geschichten zu Übungen auf dem Traunsteiner Standortübungsplatz aus Zeiten der Gebirgsflugabwehr, als Alphajets, Starfighter und auch die legendäre A10 Warthog mit den Geparden aus der alten Prinz-Eugen-Kaserne spielten, und andere amüsante Annekdoten machten die Runde.