Traunstein 15.-16.07.2016 Südostbayerische Reservisten des Kreisverbindungskommandos Traunstein üben für die Katastrophenhilfe und stellen ihre Tätigkeiten beim CIMIC-ZMZ Ausbildungsbiwack der Kreisgruppe Oberbayern Südost, ihren Reservistenkameraden und den Blaulichtorganisationen vor.
Die Traunsteiner ZMZ-Verbindungsoffiziere und Feldwebeln des Kreisverbindungskommandos Traunstein beteiligten sich erstmalig am ZMZ-Ausbildungsbiwack der Kreisgruppe Oberbayern Südost auf dem traunsteiner Standortübungsplatz Kammer. Unter dem Kommando des Leiters Oberstleutant Erwin Wudke waren seine Reservisten ab Freitag morgen im Landratsamt theoretische Ausbildung in der FüGK des Landratsamts Traunstein angetreten. Neben der Nachbesprechung der REGEX Übung und der gemeinsamen Ausbildung mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz gab der Leiter die umfangreichen Vorhaben für die zweite Jahreshälfte 2016 und erste Planungen 2017 bekannt, bevor man zur theoretischen Themen der Stabsarbeit überginge.
Aus dem Katastrophenschutzbunker auf den Standortübungsplatz
Am zweiten Tag der Übung wurde es ab Samstag morgen praktisch. Gemeinsam mit über 70 Reservisten der Kreisgruppe Oberbayern Südost und zahlreichen Kameradinnen und Kameraden der Blaulichtkräfte nahmen die Reservisten des Kreisverbindungskommandos am ZMZ-Ausbildungsbiwack 2016 der Kreisgruppe Oberbayern Südost auf dem alten Standortübungsplatz der ehemaligen Traunsteiner Gebirgsflugabwehr-Garnison teil. Seit über 10 Jahren arbeitet die Kreisgruppe Oberbayern Südost und der Feldwebel Res Bad Reichenhall mit den Blaulichtkräften des Technischen Hilfswerks, der DLRG und der Freiwilligen Feuerwehren aus der Region in gemeinsamen Ausbildungen zusammen. Nun will auch das Kreisverbindungskommando diese Zusammenarbeit etablieren und gemeinsame Synergien nutzen.
Nach der Begrüßung durch den Gesamtleitenden OFw.d.Res. Jost Verhülsdonk und den Reichenhaller Feldwebel für Reservistenangelegenheiten Stabsfeldwebel Rüpplein und den Kreisvorsitzenden OTL.d.Res Norbert Dobner, wurde die Ausbildung mit einem Vortrag durch Oberstleutnant der Reserve Erwin Wudke, dem Leiter des Kreisverbindungskommandos Traunstein, das sich erstmalig am ZMZ-Ausbildungsbiwack beteiligte, eröffnet.
Reservisten im Katastrophenschutz: Aufgaben des Kreisverbindungskommandos Traunstein
Oberstleutnant Wudke stellte mit seinen ZMZ-Verbindungsoffizieren und Feldwebeln die Aufgaben der selbst in der allgemeinen Reserve relativ unbekannten Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr als Fachberater der zivilen Katastrophenschützstäbe in den Landkreisen, als Schnittstelle zur Bundeswehr zur Koordinierung der subsidiären Hilfeleistung im Katastrophenfall und bei besonderen Großschadensereignissen, aber auch im Grundbetrieb vor. Er stellte die Grundsätze und Arbeitsabläufe wie die Risikoanalysen möglicher Gefährdungspotentiale im Landkreis durch Geologie wie Hochwasser durch die Flüsse Saalzach, Traun und Tiroler Arche, Felsstürze, Industrie etc vor. Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos des Landeskommandos Bayern beraten im Fall der Hilfeleistung die zivilen Katastrophenschutzstäbe über Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung durch die Bundeswehr. Sie übertragen die zivilen Schadenslagen in ein militärisches Lagebild.
Im Bedarfsfall fordert das traunsteiner Kreisverbindungskommando die benötigten Fähigkeiten beim Landeskommando Bayern an, und koordinieren im Einsatzfall die wenn verfügbaren eingesetzten Bundeswehrkräfte im Landkreis. Sie unterstützen organisatorische Maßnahmen zur Unterbringung und Verpflegung von herangeführten Bundeswehrkräften. Die zwölf Reservisten des Kreisverbindungskommandos arbeiten eng mit der FüGK im Landratsamt Traunstein und pflegen enge Arbeitsbeziehungen zu den anderen Blaulichtorganisationen und auch grenzüberschreitend zu den Militärkommandos in Salzburg, Tirol und Oberösterreich. Im Grundbetrieb nehmen die Reservisten des Kreisverbindungskommandos zahlreiche Aufgaben im Bereich der Repräsentanz und Öffentlichkeitsarbeit, als Vertreter der Bundeswehr vor Ort war.
Luftnahunterstützung: Was macht ein JTAC?
Auf der dominierenden Höhe 603 des Traunsteiner Truppenübungsplatzes zeigte der Feuerunterstützungszug des GebJgBtl 232 Strub unter Leitung von Hptm Würz die Aufgaben und Fähigkeiten eines JFST („Joint Fire Support Team“) der Bundeswehr. In der eindrucksfollen Vorführung begeisterten die Struber Jäger, die sich zur Übung mit zivilen Darstellungsflugzeugen auf dem Übungsplatz befanden, die anwesenden Reservisten und gaben einen spannenden Einblick in das anspruchsvolle Tätigkeitsfeld der Feuerleittrupps Luft-Boden und Boden-Boden, die fordernde Ausbildung, die gemeinsam mit der französischen Armee druchgeführt wird, und die Erfahrungen aus den internationalen Einsätzen.
Anpacken mit THW, Feuerwehr und DLRG
Nach der JFST-Vorführung begann der Stationkreislauf mit den Blaulichtorganisationen. Hier konnten die Reservisten des KVKs ihre IGF und KLF Fähigkeiten unter Beweis stellen. Besonders die ABC-Stationen und Dekontationation-Stationen durch die Freiwillige Feuerwehren Lampoding und die Freiwillige Feuerwehr Erlstätt, die zudem ihr neues LF Kat-S Fahrzeug vorstellen konnten, war besonders interessant. Neben Fernmeldeausbildung durch HFw Brauer aus der GebJgBrig 23 und den Seilsteg des Technischen Hilfswerkes Traunstein, konnte man an der DLRG – Station eine fundierte Sanitätsausbildung genießen.
Blaulichtstammtisch mit Lagerfeuerromanik
Nach dem Rückbau der Stationen bei dem alle fest mithalfen, konnte beim Abschlussantreten ein positives Fazit gezogen werden. Der Gesamtleitende OFw.d.Res. Verhülsdonk und Kreisvorstand OTL.d.Res. Dobner bedankten sich bei den unterstützenden ZMZ-Organisationen für die hervorragende Zusammenarbeit, und überreichte den Leitenden als kleine Anerkennung eine Urkunde. Zum anschließenden Kameradschaftsabend nach Dienstschluss kamen auch die Mitglieder des Traunsteiner Blaulichtstammtisches. Hier konnten sich die Mitglieder und Führungskräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen und der Bundeswehr Reserve austauschen. Interessante Gespräche folgten bis tief in den Abend.