Feuer 10.06.2021
Weiterbildung „Der verstärkte Spähtrupp“ beim Gebirgsaufklärungsbataillon 230
Am 9.Juni 2021 führte das Gebirgsaufklärungsbataillon 230 mit dem Führerkorps des Verbandes und Teilen des Gebirgspionierbataillon 8 eine Weiterbildung zum Thema „Der verstärkte Spähtrupp“ durch. Tatkräftige Unterstützung wurde hierbei durch Soldaten des Aufklärungs- und Verbindungszugs der Gebirgspioniere aus Ingolstadt geleistet.
Dazu wurde unter Führung der 2. Kompanie auf den Übungsplatz „Bodelsberg“ verlegt. Die Weiterbildung war in Anlehnung an das Prinzip der kombinierten Führer- und Truppenausbildung (KoFTrA) in Unterrichte, Sandkastenausbildung sowie in praktische Anteile im Gelände gegliedert. Begonnen wurde der Stationskreislauf mit einem Unterricht zu den theoretischen Grundlagen des Zusammenwirkens der Füssener Gebirgsaufklärer und der Gebirgspioniere.
Im Anschluss wurden Führungslinien, Bewegungs- und Angriffsachsen der Kräfte ROT und BLAU in einer lagebezogenen Geländeorientierung im Gelände und am Geländesandkasten angesprochen. Eingebettet ist die gesamte Weiterbildungsreihe in eine Rahmenlage auf Basis der Übungslage OBSIDIA, welche durch das GebAufklBtl 230 in den Raum Allgäu übertragen wurde. Hierbei ist ein fiktives Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) zu Grunde gelegt. Die WISLANISCHEN Aggressoren sollen durch einen Angriff der Gebirgsjägerbrigade 23 an der Annexion des Raumes NORD-ALLGÄU gehindert werden.
Es wurde zunächst der Spähwagen Fennek samt der notwendigen Ausrüstung vorgestellt. Neben der Verpflegung für die Soldaten gilt es noch diverse Ausrüstungsgegenstände und Betriebsstoffe für die Erfüllung des Auftrags mitzuführen.
In der Folge wurde exemplarisch eine Brückenerkundung durch den verstärkten Spähtrupp dargestellt. Nach erfolgreicher Aufklärung und Sicherung der Brücke kam die Fachexpertise der Pioniere zum Tragen. Durch visuelle Begutachtung und Vermessung der Brücke lässt sich die Nutzbarkeit für diverse Fahrzeugarten und Lastenklassen feststellen. Die gewonnenen Informationen dienen der übergeordneten Führung zur weiteren Planung der Operationen im Raum.
Eine weitere Station der Weiterbildung befasste sich mit dem Auftreffen des verstärkten Spähtrupps, bestehend aus drei Kfz, auf Feindkräfte und dem anschließend folgenden Ausweichen unter der Nutzung von Feuer, Nebel und Bewegung. Hierbei ist es zwingend notwendig, dass die Aufklärer und Pioniere die gleichen Einsatzgrundsätze anwenden und wissen, wie der jeweils andere denkt und handelt. Zeit für lange Absprachen und Befehle bleibt im Begegnungsgefecht nicht!
Als letzte Station des Weiterbildungstages wurde der verstärkte Spähtrupp im Versteck abgebildet. Dabei standen die Fahrzeuge der Aufklärer und Pioniere gut getarnt im Wald in Stellung, bereit ihren Aufklärungsauftrag auszuführen.
Zur Dienstaufsicht war ebenfalls der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Maik Keller sowie die jeweiligen Kommandeure der Gebirgsaufklärer und Gebirgspioniere zugegen. Erneut wurden die Rollen, das Zusammenwirken aller Bataillone und Fähigkeiten sowie das gegenseitige Verständnis im „System Brigade“ betont. Dabei stellen die regelmäßig stattfindenden Weiterbildungen nur den Anfang dar. Nun gilt es die gewonnenen Eindrücke und Bilder in gute praktische Ausbildung für die Soldatinnen und Soldaten umzusetzen.
Die Weiterbildung bildete den Abschluss einer gemeinsamen, dreiwöchigen Ausbildung des Gebirgsaufklärungsbataillon 230 und des Gebirgspionierbataillon 8.
Das Thema „Der verstärkte Spähtrupp“ folgte auf die Weiterbildung „Versorgung im Raum“ vom 21.04.2021. Als nächste Weiterbildung ist noch im Juni das Thema „Radar im Gebirge“ geplant. Hier wird im Rahmen der Gebirgsjägerbrigade 23 mit dem Tragtierzug des Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230 (EAZ 230) aus Bad Reichenhall geübt.