Die Exkursion zum Starfighter-Museum nach Niederalteich im Kreis Deggendorf steht schon lange auf dem Wunschzettel vieler Münchner Reservisten. Heute war es endlich soweit!
Das privat geführte Gerhard-Neumann-Museum setzt den Schwerpunkt auf den F-104G Starfighter, der mit seinen Rekord-Steigleistungen und seiner minimalistischen Flügelauslegung immer noch das Herz von Aviation-Begeisterten höherschlagen lässt. So waren drei Flugzeugmechaniker mit dabei, und das aus drei Generationen: Vom Mechaniker an F-84F Thunderstreak über F-104G Starfighter, zu Panavia Tornado und Eurofighter Typhoon.
Museumsinhaber Josef Voggenreiter führte zunächst kurzweilig und mit zahllosen Anekdoten in die Geschichte des Museums, des genialen Tüftlers und Triebwerksingenieurs Gerhard Neumann und natürlich des Starfighters und seiner Piloten mit einem Vortrag ein.
Dann ging es durch die Ausstellung: Didaktisch versiert veranschaulichte Josef anhand des original General-Electric-J74-Triebwerkes der F-104G und verschiebbaren Baugruppen die Funktionsweise des Antriebs. Als Luftüberlegenheitsjäger war der Starfighter mit nur einem Triebwerk und mit Stummelflügeln auf ultimative Wendigkeit ausgelegt. Daher brauchte der Starfighter neben viel Anlauf (1400 m) auch den zugeschalteten Nachbrenner zum Start, um dann ungezügelt in die Höhe zu streben.
Die ausgestellte Mi-21, als Gegenspieler des Starfighters im kalten Krieg, der seltene deutsche Geschäftsflieger „Hansa-Jet“ und das deutsch-spanische Drohnenprojekt Barracuda waren weitere Highlights der Führung. Neben Einblicken in Technik, die man schon immer einmal verstehen wollte, bot das Museum auch etliche Details: Triebwerkschubhebel, Schleudersitz und Pilotenanzug und vieles mehr – buchstäblich zum Anfassen! Wohltuend hebt sich das reichhaltige und vielseitige Museum von belehrender neuzeitlicher Museumspädagogik ab, wo vor lauter durchzulesenden Texttafeln oftmals fast keine Exponate mehr stehen.
Nach zweieinhalbstündiger Führung, auch beeindruckt von der privaten unternehmerischen Leistung, bedankten sich die Münchner Reservisten sehr herzlich bei Josef Voggenreiter. Es ging zur deftigen Brotzeit bei herrlichem Wetter in den Biergarten des benachbarten Klosterhofes.
Den würdigen Abschluss des Tages in Niederalteich bildete der beeindruckende Rundgang durch die Klosterkirche Niederalteich in seiner prächtigen Barockinnenausstattung mit Hochaltar und Freskenzyklus an den Decken. Am späten Nachmittag erreichten die Reservisten nach dem tollen Exkursionstag wieder ihr Daheim in München.