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Soldatenempfang im Maximilianeum




Bildautor: Bayerischer Landtag / CSU-Fraktion

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Mehr als 200 Soldaten waren der Einladung der Mehrheitsfraktion im Bayerischen Landtag in das prächtige Maximilianeum nach München gefolgt. Sie kamen aus allen Standorten in Bayern, vom Allgäu bis nach Bad Reichenhall, aus der Oberpfalz oder Hammelburg. Das Uniformbild war von Heer und Luftwaffe dominiert, aber auch zwei Marineuniformträger rundeten das eindrucksvolle Bild der Repräsentanz der Bundeswehr ab. Es war militärische Prominenz mit drei Generalen vertreten, ansonsten zeichnete es den Querschnitt über alle Dienstgradgruppen, auffallend viele jüngere und weibliche Kameraden waren erschienen.

Es war in der Einladung für den Empfang postuliert: Es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit. Dies gelte für den persönlichen Einsatz als Garant dafür, ob bei Einsätzen fern der Heimat oder im Inland, etwa bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Es sollte einiges an diesem Abend als Dank und Anerkennung hierzu seitens der CSU-Parlamentarier des Freistaates Bayern ausgesprochen werden.

Nach begrüßenden Worten seitens des CSU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer, der auf die hochveränderte Lage und die Notwendigkeit der Landes- und Bündnisverteidigung im Angesicht des Ukrainekrieges deutlich einging, erfolgte die Festrede des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Nachdem die Kameraden sich nach Betreten vom Ministerpräsidenten des lückenlos gefüllten Plenarsaales vom Platze erhoben hatten, setzte der Ministerpräsident gleich den launigen Ton seiner Festrede: „Man ist es hier im Hause ja nicht gewohnt, dass jemand sich erhebt, wenn ich reinkomme, erst recht nicht, dass alle ruhig sind, wenn ich rede.“ Söder nahm sich reichlich Zeit für seinen vollkommen frei gehaltenen, knapp 50-minütigen Vortrag.

Er vermochte Akzente an vielen Fronten zu setzen: So erkannte er den Duktus der postulierten „Zeitenwende“ und des verbundenen 100 Mrd. Euro deutlich lobend an, äußerte aber auch sein absolutes Unverständnis, dass daraus noch nichts Greifbares für die dringend benötigte Beschaffung von fehlender Ausrüstung für die Truppe angekommen sei. Wohlwissend, dass die Beschaffungsdefizite der Bundeswehr auch deutliche Folge der Politik der Bundesverteidigungsminister vor dem seit 100 Tagen Amtierenden sind: „Es gab diese und jene und gab solche – Verteidigungsminister“, so der Ministerpräsident. Er beurteilte anstrengungslose Forderungen nach rascher Wiedereinführung der Wehrpflicht als „vorläufig nicht realistisch“, hob aber auch hervor, dass das eingesparte Budget hierfür ab dem Jahre 2011 dem Verteidigungsressort einfach entzogen wurde. Söder konzedierte, das die Landesebene kein aktiver Gestaltungsakteur in der Verteidigungspolitik ist, sehr wohl aber auf die Rückbesinnung auf den militärischen Heimatschutz angewiesen sei und richtete deutliche Dankesworte an den anwesenden Brigadegeneral Thomas Hambach in seiner Funktion als Kommandeur des Landeskommandos Bayern.

Immer streute der bayerische Ministerpräsident Erinnerungen an seine eigene Wehrdienstzeit ein, wo er als Lkw-Fahrer in einem Transportbataillon in Nürnberg verwendet war. „Wehrdienstverweigerung kam für mich nicht in Frage, mit meinen Eltern konnte ich bis zum Atlantik in den Urlaub fahren. An der Grenze zum nahen Ostblock standen Soldaten auf Wachtürmen, aber das Gewehr war auf die eigenen Leute gerichtet.“ Weiter: „Die aktive Entscheidung für den Wehrdienst wurde oft missbilligt, ja man wurde vereinzelt als sogar Mörder bezeichnet“. Söder weiß, dass er damit der Truppe aus dem Herzen spricht und sich als Gedienter damit authentisch macht. Er setzte aber noch nach: „Diejenigen, die besonders laut um Waffenlieferungen sind und die Hilfe der Bundeswehr einfordern, störten bis vor kurzem noch lauthals unsere öffentlichen Gelöbnisse.“

Dr. Söder bedankte sich zum Abschluss umfassend bei der Truppe. „Es macht einen Unterschied, ob man im Einsatz sein Leben riskieren muss.“ Und: „Auch der Einsatz in Afghanistan war ein lohnender und wichtiger: Für eine ganze Generation von Frauen gab es schulische Ausbildung.“ Die anwesenden Soldaten dankten dem Ministerpräsident für seine deutlichen, anerkennenden Worte, frei von Parteipolitik, mit langanhaltendem Applaus.

Brigadegeneral Thomas Hambach dankte in seiner Grußadresse wiederum dem Freistaat für seine Unterstützung und verwies auf die steigenden Anstrengungen des Landeskommandos im Bereich des militärischen Heimatschutzes. Der Abgeordnete Johannes Hintersberger als wehrpolitischer Sprecher der CSU dankte für den unermüdlichen Einsatz der vielen Spendensammler unter den Soldaten für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge: „Das ist für mich die größte Friedensbewegung.“ Der Volksbund hatte einen informativen Info-Stehtisch im Empfangssaal aufgebaut.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung sehr konzertant vom Holzbläserquintett des Gebirgsmusikkorps, zum Abschluss der Reden intonierten sie feierlich die bayerische und die deutsche Nationalhymne, die – von den Plätzen erhoben – von allen Anwesenden gesungen wurde.

Beim anschließenden Empfang gab es reichlich Gelegenheit zum Netzwerken zwischen Truppe und Parlamentariern, aber auch mit dem Volksbund sowie den erschienenen Reservisten. Der bayerische VdRBw-Landesvorsitzende Fabian Forster sowie die Münchener Reservistenkameradschaftsvorsitzenden Michael Krähmüller (RK München Süd/Großhadern) und Walter Patejdl (RK München-Ost) vertraten in Dialogen das Reservistenanliegen für die Bundeswehr.

Ein absolut großartiger und denkwürdiger Abend, der Anstoß für die deutlich sichtbarere Anerkennung der Bundeswehr in der Öffentlichkeit geben sollte.
Abschließend danken wir Frau Julia Janssen, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der CSU-Fraktion, und ihrem Team für die perfekte Organisation und die Gastfreundschaft an diesem Abend.

 

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