Die Bezirksgruppe Oberfranken im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) e. V. hat mit der VdRBw Geschäftsstelle in Bayreuth und dessen Leiter Major der Reserve Werenfried Broja zu einer interessanten Wehrhistorischen Weiterbildungsfahrt zum Schlachtfeld von Jena und Auerstedt eingeladen. Unter der Leitung von Oberstleutnant der Reserve Martin Götz Erster Vorsitzender der Kameradschaft „Bayreuther Infanterie“ ging es von den Reisebus Abholpunkten in Bamberg, Himmelkron und Hof zum Einführungsvortrag ins Museum in Jena-Cospeda. Die Vorträge im Museum und die Führung über die Schlachtfelder übernahm Herr Günther Queisser vom Institut zur Militärgeschichtlichen Forschung Jena 1806 e. V.
Kurze Erläuterung: Durch die verheerende Niederlage in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt geriet Preußen unter französische Besatzung. Preußen hatte es versäumt, während seiner Neutralitätspolitik dringend gebotenen Reformen in Militär und Verwaltung durchzuführen. So erwiesen sich die preußischen Truppen in der Doppelschlacht taktisch und logistisch den französischen Einheiten nicht gewachsen und wurden innerhalb weniger Stunden in die Flucht geschlagen. Bald darauf konnte Napoleon in Berlin ein-ziehen.
Im Anschluss an den Einführungsvortrag folgte ein kurzer Fußmarsch zum Windknollen. Der Windknollen (Höhe 361,8) ist die höchste Erhebung des Jenaer Landgrafenberges. Von diesem Punkt aus hat der Besucher den Blick in südlicher Richtung über das Saaletal bis zur Leuchtenburg bei Kahla, bei klaren Wetter bis zu den Saalfelder Höhen und in westlicher Richtung zum Großen Ettersberg bei Weimar. Auf dem Windknollen steht auch der Napoleonstein. Mit dem Bus wurde die Fahrt fortgesetzt zum Dornberg, dem Denkmal in Vierzehnheiligen und dem Sperlingsberg. Der Dornberg war der strategisch wesentlichste Punkt und ist die höchste Erhebung des Jenaer Schlachtfeldes (383,1 m NN), Von ihm hat man den Blick über das historische Areal in Richtung Norden und Westen. In der Schlacht bei Jena fand bei Vierzehn-heiligen das Entscheidungsgefecht zwischen den napoleonischen Truppen und der preußisch-sächsischen Verbündetenarmee unter dem Kommando des Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen statt. Vor der Kirche von Vierzehnheiligen wurde am 14. Oktober 1906, zum 100. Jahrestag der Schlacht, das Hauptdenkmal enthüllt. Auf dem Sperlingsberg, einem Hügel östlich von Kapellendorf, wurde am 14. Oktober 1907 ein zwölf Meter hoher begehbarer Kalksteinturm eingeweiht, der den Gefallenen des preußischen Korps Rüchel gewidmet ist. Dieses Korps wurde hier im 5. und letzten Gefecht der Schlacht bei Jena geschlagen (Gefecht am Sperlingsberg). Die Rückfahrt mit dem Bus verlief über Kapellendorf und Frankendorf in Richtung Jena. Über den südlichen Teil des Jenaer Schlachtfeldes, durch Hohlstedt wo sich am Tag der Schlacht das Hauptquartier des sächsischen Kontingentes der Verbündetenarmee befand und entlang des damaligen Biwakplatzes der preußischen Division Grawert. Bei der Weiterfahrt in Richtung Jena wurde auf der Höhe von Isserstedt das Terrain des 4. Gefechtes der Schlacht bei Jena (sächs. Division gegen das franz. Korps Augereau) durchquert. Die Rundfahrt endet an der Bus – Endhaltestelle Mühltal. Von dort ging es non Stopp zurück nach Franken. Das Foto zeigt die Reservisten neben der Kirche vor dem Haupt- Denkmal im sächsischen Vierzehnheiligen mit dem Leitenden Oberstleutnant der Reserve Martin Götz obere Reihe zweiter von links und dem Museums und Gefechtsfeldführer Günther Queisser Erster in der zweiten Reihe von rechts halb verdeckt. Bericht und Fotos Peter Vietze