Wolkersdorf / Waginger See 27.06.2020 24 Kilometer mit mindestens 10 Kilogramm Gepäck plus Zusatzaufgaben. Traunsteiner Gebirgsflugabwehr- Reservisten stellen sich gemeinsam mit Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr dem bundesweiten Fernwettkampf „Bremer Remote Marsch 2020“
Die Idee ist gut. Aufgrund der Corona COVID19 Infektionsschutz und Hygienebeschränkungen führte die Landesgruppe Bremen des Reservistenverbands der Bundeswehr ihren renommierten Reservistenwettkampf „Bremer Marsch“ als virtuellen Fernwettkampf, dem Bremer Remote Marsch 2020 durch. Zahlreiche wettkampfinteressierte Reservisten aus der Kreisgruppe Oberbayern Südost aus dem Umfeld des Wettkampfkaders Oberbayern Südost, der RSU-Kompanien Oberbayern und Schwaben und dem Kreisverbindungskommando Traunstein waren von der Idee begeistert. Schließlich mussten wegen der Corona COVID19 Lage zahlreiche ihrer geplanten Militärpatrouillenwettkämpfe wie der VENETO FTX 2020 in Italien oder Ausbildungs- und Unterstützungsvorhaben wie zum Beispiel „Mountain Hornet 2020“ ausfallen. Teilnahme am Bremer Marsch sozusagen von „Dahoam“ aus. Die Landesgruppe Bremen hatte ein Online-Portal zur Registrierung und späteren Einsendung der Ergebnisse der Zusatzaufgaben sowie der GPS-Nachweise der marschierten Strecke geschaffen.
Drei Wettkampfstrecken vom Wendelstein bis zum Rupertiwinkel
In insgesamt drei Wettkampfgruppen wurde so am frühen Samstag morgen in den Wettkampf gestartet. Im Westen im Wendelsteingebiet starte die Wettkampfgruppe der RK Rosenheim-Bad Aibling unter Leitung von StGefr.d.R. Alexander Baier und in den Chiemgauer Alpen im ruhpoldinger Drei-Seen-Gebiet die RK Freilassing unter Führung von OG.d.R. Martin Mosinger mit ihren Wettkämpfern. In Wolkersdorf konnte Hptm.d.R. Klaus Obermayer, Verbindungsoffizier für Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Kreisverbindungskommando Traunstein in seiner Funktion als Leiter der GebJgRK Wolkersdorf – Waginger See und Gründungmitglied der Traunsteiner Traditions-RAG GebFlaRgt 8 insgesamt 15 Wettkämpfer am frühen Samstag morgen am Ufer des Waginger Sees begrüßen. Besonders erfreulich: neben den Reservisten aus Wolkersdorf, der Traunsteiner Traditions-RAG GebFlaRgt 8, RK Chieming und RK Teisendorf waren auch drei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lampoding unter Führung von Vorstand Markus Huber und der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut als auch ein österreichischer Milizoffizier des Bundesheers als Wettkämpfer an den Start gegangen. Nach dem Wiegen der Rücksäcke und dem ungewohnten Antreten mit Vorstellung des Hygienekonzepts für den Wettkampf ging es los.
Wettkampfstrecke um den Waginger See
Die Marschstrecke führte die 15 Reservisten und Feuerwehrler zunächst von Wolkersdorf richtung Reschberg. Von dort ging es über Lampoding hinunter ans Ufer des Waginger Sees bis Kühnhausen. Über die Pettinger Seewiesen ging es weiter bis Musbach. Hier verließ man das Ufer des Sees um über den Höhenzug richtung der Wallfahrtskirche Maria Mühlberg weiter zu marschieren. Die Marschgruppe lockerte sich wie geplant auf. Die einzelnen Trupps hielten hierbei per Funk untereinander Verbindung. Von Maria Mühlberg aus ging es hinunter in den malerischen Markt Waging am See. Weiter in nördlicher Richtung über stark eingeschnittenes Gelände westlich des Krautenbergs hinunter auf Taching. Von dort durchquerte man in der parallen Mittagssonne den „Steg“ zwischen Tachinger See und Waginger See an der Engstelle bei Tettenhausen. Bei Gut Horn wurde man vom stellv. Kommandeur des Regionalstabs TA Süd Oberstleutnant Erwin Wudke begrüßt, der die Einladung zur Dienstaufsicht gerne wahrnahm. Der Endspurt führte die Wettkämpfer zurück über das Wolkersdorfer Moos hinauf in den alten Hofmarkssitz und Rittersitz Wolkerdorf wieder zurück zum Ausgangspunkt am Brechelbad Wolkersdorf. Nach knapp 6 Stunden hatte auch die „Nachhut“ das Ziel erreicht.
Verpflegung am Brechelbad
Nach der Rückkehr wartete am wolkersdorfer Brechelbad ein von den Wolkersdorfer Reservisten und der Dorfbevölkerung aufgebauter Verpflegungspunkt im angenehmen Schatten bei 30°C errichtet und die ankommenden Wettkämpfer herzlich empfangen. Der stellv. Kommandeur des Regionalstabs für territoriale Aufgaben Süd Oberstleutnant Erwin Wudke nutzte die Gelegenheit die Wettkämpfer aus Bundeswehr Reservisten, Freiwilliger Feuerwehr Lampoding und Traunreut als auch der österreichischer Miliz zu beglückwünschen und zeigte sich beeindruckt von der bereits gezeigten Leistung. Er danke für das große Engagement und Zusammenarbeit auch der zivilen Bevölkerung vorallem in Hinblick auf die Erfahrungen der Corona COVID 19 Lage und die Herausforderungen die noch in Zukunft auf unsere Gesellschaft zukommen werden.
Sandkasten im Homeoffice
Nachdem ein Gewitter zur schnellen Heimkehr der Wettkämpfer zwang, ging es für diese mit dem Aufgabenteil weiter. Taktische Zeichen, Umgang mit Karte Kompass, Bezugspunktverfahren, Uniformkunde und der Aufbau eines Geländesandkasten musste sozusagen im „Homeoffice“ bzw auf der extra geschaffenen Website www.bremer-marsch.de durchgeführt werden und bis 24.00 Uhr abgeschlossen.
Fazit:
Der Bremer Remote Marsch 2020 war eine hervorragende Idee. Die Bremer Reservisten machten die Not zur Tugend und haben eine beeindruckende Veranstaltung geschaffen. Die Unterstützung durch den Präsidenten des Reservistenverbands OTL.d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB mit der Ausgabe einer allgemeinen UTE auf Bundesebene für die Wettkämpfer und die große Resonanz mit 400 Teilnehmern aus 11 Nationen lässt auf eine Wiederauflage im Jahr 2021 hoffen.
Im Bereich Oberbayern Südost mit den drei Marschgruppen Wendelstein, Chiemgauer Alpen und Waginger See gab es ebenfalls nur positives Feedback. Die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren beeindruckten ebenfalls durch ihre Leistung und freuen sich nach eigener Aussage bereits auf eine Wiederholung 2021.