Bad Reichenhall/Berchtesgaden 16.10.2020 Angesichts knapper Blutreserven traten die Gebirgssoldaten zum Blutspenden an. Die Corona-Krise hat den ohnehin geringen Bestand an Blutkonserven schrumpfen lassen. Die Führung der Gebirgsjägerbrigade 23 hat sich aus diesem Grund entschlossen, ihre Angehörigen zum Blutspenden zu ermuntern und belohnt die Blutspende sogar mit einem Tag Sonderurlaub. Man hat das Bayerische Rote Kreuz zu dieser Aktion eingeladen, das die Blutabnahme für die Soldaten am vergangenen Dienstag und Mittwoch in der Turnhalle durchführte.
Blutspende und gutes Essen
„Mit der Veranstaltung wollen wir einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung unserer Kameraden aber auch der Zivilbevölkerung leisten und so unsere Solidarität zu den Bürgern der Region zum Ausdruck bringen“, erklärt Oberst Maik Keller, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23. Die Blutkonserven werden nach München gebracht dort aufbereitet und dann an die Krankenhäuser geliefert, die Bedarf haben.
„Nachdem die Soldaten registriert und Blutgruppe sowie Hämoglobinwert festgestellt wurden, geht´s auch schon los. Die Blutentnahme dauert rund 5 Minuten“, berichtet Stabsunteroffizier Lukas Strobl, der den Aufbau der Stationen in der Turnhalle organisiert hat. „Anschließend dürfen sich die Soldaten stärken“, er zeigt auf das stattliche Buffet hinter ihm. „Unsere Küche hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, wir haben warme Verpflegung, ein Obstbuffet und heiße Getränke bekommen“.
„Läuft bei mir!“
Zwischenzeitlich ist ein Bus mit Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Berchtesgaden eingetroffen, die Stationen füllen sich. Schon machen es sich die ersten Soldaten auf den Liegen bequem und das BRK-Personal kümmert sich. Eine gewisse Anspannung ist einigen Soldaten anzumerken, doch merkt man sofort die Routine des Personals. Die Nadel liegt so schnell, dass die Soldaten es im Gespräch oft gar nicht mitbekommen. „Und, wie läuft´s?“ fragt ein Hauptfeldwebel seinen Kameraden. „Läuft bei mir!“ erhält er als Antwort.
164 Erstspender
Oberfeldärztin Dr. Beatrix Becker, die Brigadeärztin, hebt hervor, dass diese Blutspendeaktion bereits unter dem ehemaligen Brigadekommandeur, Brigadegeneral Jared Sembritzki, angedacht war, denn die Blutkonserven retten im Ernstfall auch das Leben der eigenen Soldaten. „Eine Aktion wie diese klappt nur, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, so die Brigadeärztin, „das läuft hier alles wie am Schnürchen“.
Und die Bilanz der Blutspendeaktion? „Wir konnten 216 Blutkonserven gewinnen, darauf können wir stolz sein“. Doch eines findet die Ärztin besonders beachtlich: „Von diesen 216 Spendern waren 164 zum ersten Mal beim Blutspenden. Wir haben hier also wirklich einen Mehrwert geschaffen, weil diese Leute ohne unsere Aktion wohl nicht zum Spenden gegangen wären“.