Nußdorf 11.09.2021 Feuerwehrbereichsübung zwischen Traun und Chiemsee – Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Polizei und Reservisten üben gemeinsam. Südostbayerische Reservisten des Kreisverbindungskommandos Traunstein als Übungsbeobachter und Unterstützungspersonal bei der Übungssamstag des Land 5 im Herzen des Chiemgaus.
Austritt von Chemikalien, Befreiung eines Verletzen aus einer Baustelle, Suche nach verschütteten Kindern in einer Kiesgrube, Verpuffung in einer Werkstatt einer Baufirma, Personenrettung von einem Hochstand, Wohnungsöffnung, Wasserrettung und Vermisstensuche. Rund um die idylische Chiemgauer Ortschaft Nußdorf mit seinem malerischen Ortskern fand am Samstag 11.September.2021 der Übungssamstag des Feuerwehr Bereichs Land 5 im Kreisfeuerwehrverband Traunstein statt.
Unter Federführung des von Kreisbrandmeister Martin Schupfner und der Freiwilligen Feuerwehr Nußdorf unter Führung von Kommandanten Sebastian Schauer vorbereitet, beteiligten sich die freiwilligen Feuerwehren aus dem Bereich Land 5. Rund 80 Feuerwehr-Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Traunreut, Matzing, Chieming, Ising, Hart, Surberg und Nußdorf sowie der Werkfeuerwehr Bosch-Siemens-Hausgerätewerk Traunreut, ebenso 80 Ehrenamtliche des BRK, der THW-OVs Traunstein und Traunreut, der Wasserwacht und DLRG, sowie Polizei, Bundeswehr Reserve, Übungsbeobachter, Verletztendarsteller nahmen teil. An acht verschiedenen Stellen im Gemeindegebiet Nußdorf wurden Notfallsituationen in Szene gesetzt. Rund um den Verfügungsraum, den die Firma KLV / Eberl Speditonsgruppe zur Verfügung gestellt hatte, herrschte reges treiben. Ziel war neben der Aus- und Weiterbildung der Führungskräfte im Bereich Gruppen und Zugführer, dass gemeinsame Abarbeiten verschiedener Einsatzszenarien mit mehreren Feuerwehren und den anderen zivilen Hilfsorganisationen.
Traunsteiner Kreisverbindungskommando als Übungsbeobachter und Darsteller bei Werkstattverpuffung
Die Reservisten des KVK Traunstein unter Führung von Hptm.d.R. Klaus Obermayer waren zu dieser Übung wieder Übungsbeobachter und als Unterstützungskräfte vom zuständigen Kreisbrandinspektor Georg König des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein und dem zuständigen Kreisbrandmeister Martin Schupfer Land 5 eingeladen worden. Kurzfristig übernahm man die Station Werkstattverpuffung bei der Firma Posch Bau in Nußdorf, stellte die vom BRK eigens geschminkten Darsteller und sorgte mit Rauschmaschine und Pyrotechnik, wie bereits im letzten Jahr bei der Hubschrauber-Waldbrandübung in Kammer im September 2020, für ein realistisches Szenario. Die gelungene und mit sehr viel Liebe zum Detail vorbereitete Übung auf den 8 Stationen war für die Reservisten des traunsteiner Kreisverbindungskommandos, und der sie unterstützenden Unterstützungsruppe aus ZMZ-begeisterten Reservisten der RK Chieming, RK Chiemsee Nord und RK Wolkersdorf – Waginger See sehr interessant. Es zeigten sich die Führungsprozesse der Feuerwehr und der anderen Hilfsorganisationen und diente dem Aufbau und der Vertiefung von Arbeitsbeziehungen für mögliche Hilfeleistungen nach §35 GG im Katastrophenfall wie z.B. der Operation „Schneelage 2019“.
Aufgaben des Kreisverbindungskommandos Traunstein
Das Kreisverbindungskommando Traunstein ist eines von 96 KVKs und 7 BVKs im Landeskommando Bayern. Die 12 südostbayerischen Reservisten unter Führung von Oberstleutnant Falk Neumann aus Bergen sind Fachberater der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt Traunstein. Wie das Technische Hilfswerk, Feuerwehr und die andereren BOS arbeiten die Reservisten des KVK Traunstein im Katastrophenfall als Fachberater in der Führungsgruppe Katastrophenschutz kurz FüGK im Landratsamt Traunstein. Sie koordinieren im Katastrophenfall die Anforderung der Bundeswehr im Landkreis und übernehmen weitere Maßnahmen der Lagebeurteilung und Unterstützen die Führung der im Bedarfsfall zur Katastrophenhilfeleistung eingesetzten Bundeswehreinheiten.
Zivil Militärische Zusammenarbeit in Bayern
Während des Katastrophenfalls „Schneelage 2019“ im Januar 2019 war das Kreisverbindungskommando Traunstein während des ganzen Zeitraums 24 Stunden im Schichtbetrieb tätig. Es koordinierte die Hilfeleistungsanträge an Personal und Material wie z.B. Pioniergerät aber auch Hubschrauber. An Spitzentagen waren von den 1200 Hilfkräften, die unter der zivilen örtlichen Einsatzleitungen der Feuerwehr im Landkreis Traunstein eingesetzt waren, knapp 250 Mann Bundeswehr darunter 160 aktivierte Reservisten des Landeskommandos Bayern mit seinen RSU Kompanien Oberbayern und Schwaben, um den Schneemassen herzuwerden.
Im Grundbetrieb nehmen die Reservisten aus der Region vielfältige Aufgaben im Bereich der Zivil-Militärsischen Zusammenarbeit, aber auch Repräsentationsaufgaben etc war.
Das KVK Traunstein des Landeskommandos Bayern 2007 entstand aus dem Verteidigungskreiskommando 654 Traunstein (1966-1994) und dem aktiven Verbindungskommando 651 Traunstein (1996-2007) und arbeitet eng mit den zivilen BOS im Landkreis und dem FwRes Bad Reichenhall und der Kreisgruppe Oberbayern Südost zusammen.
Südostbayerische Reservisten in vielen Uniformen
Neben den Reservisten in Flecktarn waren auch zahlreiche Kameraden der Kreisgruppe Oberbayern Südost als Angehörige anderer Hilfsorgansationen zum Beispiel im Rahmen unseres langjährigen ZMZ Kooperationspartners vom Technsichen Hilfswerk Traunreut oder den freiwilligen Feuerwehren, dem BRK und Wasserwacht unterwegs. Viele bekannte Gesichter, die gemeinsam anpacken zum Schutz und zur Hilfe unserer Bevölkerung.
Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Landkreis Traunstein vertiefen
Der sehr gut organisierte Übungssamstag in Nußdorf war für die Reservisten des Kreisverbindungskommandos Traunstein und der südostbayerischen Reservisten eine weitere gute Gelegenheit die Arbeitsweise der beteiligten Hilfsorganisationen weiter kennenzulernen. Die Kreisbrandinspektoren Georg König und Martin Schupfner zogen am Ende eine positive Bilanz der gezeigten Leistungen. Nach langer Zeit der Corona-Einschränkungen, in der Übungen fast unmöglich waren, habe sich bei den Blaulicht-Organisationen eine gewisse Lethargie eingestellt. „Wir müssen unsere Helferschaft wieder hinten den Öfen hervorlocken“, so König. Auch die Führungskräfte der Rettungsdienste und der Bundeswehr Reserve beurteilten Ziel der Gemeinschaftsübung sehr positiv. Mit herzlichem Dank für die Einladung und freundliche Aufnahme des Kreisverbindungskommandos verabschiedete sich Hauptmann Obermayer beim KBI Georg König und KBM Martin Schupfner und den Ausblick auf die bevorstehende Einsatzübung / Katastrophenschutzübung im Landkreis am folgenden Wochenende mit Schwerpunkt auf dem StOÜbPlz Kammer und bei Engelsberg, an der sich die Reservisten des KVK Traunstein ebenfalls wieder mit Übungsbeobachtern, Fachberatern und Unterstützungskräften beteiligen wird.
Hier geht es zum Bericht auf der Seite des Kreisfeuerwehrverbands Traunstein (Link)