Am Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg wurde kürzlich eine neue Inspektion aufgestellt. Die „Dreizehnte“ führt künftig den Fahnenjunkerlehrgang durch. Auch einige Personalwechsel verändern das Gesicht der Führerausbildung in der Infanterie.
„Heute ist ein Tag, wie ich ihn in meiner Dienstzeit noch nicht erlebt habe.“, leitete Oberstleutnant Andreas Eichhorn das Antreten ein. Er ist als Kommandeur der Lehrgruppe A des Ausbildungszentrums Infanterie für die Führerausbildung der Infanterie verantwortlich. Das Programm für seine angetretenen Soldaten war umfangreich: Eine neue Inspektion wurde unterstellt, drei Inspektionsfeldwebel wurden verabschiedet sowie ihre Nachfolger eingeführt und die III. Inspektion erhielt einen neuen Chef.
Neue Inspektion für neue Offizierausbildung
„Die Umstellung der Offizierausbildung des Heeres hat spätestens jetzt das Ausbildungszentrum Infanterie erreicht.“, erklärte Oberstleutnant Eichhorn zur Aufstellung der neuen XIII. Inspektion. Im Januar werden die ersten Teilnehmer des neuen „Fahnenjunkerlehrgangs“ eintreffen, den angehende Infanterieoffiziere nach ihrer Grundausbildung durchlaufen, um Führungserfahrungen zu sammeln. Die Inspektionsaufstellung ist Teil eines reformierten Ausbildungsganges für die Truppenoffiziere im Heer. Künftig soll wieder weniger verschult und näher an der Truppenpraxis der Infanterie ausgebildet werden. Erster Inspektionschef ist Major Andreas Mathes. Er wird von seinem Inspektionsfeldwebel, Hauptfeldwebel Maik Schrecke, unterstützt. Oberstleutnant Eichhorn wandte sich an die Inspektionsangehörigen: „Für Ihre Lehrgangsteilnehmer sind Sie das Aushängeschild der Infanterie. Sie sind Hase und Igel zugleich. Als Hase sind Sie Vorbild in Haltung, Auftreten, Sprache und Erscheinung. Als Igel zeichnen Sie sich durch Intelligenz, Geradlinigkeit, Entscheidungsfreude und Liebe zum Menschen aus.“ Er betonte: „Sie setzen den ersten infanteristischen Prägestempel auf unsere künftigen Offiziere.“
Neue Inspektion für neue Offizierausbildung
Neben dem Inspektionschef gilt der Kompaniefeldwebel als einer der wichtigsten Persönlichkeiten einer militärischen Einheit. „Sie sind die Mutter der Kompanie und gleichzeitig Führer des Unteroffizierkorps Ihrer Einheit.“, erläuterte Eichhorn den Auftrag der umgangssprachlichen als „Spieß“ bezeichneten Soldaten. Im Rahmen des Antretens übergaben die alten Inspektionsfeldwebel der I. bis III. Inspektion ihre Dienstgeschäfte an ihre Nachfolger. In der I. Inspektion folgt Hauptfeldwebel Andy Rehlinger auf Stabsfeldwebel Lars Gümpel und in der II. Inspektion folgt Stabsfeldwebel Rene Prötel auf Stabsfeldwebel Daniel Hofmann. „Wenn Ihnen ein guter Ausgleich zwischen der fürsorglichen ´Mutter der Kompanie´ und dem konsequenten ´Führer des Unteroffizierkorps´ gelingt, dann werden Sie hervorragende Spieße sein. Für diese spannende Verwendung wünsche ich Ihnen allzeit ein glückliches Händchen.“, wünschte der Kommandeur alles Gute für die Zukunft.
Fallschirmjägerinspektion hat einen neuen Chef
Die III. Inspektion des Ausbildungszentrums Infanterie ist für die Führerausbildung der Fallschirmjägertruppe verantwortlich. Hier wurde der bisherige Chef, Oberstleutnant Moritz Stones, verabschiedet. Kommandeur Eichhorn blickte auf seine Verdienste zurück: „Mit einer unkonventionellen Vorgehensweise – ganz in Fallschirmjägermanier – und unter Abstützung auf Ihr Netzwerk, das selbst bis zur US-amerikanischen 12th Combat Aviation Brigade nach Katterbach reichte, ist es Ihnen gelungen, Ihren Ausbildungsauftrag unter schwierigen Voraussetzungen zu erfüllen.“ Als besondere Herausforderung nannte Eichhorn eine steigende Anzahl von Lehrgangsteilnehmern bei gleichzeitig fehlenden Ausbildern. Der neue Inspektionschef, Oberstleutnant Sascha Zander ist laut Eichhorn eine „absolut zuverlässige Universalwaffe in allen Ausbildungslagen und bereits jetzt ein alter Haudegen der Lehrgruppe A“. Vor seiner Chefverwendung in der III. Inspektion war er als Hörsaalleiter in der I. Inspektion eingesetzt. Dort leitete er mehrere Übungsplatzaufenthalte und führte Chef- und Kommandeurslehrgänge durch. Die deutsch-französische Führerausbildung, welche im jährlichen Wechsel für zwei Wochen in Deutschland oder Frankreich durchgeführt wird, trägt seine Handschrift. Oberstleutnant Eichhorn beendete das Antreten mit den Worten: „Für die Besetzung des Chef-Dienstposten waren und sind Sie mein Wunschkandidat.“