Die dunkle Jahreszeit geht bei vielen Menschen mit einem Gefühl der Unsicherheit einher. Es wird früh dunkel, es wird spät hell. Schlecht beleuchtete Wege verstärken dieses Gefühl. Der Gedanke, in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt zu werden, löst bei vielen Menschen ein unbehagliches Gefühl aus. Wie soll ich mich verhalten? Wie soll ich reagieren? Und was kann ich tun, um mich zu verteidigen? Antworten darauf gab es bei der Ausbildung „Grundlagen der Selbstverteidigung“ der Kreisgruppe Rhön-Saale.
„Wenn ich mich körperlich wehren muss, dann habe ich bereits im Vorfeld falsch reagiert, dann bin ich schon auf der höchsten Eskalationsstufe, dem Kampf. Selbstverteidigung beginnt aber schon bei der Frage, ob ich einer Situation ausweichen kann“, sagte Oberfeldwebel d. R Mike Spillner. Die 20 Teilnehmer – Reservisten, Soldaten und Zivilisten – bekamen vor den praktischen Übungen eine kurze theoretische Einweisung in das Strafgesetzbuch. Wann handelt es sich um Notwehr, was ist eine rechtfertigende Notwehrsituation und was bedeutet Notwehrexzess? Notwehr ist laut Strafgesetzbuch die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden – aber, ist der Angreifer besiegt, flüchtet er oder gibt er anderweitig auf, muss die Verteidigung enden.
Darauf aufbauend zeigten Oberfeldwebel d. R. Spillner und Oberstabsfeldwebel Andreas Mohr den Lehrgangsteilnehmern einprägsame und leicht zu erlernende Techniken der defensiven Selbstverteidigung. Beide Ausbilder haben aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, Oberstabsfeldwebel Andreas Mohr ist zertifizierter Krav-Magra-Instruktor und Oberfeldwebel Mike Spillner ist ausgebildeter Personenschützer, umfassende praktische Erfahrungen und das entsprechende Wissen hierfür. Sie verstanden es, die Teilnehmer schonungslos offen zu sensibilisieren und zu motivieren. Die Räumlichkeiten des Nahkampfzentrums der Infanterieschule des Heeres in Hammelburg boten für die Ausbildung dies besten Rahmenbedingungen.
Zum Schluss übereichte der Leitende der Verbandsveranstaltung, Hauptfeldwebel der Reserve Dirk Weber, an Oberstabsfeldwebel Mohr, Hörsaalfeldwebel des Nahkampfzentrums, als Erinnerung an die Ausbildung, das Wappenschild der Kreisgruppe Rhön-Saale. Manfred Stange, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Bayern, würdigte die gezeigte Leistung der beiden Ausbilder mit dem Coin der Landesgruppe.
Die Veranstaltung wurde unter Einhaltung der strengen Hygienevorschriften (2G-Plus) durchgeführt.
Weitere Informationen über das Nahkampfzentrum Hammelburg erhalten Sie in einem Video (Quelle: Infanterieschule)