Oberjettenberg / Reiter Alm 02.- 04.07.2019 Oberbayerische Reservisten unterstützen internationale Gefechtsübung „Mountain Hornet 2019“ der Gebirgsjägerbrigade 23. Dabei präsentieren sie sich als motivierte Einheit mit energischer und ausdauernder Kampfkraft.
Es war das erste Mal, dass oberbayerische Reservisten, organisiert von der Kreisgruppe Oberbayern Südost des Reservistenverbandes, eine Gefechtsübung der Gebirgsjägerbrigade 23 unterstützten. Dabei übten Joint Fire Support Teams (JFST) gemeinsam mit Aufklärern und Hochgebirgsaufklärern den Einsatz im Gebirge. Die Übung fand auf der Reiter Alm, im Berchtesgadener Land auf einer Höhenlage von 1600 – 1800 m, statt.
Neben Teilen der Gebirgsjägerbataillone 231, 232, 233 dem Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen 230, Soldaten des Jägerbataillons 292 und den bayerischen Reservisten, waren auch österreichische und US-amerikanische Spezialkräfte an der Übung beteiligt. Ergänzt wurde die Truppe durch Kampf- und Aufklärungsflugzeuge, deren Teilnahme an Übungen von Bodentruppen eine absolute Besonderheit darstellt.
„Rotland gegen Blauland“
Für die 17 Reservisten begann die Übung Dienstagfrüh nach Erreichen der oberen Seilbahnstation der Wehrtechnische Dienststelle 52 (WTD 52). Hier wurde augenblicklich Gefechtsbereitschaft hergestellt und gefechtsmäßig auf die Hirschwiese verlegt. Dort stand zunächst die Einweisung und Befehlsausgabe auf dem Plan. Die Lage stellte sich dabei wie folgt dar: „Rotland hat Blauland angegriffen und Teile Blauland besetzt. Hauptkräfte Rotland wurden durch Gegenoffensive Blauland zurückgedrängt und sind über die Landesgrenze Rotland ausgewichen. Irreguläre Kräfte unter Einfluss Rotland operieren weiterhin unabhängig voneinander und verdeckt im ehemals besetzten Gebiet.“ Bei diesem Gebiet handelte es sich um den nördlichen bis nordöstlichen Teil des Hochgebirgsübungsplatzes Reiter Alm. Die Kräfte Blauland umfassten JFST, JFSCT (Joint Fire Support Coordination Team), Aufklärer und Hochgebirgsaufklärer der Gebirgsjägerbrigade 23 mit ihren Aufklärungsdrohnen, die Spezialkräfte der Österreicher und US-Amerikaner sowie Aufklärungs- und Kampfflugzeuge. Die Kräfte Rotland bestanden aus Teilen des Aufklärungszugs des Gebirgsjägerbataillons 232 und den bayerischen Reservisten. Blauland hatte den Auftrag, die Kräfte Rotland aufzuklären und mit angeforderten Mörser- und Luftschlägen zu zerschlagen oder zu vernichten. Der Auftrag von Rotland lautete, die eigene Stellung zu sichern und feindliche Einheiten, insbesondere die JFST, aufzuklären und wenn möglich zu vernichten. Dies war die Grundlage für ein dreitägiges Katz- und Mausspiel zwischen den beiden Fraktionen.
Drei Tage „Katz- und Mausspiel“ auf der Reiteralpe
Nachdem auf der Seite Rotlands die Trupps eingeteilt wurden, begannen die Reservisten die erteilten Aufträge auszuführen. Diese umfassten zum einen die Sicherung einer Abhör- und Funkstation sowie eines Waffen- und Munitionslagers auf der Hirschwiese durch jeweils eine Maschinengewehr- und Flugabwehr-Stellung sowie durch den Einsatz von Spähtrupps mit Kampfauftrag in das umliegende Gelände. Der Schwerpunkt lag auf dem Hirscheck, Alphorn, Bärenkareck und dem Waldgebiet südlich der Hirschwiese. Dabei machten die Spähtrupps Bekanntschaft mit dem rauen Gelände abseits der Wege der Reiter Alm, welches als dicht bewachsen und stark durchschnitten zu charakterisieren ist. Im Laufe der Übung gelang es beiden Seiten, Teile ihrer Kernaufträge zu erfüllen. So konnte Blauland durch gezielte Mörser- und Luftschläge Rotland empfindlich treffen. Aber auch die Reservisten von Rotland konnten einige feindliche Trupps aufspüren und im direkten Feuergefecht vernichten oder zum Ausweichen zwingen.
Am Mittwochmittag endete für die Reservisten der aktive Teil der Übung und es begann die Nachbereitungsphase. Im Anschluss daran folgte die Zusammenführung beider Parteien, bei welcher sich für Blau- und Rotland die Möglichkeit bot, sich kennenzulernen und die gewonnenen Erfahrungen auszutauschen. Mit dem Abstieg über den Schrecksattel zur WTD 52 endete am Donnerstagmittag die Übung für alle Kräfte.
Positives Fazit – Reservisten bei „Mountain Hornet 2019“
Alle beteiligten Einheiten konnten einen beträchtlichen Lernerfolg und Erfahrungsgewinn verzeichnen, was „Mountain Hornet 2019“ zu einem vollen Erfolg macht. Die bayerischen Reservisten konnten dabei einen erheblichen Anteil leisten. Somit ist die erste Übung dieser Art in der Gebirgsjägerbrigade 23 für die Reserve eine gelungene Auftaktunterstützung für die aktive Truppe, wobei sich die hohe Motivation und effiziente Vorbereitung der Reservisten, in Form von Erkundung des Übungsplatzes und spezifischer Ausbildung mit dem Schwerpunkt „Gefechtsdienst aller Truppen“ ausgezahlt hat.
Wir danken der Gebirgsjägerbrigade 23 und speziell dem Verbindungskommando der Luftwaffe in Bad Reichenhall für die Möglichkeit, in einer solchen Übung mitwirken zu können und stehen für weitere Übungen und Ausbildungen voller Motivation zur Verfügung!