Am 15. Juni besuchten mehrere Kameraden der RK Rott am Inn anlässlich des fünften Tags der Bundeswehr das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) in Erding. Das WIWeB ist auch als ehemalige Materialprüftstelle bekannt und ist keine klassische Institution der Bundeswehr, sondern eine zivile Technikeinrichtung mit Forschungsaufträgen, deren Ergebnisse dann in die gesamte Bundeswehrtruppe übertragen werden. Ca. 200 Mitarbeiter (Wissenschaftler, Ingenieure und Laboranten) entwickeln und testen neue Werkstoffe, u.a. spezielle faserverstärkte Kunststoffen (Karbon) für die Einsatztauglichkeit z.B. für Helme und Schutzwesten oder ein selbst entwickelter Schaum zum Entschärfen von Minen.
Auf dem Gelände der WIWeB präsentierten sich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr verschiedene militärische und zivile Dienststellen der Bundeswehr. Voller Spannung und Interesse passierte man obligatorische Sicherheitskontrollen, um einen Blick auf Einsatzgeräte, Fahr- und Flugzeuge zu werfen, die ein Normalbürger normalerweise selten aus solcher Nähe zu Gesicht bekommt.
Zu besichtigen waren sowohl Panzerfahrzeuge wie der Pionierpanzer „Dachs“, der Kampfpanzer „Leopard2“, der „Puma“ und die Panzerhaubitze2000, ein selbstfahrendes gepanzertes Artilleriegeschütz, als auch gepanzerte Fahrzeuge wie das Allschutz-Transportfahrzeug (ATF) „Dingo“, der 4-Rad-Panzerspähwagen „Fennek“ und der amphibische Rad- und Transportpanzer „Fuchs“. Die Fahrzeuge konnten zum Teil auch innen betreten und besichtigt werden.
An Fluggeräten waren ein Kampfhubschrauber, ein Tornado, sowie die Vorführung von Drohnen in verschiedenen Größen zu bestaunen.
Die gängigsten Handfeuerwaffen wie beispielsweise das MG3, das MG5, das G3ZF, das G36 sowie die Panzerfaust einschließlich aller Munitionsarten durften natürlich nicht fehlen.
In Gesprächen mit den Materialprüfern wurde der Stellenwert zukünftiger 3D-Technik ersichtlich. Erding ist das 3D-Druckzentrum der Bundeswehr, an dem neue Techniken erforscht werden, wie z.B. 3D Körperscanner (Bodyscanner) für die Ermittlung der Bekleidungsgrößen und Dimensionen der persönlichen Ausrüstung. Das WIWeB kooperiert in Fragen von neuartigen Reparaturmöglichkeiten und neuartigen Bauweisen mit allen Dienststellen der Bundeswehrtruppe. So steht u.a. auch ein mobiles Labor zur Verfügung, mit dem Betriebsstoffe unter extremen Bedingungen getestet werden können, wie kürzlich in einer Übung in Norwegen bei minus 25 Grad. Kerosin, welches zu den Luftfahrtbetriebsstoffen mit unterschiedlicher Spezifikationen gehört, kann beispielsweise als Dieselersatz verwendet werden
An einem Hubschrauberwrack aus einem Absturz wurde aufgezeigt, dass in einem solchen Falle das Wissen und die technischen Möglichkeiten des WIWeB gefragt sind, wie 2017 bei einem Absturz eines Bundeswehr-Hubschraubers im afrikanischen Mali.
Weitere Höhepunkte waren für uns die Beobachtung eines Arbeitstauchers der Bundeswehr beim Schweißen unter Wasser, die Diensthundevorführung
Zahlreiche Stände waren von verschiedenen Institutionen besetzt. Dort konnte man einfach nur locker plaudern oder sich auch gezielt mit Informationen eindecken um den Wissensdurst zu stillen.
Dazu zählten u.a. ein Stand der Biathleten der Bundeswehr, an dem Frau Hildebrand und Frau Horchler Autogramme gaben, ein Stand der RK-Erding und des jeweiligen Kreisverbandes und viele andere mehr.
Die Veranstaltung wurde von vielen Standbetreibern genutzt Werbung in eigener Sache zu machen sowie Mitgliederwerbung zu betreiben.
Viele neue Eindrücke der Umsetzung von technischen Entwicklungen in der Bundeswehr konnten gewonnen werden und dank des Einsatzes von diversen mobilen Großraum-Versorgungseinheiten und der Aktion Erbse bestand an diesem sommerlichen und erlebnisreichen Tag zu keiner Zeit eine Gefahr für die körperliche Einsatzfähigkeit unserer Kameraden auf Ihrer technischen Erkundungstour.
Erster Vorstand der Reservistenkameradschaft Rott am Inn
Hans Hinterlochner |