Militärische Aus- und Weiterbildung
Reservisten bilden sich im infanteristischen Objektschutz weiter
Der Arbeitskreis Reserveunteroffiziere (AKRU) Unterfranken führte am Samstag, den 23.10.2021 eine Weiterbildung für Unteroffiziere an der Infanterieschule Hammelburg durch. In Zusammenarbeit mit der VI. Inspektion wurden die teilnehmenden Gruppen- und Zugführer in ein angenommenes Bedrohungsszenario versetzt, mussten Aufträge auswerten, Gelände beurteilen und erkunden, Möglichkeiten des Feindes beurteilen sowie einen Entschluss fassen.
Im theoretischen Teil am Vormittag unterrichtete ein aktiver Truppenfachlehrer der VI. Inspektion die Teilnehmer sehr umfassend über die Besonderheiten des infanteristischen Objektschutzes, bevor es in einem praktischen Teil am Nachmittag dann ins Gelände ging.
Im Rahmen der kompetenzorientierten Ausbildung erhielt ein Teil der Teilnehmer den Auftrag, den Einsatzraum so zu erkunden, dass ein Gegner frühzeitig erkannt und am Einwirken auf das zu schützende Objekt gehindert wird. Der andere Teil erhielt den Auftrag, im gleichen Gelände einen Angriff auf das Objekt zu erkunden und zu planen.
Nach Abschluss der Erkundung trugen die jeweiligen Gruppen an einer Großkarte ihre Absichten vor und begründeten ihre Entschlüsse. Bestätigend aber auch ernüchternd wirkte sich hierbei der methodische Ansatz aus, die jeweilige Absicht ROT und BLAU übereinander zu legen.
In der anschließenden Auswertung durch den Truppenfachlehrer zeigte sich, dass es keinen allgemeingültigen Lösungsansatz, gerade unter Berücksichtigung der personellen, materiellen, räumlichen und zeitlichen Auflagen, gibt.
Allen Teilnehmern der Weiterbildung brachte der Unterricht neue Erkenntnisgewinne und die Einsicht, dass Objektschutz keine statische und passive Bewachung von Liegenschaften ist, sondern weiträumiges Denken, eine eingehende Gelände- und Feindlagebeurteilung sowie den durchhaltefähigen und flexiblen Einsatz von Kräften erfordert.
Sowohl der Leitende der dienstlichen Veranstaltung Hauptfeldwebel d.R. Dirk Schaab, als auch der Feldwebel für Reservistenangelegenheiten, Stabsfeldwebel Marko Reischmann sowie der Truppenfachlehrer (Hauptmann Robert Haupt) waren mit der hohen Motivation und dem Engagement der teilnehmenden Reservisten überaus zufrieden.
Der anwesende Beauftragte für militärische Ausbildung der Bezirksgruppe Unterfranken, Oberstabsfeldwebel a.D. Andreas Kukuk, war ebenfalls sehr zufrieden mit der Durchführung und dem erzielten Ergebnis: „Der heutige Tag hat gezeigt, dass im Zuge der Rückbesinnung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung, Reservisten wieder eine bedeutendere Rolle spielen werden. Zukünftig wird das Thema „infanteristischer Objektschutz“ in der Bezirksgruppe mehr Platz in Ausbildung und Übung einnehmen.“
Allgemeines Fazit: Ausbildungsziel mehr als erreicht.