Das bereits 2. Medientraining unter den Leitung von Hauptfeldwebel d.R. Uwe Christiansen, Feldwebel d.R. Sven Karsten und Stabsunteroffizier d.R. Markus Jäger im Auftrag des Reservistenverband Berlin fand unter reger Beteiligung in den Räumen des Verbandes in der Julius – Leber – Kaserne statt. Ziel dieses Seminars war es auch diesmal, interessierte Berliner Reservisten/innen zu befähigen, ih
re öffentliche Informationsarbeit durchführen zu können und kompetent Auskunft zur Reservistenarbeit zu geben. Stand im ersten Seminar vor wenigen Wochen noch die Überwindung von Schwellenängsten vor der Kamera und das Vorgehen von Pressevertretern im Fokus, haben die eingeladenen Medienredakteure, Inhaber einer Berliner Medienagentur und Berichterstatter beim Deutschen Bundestag, an genau dieser Stelle angeknüpft und die Teilnehmer mit einer für sie ausgearbeiteten Lage konfrontiert. Die Aufgabe, vor die sich die Teilnehmer gestellt sahen, klang so simpel, wie sie Tücken die es in barg:
An einem Informationsstand des Reservistenverbandes, einem Kamerateam, sicher in Rede und Antwort zur Reservistenarbeit in Berlin stehen zu können.
Vor der Praxis steht aber immer erst die Theorie. Die Wiederholung der wichtigsten Inhalte des ersten Medientrainings stand somit zunächst im Vordergrund. Fragen wie: Wer betreibt Pressearbeit? Kann ich ein Interview unterbrechen? und: “Was sage ich, für den Fall das ich keine Auskunft geben "KANN" ohne dass es "nach hinten" losgeht”, wurden im Gruppenrahmen besprochen und durch viele interessante Beispiele aufgelockert und bereichert. Die Themen: Mimik, Gestik und Sprache sind wichtige Helfer bei der späteren Auswertung der Videosequenzen, auch sie wurden den Reservisten/innen nahegebracht. Im praktischen Teil des Tages wurde am eigens aufgebauten Informationsstand des Verbandes eine professionelle Interviewsituation nachgestellt. Gerade eben hatte man noch alle Informationen im Kopf. Sieht die Sache doch schon ganz anders aus, wenn die Scheinwerfer angehen und jemand ruft:" Ton läuft!”– Die Vorausschau des Leitenden, Feldwebel d.R. Sven Karsten – 2./ WachBtl BMVg, sich im Interview als freundlich-kooperierender Medienvertreter zu verhalten stellte sich, als falsch heraus. So, wurden den Teilnehmern die Worte im Mund umgedreht, Sachverhalte falsch dargestellt oder unangemessen rezitiert. Sie wurden mit haarsträubenden Sachverhalten konfrontiert während dazu ein mehrfacher Technikausfall ein gesteuert wurde – kurz gesagt: Den teilnehmenden Reservisten wurde Disziplin und absolute Sachlichkeit bzw. Neutralität in ihren Äußerungen und ihrem Verhalten abverlangt – ein stark forderndes, doch in diesem Übungs-Rahmen, doch ein sehr positives Erlebnis. Diese Art der Grenzerfahrung, gemeinsam, erfolgreich durchstanden zu haben markiert, hier den größten Lernerfolg der Gruppe. Der herausgearbeitete Kernpunkt der für jedes Interview oder jede Art von Pressebegegnung herangezogen werden kann, in einem Satz formuliert die jeder Soldat kennt: "Nichts ist so beständig, wie die Lageveränderung!“
Presse- Öffentlichkeitsarbeit in den Reservistenkameradschaften, auf Verbandsebene, der RSU-Kräfte, durch die KvK´s oder in den aktiven Einheiten, hat etwas gemein: Sie soll einerseits über die Arbeit und den Auftrag der Bundeswehr in der Öffentlichkeit informieren, andererseits muss sie im Bereich der Reservistenarbeit fähig sein, insbesondere im Hinblick auf die erneuerte Verantwortungsstruktur der Reservistenarbeit, bestehen zu können. Zwischen aktiven Soldaten und Reservisten darf kein wesentlicher Qualitätsunterschied in dieser Arbeit entstehen. Hierzu dienen diese Art der Seminare – denn eine stimmige, gemeinschaftliche und klare Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg.
Bericht: Sven Karsten