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Nachtrag “ PFADFINDER 2013 – eine echte Herausforderung!“




Vom 21. bis 23. Juni 2013 fand zum ersten Mal der Orientierungswettkampf PFADFINDER der Landesgruppe der Berliner Reservisten statt. Als Kombinationswettkampf aus Orientierungs-marsch und Schießen konzipiert waren 30 Kontrollpunkte anzulaufen und diverse Aufgaben zu erfüllen, wie unter anderem Marsch nach mündlicher Wegebeschreibung, Marsch nach Skizze und Marsch nach Marschkompasszahl. 8 Mannschaften schlugen sich durch den Standort-übungsplatz „Döberitzer Heide“ und mussten in maximal 360 Minuten etwa 15 km Marsch-strecke bewältigen. Hochgesteckte Herausforderungen, die die Teilnehmer an ihre Grenzen brachten. Am Ende waren sich jedoch alle einig: sehr fordernd, viel gelernt und noch mehr Spaß gehabt! Premiere geglückt, Fortsetzung folgt!

Bild : Vor dem Start: Kameraden in den Startlöchern.
„Ziel ist es, einen Wettkampf der Landesgruppe der Berliner Reservisten ins Leben zu rufen, der sich über die nächsten Jahre hinweg als ein überregionaler Wettkampf etablieren sollte“, so Stabsfeldwebel Naujoks, Feldwebel für Reservistenangelegenheiten in der Berliner Julius-Leber-Kaserne. Entsprechend war es auch der Stabsfeldwebel, der den Orientierungswettkampf PFADFINDER 2013 federführend entwickelte und die Durchführung mit dem Leitenden Major d.R. Meusel und weiteren 10 Funktionern organisierte. Anforderungen und Reglement orientierten sich an denen der deutschen Reservistenmeisterschaften und sorgten daher per se für eine anspruchsvolle Herausforderung. Bei optimal gewählter Marschstrecke sollten unter Belastung 15 km in maximal 360 Minuten durchlaufen werden. 25 Kontrollpunkte und weitere 5 Kontrollposten waren auf dem Weg zu finden, diverse Aufgaben mussten zusätzlich erfüllt werden; der eigentlich ergänzend geplante Schießwettkampf musste jedoch leider mangels Funktionspersonals für dieses Mal gestrichen werden. Insgesamt meldeten sich 29 Soldaten zur Premiere des Wettkampfes, 11 Funktonier und 18 Wettkämpfer, die in 8 Mannschaften aufgeteilt wurden.

Bild : In praller Sonne: der Wettkampf fordert seinen Preis.

Dem eigentlichen Wettkampf waren am Vorabend Ausbildungen voran gestellt, die das notwendige Wissen für den folgenden Wettkampftag auffrischten und festigten. Dazu gehörten die Ermittlung der individuellen Doppelschrittzahl, sowie Ausbildungen in Karte / Kompass und im Fertigen von Skizzen. Anschließend erfolgte die Einweisung in das Reglement und den Ablauf des Wettkampfes sowie die Einteilung der Soldaten in die 8 Mannschaften samt Mannschaftsführer.
Wie bei Wettkämpfen üblich, starteten die Soldaten am nächsten Morgen belastet mit mindestens 5 Kilo Marschgepäck, Ausrüstung und dem Sturmgewehr G 36 mitsamt 2 Magazinen und 10 Patronen Manövermunition; jede Mannschaft war außerdem mit Marschkompass, Funkgerät und Fernglas ausgerüstet. Nach der Ansprache des stellvertretenden General Standortaufgaben Berlin Kapitän zur See Naumann, der eigens angereist war, die Reservisten bei der Premiere des PFADFINDER zu besichtigen, konnte es endlich pünktlich um 10 Uhr los gehen!
 
Als erstes war eine Wegeskizze zu fertigen: innerhalb von maximal 15 Minuten musste ein zugewiesener Bereich der Originalkarte möglichst genau skizziert werden; danach wurden vom ersten Posten die Originalkarte mit der O-Laufkarte (Orientierungslaufkarte) getauscht, in dem genau dieser Bereich des Geländes fehlte. Zusätzlich erhielt jede Mannschaft eine Kartenlegende und eine Postenkarte, auf der alle 25  Kontrollpunkte und 5 Kontrollposten angegeben waren, die die Mannschaft anzulaufen hatten. 4 der 25  Kontrollpunkte waren jedoch nicht auf der O-Laufkarte eingetragen und mussten über die angegebenen Koordinaten ermittelt und nachträglich eingetragen werden. Die Marschstrecke einer jeden Mannschaft war nicht vorgegeben und konnte individuell festgelegt werden; um es den Soldaten aber nicht zu einfach zu machen, wurde für das Durchlaufen des Schießbahngeländes für jede Mannschaft eine bestimmte Zeit festgelegt, die unbedingt einzuhalten war. Ein zusätzliches Erschwernis bei der Ermittlung der optimalen Route mit Folgen: einige Soldaten eilten quer über das Gelände, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Bild: Durch das Dickicht.
Am zweiten Posten erhielt jede Mannschaft eine individuelle Marschkompasszahl, die sie zum ersten Kontrollpunkt führte; danach war es den Soldaten frei gestellt, ihre Marschroute so festzulegen, wie sie ihnen optimal erschien. Wäre da nicht die Durchlaufzeit gewesen! Hatte man gerade das Gefühl, man könne die Punkte wie an einer Kette „abklappern“, so musste man flugs zu Posten 3 der mittels einer mündlichen Wegbeschreibung den Marsch zur Schießbahn koordinierte. Nach der Schießbahn hieß es, sich auf die eigene Skizze verlassen. Denn nun war die zur Verfügung stehende Karte zu Ende und der weitere Marsch musste anhand der zuvor erstellten Wegeskizze fortgesetzt werden. Wehe dem, dessen Skizze ungenau war! – manche Mannschaften mussten einen unfreiwilligen Umweg in Kauf nehmen. Doch Glück im Unglück, gab es doch beim nächsten Streckenposten – wie übrigens bei allen bemannten Posten – Gelegenheit zu Trinken und zur Pause, indem eine Auszeit genommen werden konnte. Das wurde auch dankend angenommen: denn die Sonne brannte unbarmherziger als zuvor prognostiziert, und trotz viel Wald „glänzt“ die Döberitzer Heide ihrem Namen entsprechend auch mit viel freien und unbeschatteten Flächen.

Bild : Im vollen Gallop – die späteren Sieger
Aber das alles kann einen deutschen Reservisten nicht erschüttern! Also auf in das Gefecht und weiter ging es. Bergauf, durch die Sonne, von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt. Teils direkt auf dem Weg und gut zu finden, teils versteckt im Dickicht der Wälder. Genaue Orientierung war hier gefragt: Entfernungen auf der Karte also möglichst genau aufgenommen und mittels der eigenen Doppelschrittzahl abgeschritten. Was – hier soll es lang gehen?! Das fragte man sich so manches mal! Aber ja, hier muss es sein. Wer wagt gewinnt! Und wirklich: hinter einem Gestrüpp, auf der Anhöhe, am Rande eines Tümpels, an einem Hochsitz, aber fast immer umlagert von Heerscharen von Mücken… da war er, der heiß ersehnte Kontrollpunkt. Wer suchet, der findet und wer sein militärisches Wissen anwendet, überlässt es nicht dem Zufall!
Den fünften und letzten Posten vor der Basis (Release Point) haben insgesamt nur zwei Mannschaften erreicht; und lediglich eine hat wirklich alle Kontrollpunkte gefunden. Für die restlichen Mannschaften wurde der Wettkampf nach dem Ablauf der Zeitvorgabe abgebrochen – erschöpft und an die eigene Leistungsgrenze gekommen stürzten sich die meisten Wettkämpfer auf Essen und Trinken und machten ihre verdiente Pause!
 
Nach Rückverlegung in die Kaserne mussten zuerst Waffen und Ausrüstung gereinigt werden und endlich auch der eigene, verschwitzte Körper – was für ein herrliches Gefühl nach gefühlten 30 Kilometern in der Wüste!
Am Abend dann die Siegerehrung. Mit viel Applaus bedachten die Kameraden die Siegermannschaft um Leutnant d.R. Trujillo und den Obergefreite d.R. Müller, die nicht nur alle Aufgaben erfüllten und alle Kontrollpunkte sammelten, sondern dies überwiegend noch im Laufschritt meisterten. Auf Platz zwei und drei folgten Mitglieder der beiden Wettkampfmannschaften: Leutnant d.R. Lück, Obergefreiter d.R. Czakaj und Gefreiter d.R. Schulz, und in sehr knappem Abstand Hauptgefreiter d.R. Jeziorski und Schütze d.R. Slotty. Anerkennung für diese Leistung bei einem sehr anspruchsvollen Orientierungswettkampf! Natürlich musste dies noch entsprechend gefeiert werden!

Bild : Kontrollpunkt im brandenburgischen Idyll
Major d.R. Meusel und Stabsfeldwebel Naujoks ließen es sich nicht nehmen, sich noch am Sonntag einer Manöverkritik zu stellen. Vorab mit dem Funktionspersonal, anschließend mit den Wettkämpfern wurde die Premiere des PFADFINDER rekapituliert. In der hervorragend geleiteten Diskussion kam wenig Kritik, aber einiges an Anregungen zur Sprache. Der rege Zuspruch bezeugte die grundsätzliche Zustimmung; kein Wunder, dass sich alle die Fortführung des Wettkampfes in den nächsten Jahren wünschten – dann hoffentlich mit noch mehr Reservisten! Schließlich waren sich alle Teilnehmer einig – der PFADFINDER 2013 war ein echt fordernder Wettkampf, hat die soldatische Fähigkeiten in hohem Maße gefördert und vor allem hat er einfach nur viel Spaß gemacht!
 

Bild : Abgekämpft – die Bohnensuppe schmeckt!
 

Bild : Die Drittplazierten: Hauptgefreiter d.R. Jeziorski und Schütze d.R. Slotty mit Stabsfeldwebel Naujoks

 Bild : Der zweite Platz: Leutnant d.R. Lück, Obergefreiter d.R. Czakaj und Gefreiter d.R. Schulz mit Major d.R. Mäusel

 

Bild :  Die Sieger: Leutnant d.R. Trujillo und den Obergefreite d.R. Müller mit Major d.R. Mäusel und Stabsfeldwebel Naujoks.

Bericht: Obergefreiter d.R. Erlmeier, Ralph

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