Sichern – Sperren – Hemmen
28 Soldaten traten ihren Dienst früh um 7.00 Uhr in der Julius-Leber-Kaserne an. Nach dem Frühstück erfolgte die theoretische Unterweisung. Zuerst führte Hauptfeldwebel d.R. Knop die Soldaten in den Aufbau und in die Handhabung des Maschinengewehrs MG 3 ein: für „alte Hasen“ eine willkommene Auffrischung, für neue Reservisten eine notwendige Ausbildung. Im Anschluss unterwies Stabsunteroffizier d.R. Pützer in Zielführung, taktischen Grundsätzen und Durchführung des allgemeinen Pionierdienstes: für viele Soldaten Neuland. Anschließend teilte man die Soldaten in 3 Gruppen, die einen Ausbildungszyklus über 3 Stationen durchliefen.
Zu Beginn der Pionierdienstausbildung erhielt jeder Soldat von Hauptfeldwebel d.R. Staupe ein Informationsblatt, auf dem die taktischen Grundsätze sowie der Aufbau einer S-Drahtsperre, eines Flandernzaunes und eines Spanischen Reiters erklärt wurden. Dann ging es an die praktische Umsetzung, bei der alle einzelnen Arbeitsschritte geübt wurden.
Jede Gruppe wurde – wie bei den Pionieren üblich – in einen Verlegetrupp (von 4 Mann) und einen Rödeltrupp (von 2 Mann) geteilt. Aufgabe des Verlegetrupps war das Ausbreiten und Verlegen der Drahtsperre, Aufgabe des Rödeltrupps war es, den Draht zu befestigen und zu stabilisieren. Schnell wurden während der Arbeiten die Tücken und Schwierigkeiten im Umgang mit Stacheldraht sichtbar. Noch mehr jedoch, als in der abschließenden Großübung die Flandernzäune und Spanischen Reiter errichtet wurden. Der Bau und die Errichtung dieser beiden Sperrzäune sind zeitintensiv und mit vielen Mühen verbunden. Hölzer müssen eingepflockt werden, der Draht muss in der richtigen Reihenfolge angebracht und angenagelt werden. Wehe dem, der beim Verlegen des Flandernzaunes einen Fehler begeht, besteht doch die Gefahr sich selbst „einzusperren“. Auch der Bau eines Spanischen Reiters entpuppte sich als durchaus schwere Arbeit: waren doch Hölzer mit der Axt vorzubereiten, ineinander zu vernageln, zusätzlich zu stabilisieren und schließlich zu verdrahten. Arbeiten, die bei sommerlichen Temperaturen wirklich jeden ins Schwitzen brachten! Dennoch: Trotz der Anstrengung waren zum Abschluss alle Soldaten sehr zufrieden, sowohl mit dem für Viele neu Erlernten, als auch mit der kompetenten Ausbildung und Unterweisung.
Ergänzt und komplettiert wurde die Pionierausbildung durch die Stationen Handhabung und Schießen des Maschinengewehrs MG3. Unter der Leitung des Hauptfeldwebel d.R. Knop wurde das Zerlegen und Zusammensetzen, sowie Laden und Entladen des MG 3 praktisch geübt. Den meisten war vieles bereits geläufig, einigen war die Handhabung gänzlich neu – aber egal ob Wiederholung oder neu Erlernen, der sichere Umgang mit der Waffe ist das A und O für einen Soldaten.
Unter der Leitung des Hauptfeldwebels d.R. Böhm wurden anschließend am AGSHP die Übungen MGS1 bis MGS4, sowie einige Sonderübungen geschossen. Auch hier zeigten sich teils große Unterschiede im Umgang mit der Waffe – ein Grund mehr, das MG3 immer wieder zu üben.
Beim Abschlussantreten galt es schließlich, 3 Kameraden besonders zu ehren. Hauptfeldwebel d.R. Böhm erhielt das Leistungsabzeichen in Gold für seine besonderen soldatischen Leistungen, Stabsunteroffizier d.R. Pützer wurde geehrt für den ersten Platz seiner Mannschaft im Rahmen des Outdoor-Challenge-Day und Hauptfeldwebel d.R. Saupe wurde von den Kameraden für seine kürzlich erfolgte Beförderung beglückwünscht. Dem Thema der DVag entsprechend schmetterten die Kameraden zu Ehren der drei Soldaten einen dreifachen Pioniergruß: „Anker wirf!“
Bericht: Ralph Erlmeier, Obergefreiter d.R.