Voll gefordert – Berliner Reservisten im Gefechtsbiwak
Sprung ab in den Graben, im Laufschritt durch das Grabensystem, durch die Tunnelröhre hindurch, vor der Brücke rechts die Anhöhe hinauf, an der zerschossenen Telefonzelle vorbei und in die Stellungen einfließen. Das Maschinengewehr auf dem Turm peitscht über die Köpfe der Soldaten hinweg, hält den sich annähernden Feind nieder. Dann heißt es abwarten, wieder zu Luft kommen. Die Mittagssonne brennt bereits unerbittlich auf die brandenburgische Heide. Nicht angenehm zwischen den Gebäuderuinen. Dann der erste auftauchende Feind – in etwa 300 Meter Entfernung. Eine Gruppe feindlicher Schützen. Erfolgreich werden sie abgewehrt, sie weiche aus. Übungsunterbrechung!
Der Leitenden des Gefechtsschießens, Major d.R. Randolf Marc Richter sammelt die Gruppe von acht Soldaten. „Gruppenführer. Wie schätzt Du die Situation ein? Was war die Absicht des Feindes?“ „Ein Vorstoß, um unsere Stellungen aufzuklären. Danach Ausweichen. Mit einem massiven Vorstoß des Feindes muss nun gerechnet werden!“ Richtig erkannt, korrekte Schlussfolgerung. Im weiteren Verlauf der Übung wird der Feind nun mit großer Stärke angreifen, eingeleitet durch Mörserbeschuss. Bis auf 50 Meter vor den eigenen Stellungen kann so der Feind aufrücken, wird aber durch konzentriertes Abwehrfeuer abgewiesen. Der Leitende hat das Szenario in verschiedenen realitätsnahen Szenarien unterteilt. Wenn notwendig unterbricht er an entscheidenden Abschnitten die laufende Übung, um mit den Soldaten zu rekapitulieren, Fehler anzusprechen, die Vorgehensweise zu verbessern. Manchmal lässt er Sequenzen wiederholen. Der Lernerfolg bei den Soldaten ist augenfällig!
Dem Gefechtsschießen ging bereits eine Nacht in Gefechtslage voraus. Kaum dass die Soldaten am Freitag angekommen waren, wurden sie bereits in das Gelände verlegt und in die Lage eingewiesen. Der Aufbau der Gruppennester erfolgte bereits unter Gefechtsbedingungen. Beobachtungs- und Alarmposten mussten schnellstens bezogen werden. Mit einem Angriff war stets zu rechnen. Nach ersten Scharmützeln, hieß es dann warten, warten, warten…. Eine harte Geduldsprobe. Doch als kaum einer mehr damit rechnete, brach der Angriff los…. Unterbrochen nur durch eine kurze Feuerpause, früh um fünf wurden die Soldaten aus den Schlafsäcken gerissen. Angriff! Marsch, in die Stellungen!
Tagsüber verlegte man im Sationswechselverfahren die Gruppen zum Sprengplatz: dort galt es, die Gefechtshandgranate zu werfen. Der Stationsleitende Hauptmann d.R. Torsten Grundmann war sehr zufrieden. Jeder Soldat hat in mehrere Durchgängen die Granate geworfen. Mit Sicherheit ist dies der fundierten Ausbildungen der Monate zuvor zu zu schreiben. Schritt für Schritt wurden die Soldaten auf den Ausbildungen in der Kaserne und auf dem Übungsplatz auf die Gefechtshandgranate vorbereitet. Nun fühlten sich die Reservisten bereits im Umgang mit der Granate. Die seit langem angestrebte modulare Ausbildung zahlte sich ein weiteres mal aus.
Bei Grill und Bier galt es beim Kameradschaftsabend drei Beförderungen zu feiern und schließlich noch auf den scheidenden langjährige Spieß Stabsfeldwebel d.R. Thorsten David anzustoßen. Etwas wehmütig klang dann auch der Schlachtruf beim Schlussantreten am nächsten Tag. Berlin – Hurra!
Bilder und Bildunterschriften (Ralph Erlmeier:
Alles im Blick. Maschinengewehr MG 3 auf dem Turm.
Alarmposten bezogen und das Vorfeld in Beobachtung.
Alarmposten bezogen und das Vorfeld in Beobachtung
Alarmposten bezogen und das Vorfeld in Beobachtung
Feindbeobachtung unter Gefechtsbedingungen.
Feindbeobachtung unter Gefechtsbedingungen.
Feindbeobachtung unter Gefechtsbedingungen.
Stellungen bezogen und den Angriff des Feindes abwehren.
Stellungen bezogen und den Angriff des Feindes abwehren
Abwehrfeuer mit Gewehr und Granatpistole
Übungsunterbrechung: Major d.R. Randolf Marc Richter analysiert mit seinen Soldaten Lage und Fehler.
Übungsunterbrechung: Major d.R. Randolf Marc Richter analysiert mit seinen Soldaten Lage und Fehler.
Übungsunterbrechung: Major d.R. Randolf Marc Richter analysiert mit seinen Soldaten Lage und Fehler.
Deckung! Mörserbeschuss!!!
Abwehrfeuer. Der Feind muss zurück geschlagen werden!
Nach ausführlicher Vorbereitung sind die Soldaten fit für die Gefechtshandgranate.
Werfen der Gefechtshandgranate – für Berliner Reservisten kein Problem! Der Ausbildung sei Dank!
Auch ein Kamerad der US-Army nahm an der Übung teil.