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Hat keine Frage unbeantwortet lassen: der Botschaftsrat der Republik Kosovo Zemaj mit dem Vorsitzende der RK 15 Oberst a.D. Berger

Bildautor: Ralph Erlmeier

In einem überaus launigen Vortrag berichtete der sympathische Botschaftsrat der Republik Kosovo Atrit Zemaj, am 05 Juni vor 40 Interessierten im Rahmen der sicherheitspolitischen Vorträge der Reservistenkameradschaft „Julius Leber“ über sein noch junges Land. In fließendem Deutsch diskutierte und warb er für das Kosovo und zeigte sich als bestes Beispiel der „integrierten Diaspora“.

Vor 10 Jahren, am 17. Februar 2008, proklamierte das kosovarische Parlament die Unabhängigkeit der Republik Kosovo. 117 Ländern haben seitdem die Republik Kosovo anerkannt. Fünf Länder der EU (Spanien, Rumänien, Slowakei, Griechenland und Zypern) haben wie die Türkei und Russland die Anerkennung bislang verweigert. Davon ließ sich Zemaj jedoch nicht irritieren, hat sich das kleine Land, das etwa halb so groß ist wie Thüringen, in den letzten Jahren doch bereits sehr positiv entwickelt. Die Infrastruktur, insbesondere die Straßen, die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse seien ein gutes Stück vorangekommen. Das landwirtschaftlich geprägte Land baut auf den Tourismus und ist deshalb um Stabilität und Sicherheit bemüht. Korruption, Kriminalität und organisiertes Verbrechen müssten bekämpft werden, als Pfeiler für eine Zukunftsperspektive für die Gesellschaft. Demokratische Strukturen, Arbeitsplätze und ein stabiles Rechtssystem sind die „Pfeiler für eine Rückendeckung und Unterstützung durch die Jugend“, wusste der Botschaftsrat.

Mit 26 Jahren ist das Durchschnittsalter des Kosovo das jüngste in Europa. Deshalb sei der Ausgleich mit Serbien auch so wichtig. Denn wie die Jugend des Kosovo will auch die Serbiens ein Teil Europas sein. Momentan emigrierten viele Kosovaren noch nach Westeuropa, insbesondere nach Deutschland. Hier leben 230.000 Peronen mit kosovarischem Pass, davon 100.000 Kindern. Etwa weitere 400.000 sind Einwanderer in der dritten Generation, so wie der Botschaftsrat selbst. Viele der ausgewanderten Kosovaren sprechen fließend Deutsch; selbst im Kosovo sprechen 30 % der Bevölkerung deutsch. „Integrierte Diaspora“ forderte Atrit Zemaj von seinen Landsleuten, anstatt „getthoisierte Diaspora“. Nur so kann der Balkan, das Kosovo weiterkommen, ist er überzeugt. „Wir streben an, ein Teil der westeuropäischen, westatlantischen Perspektive zu sein. Wir wollen so schnell wie möglich in die Europäische Union und warum nicht auch in die NATO?“, bekannte er.

„Durch Nichtstun wecken wir die Schläfer auf dem Balkan“, mahnte Zemaj. Russland habe ein Interesse daran, Europa zu destabilisieren. Deshalb würde es Anstrengungen unternehmen, die Integration des Kosovos und der Balkanstaaten in die Europäische Union zu unterlaufen. Die Chinesen wiederum hätten Südosteuropa als wirtschaftlichen Markt entdeckt, als Einfallstor in die Region. Deshalb würden bereits große Investitionen getätigt und perspektivisch noch forciert. Und schließlich hätte die Türkei mit ihrer neo-osmanischen Politik die muslimischen Länder des Balkan im Blick: das Kosovo, Albanien aber auch Bosnien-Herzegowina. Sie wollte den Einfluss auf den Balkan wieder gewinnen, um ihre Rolle als zentrale Mittelmacht zu stärken. Auch Saudi-Arabien hätte massives Interesse an diesen Ländern, jedoch in Albanien und dem Kosovo wenig Chancen. Zwar seien 85% Prozent des Kosovo muslimisch, doch die Religion hätte nie einen besonders großen Einfluss gespielt. Anders verhielte es sich in Bosnien-Herzegowina, wo Saudi-Arabien massiv in Infrastruktur, soziale Projekte und den Tourismus investiere. Deshalb sei es so wichtig, die Westbalkanstaaten nach Europa zu integrieren. Andernfalls könnte Europa nachhaltig destabilisiert werden.

Über den Kosovkrieg wollte der Botschaftsrat indes nicht viele Worte verlieren. Die Opfer und die Kriegserfahrungen seien schrecklich gewesen. Jedoch müsse man nach vorne blicken, und sich für die Zukunft um stabilen Frieden bemühen anstatt im Zorn auf den Krieg zurückzublicken. Eine optimistische wie sinnvolle Perspektive, die vom Publikum mit viel Applaus quittiert wurde.

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