Übung Eiswolf 2016
Am Mittag des 22.01.2016 verlegten Mitglieder des Wettkampfkaders Bremen ins winterliche Heide / Schleswig Holstein. Dort trafen etwa 100 Reservisten (Wettkämpfer) aus ganz Deutschland ein, um sich in einem der härtesten Winter-Wettkämpfe zu messen: dem „Eiswolf 2016“! Die Durchschlage- und Orientierungsübung wird jährlich und nun immerhin schon zum 11. Mal vom Landeskommando Schleswig Holstein und der Kreisgruppe Dithmarschen mit Unterstützung der „Dänischen Heimwehr“, THW, DLRG und Feuerwehr ausgerichtet. Der Eiswolf gilt ferner als Qualifikation für die Übung „Blue Nail“ in Dänemark, was die Organisatoren dieses Jahr auch dazu bewogen hat, den Schwierigkeitsgrad nochmals zu erhöhen und damit dem dänischen Pendant näherzukommen.
Unter der Führung von Feldwebel d. R. Tobias Scholz wagte die Gruppe den riskanteren Weg, als ein sieben-Mann-Team zu starten und damit einhergehend natürlich auch dem Feind eher aufzufallen. Gejagt wurden die Kämpfer nämlich von den Fallschirmjägern der RK Fallschirmjäger, die auf der 42-Km lang geplanten Strecke überall und jederzeit auftauchen und die Teams in Gefechte verwickeln konnten.
Am Freitagabend gegen 19:00 Uhr wurden alle Wettkämpfer bei frostigen -5 Grad an ihre Startposition verbracht. 12 Stationen galt es ab sofort zu bewältigen, mit einem Zeitansatz von 26 Stunden und einer Ruhezeit von 2 Stunden. Die Stationen dauerten jeweils bis zu 90 Minuten an und schöpften aus dem Vollen der Militärischen Fertigkeiten, u.a. ein Orientierungsmarsch auf Zeit, Feindaufklärung, Gewässerüberquerung, Spähtrupp, Sanitätseinlage in Form von Retten eines Bein-amputierten aus einem Minenfeld, Fernmeldetrupp, Personenkontrolle „auf Dänisch“, Patrouille, Waffendrill, mehreren Hindernisbahnen und einem Dauerlauf mit anschließendem Schießen. Eine Station konnte auch mehrere Aufgaben umfassen. Zumeist begann es mit etwas Kräftezehrendem, z.B. einen 40 cm dicken Baumstamm sägen oder einer Hindernisbahn, die erst einmal alles abverlangte, bevor es an das strategische Denken ging, um den Rest der Aufgabe zu lösen. Viele Aufgaben wurden durch den einsetzenden Eisregen erschwert. Die Müdigkeit tat ihren Teil dazu.
Nach 12 Stunden Marsch und 6 Stationen legte die Bremer Wettkampfgruppe am Samstag früh um 07:00 Uhr ihre 2-stündige Pause ein und ruhten sich etwas aus. Pünktlich nach einem wärmenden Kaffee ging es – schon relativ geplagt – aber stets motiviert in den Tag hinein.
Um ca. 20:00 Uhr, also nach etwa 25 Stunden querfeldein, samt Ausweichen vor dem Feind und immerhin 45 Km Marschstrecke, hat es das Bremer Team geschafft und befand sich wieder in der Wulf-Isebrand-Kaserne in Heide. Nach dem Waffenreinigen, sowie persönlicher Hygiene und gut 30 Stunden auf den Beinen ging es ins wohlverdiente Nachtlager.
Von den gestarteten 32 Teams hat es die Hälfte geschafft, bzw. in der vorgegebenen Zeit geschafft. Unsere Bremer haben nach endgültiger Auswertung einen stolzen Platz 10 erreicht. Das obere Drittel und die Qualifikation waren natürlich eine schöne Überraschung zwischen den „alten Hasen“ und aktiven Kameraden für unsere Erststarter. Darauf wird aufgebaut.
Interessierte dürfen sich gerne jederzeit bei Gruppenführer Tobias Scholz melden. Das Team freut sich über jeden weiteren Wettkämpfer. Kameradschaft wird hier großgeschrieben!
Bild: RAG Wettkampf