Reservisten der RK 14 erkunden das „Weserwehr“
Für viele Reservisten ist der Sonntag der Tag für die Familie, anders bei der RK 14.
Da einige Mitglieder auch am Sonnabend arbeiten müssen / dürfen, wird die Informationsfahrt (sicherheitspolitisch oder militärhistorisch) auf einen Sonntag gelegt, so können auch die Partner bzw. Familienangehörige teilnehmen. Für dieses Jahr war das „Weserwehr“ in Bremen-Hastedt als Ziel gewählt worden.
Nach Begrüßung des Vorstands und dem ehem. Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtamtes Bremen Herrn Fischer, wurde in die Thematik eingestiegen.
Beginnend mit der Baugeschichte und dem Wasserbauer Ludwig Franzius ab 1887. Der Ratifizierung von Staatsverträgen im März 1906 zwischen Preussen, dem Großherzogtum Oldenburg und Bremen zum Bau einer Wehr- und Schleusenanlage am Hastedter Weserufer. Im Sommer 1906 begann der Bau der Anlagen und Kraftwerk. Das Kraftwerk ging im Juni 1911 in Betrieb, drei Monate später konnte Strom ins städtische Energienetz gespeist werden.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs – am 22. April 1945 – griffen alliierte Fliegerstaffeln Bremen an. Sprengbomben wurden über der Wehranlage und Kraftwerk abgeworfen und zerstörten das Bauwerk, die Wehrkörper und das Turbinenhaus. Das Kraftwerk erlitt Totalschaden. Erst Ende 1949 sind Wehr und Turbinenhaus saniert worden.
Nach einem schadensreichen Hochwasser im Jahr 1981 legten das Land Bremen und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung ein neues Hochwasserabflusskonzept für die Weser fest und beschlossen, die alte Staustufe durch den Bau einer neuen Anlage zu ersetzen. Dieses erfolgte in den Jahren 1989 bis 1993. Das heutige Weserwehr besteht aus fünf Feldern. Die Steuerung der Stauklappen erfolgt vollautomatisch. Für die Instandhaltung und Wartung der Stauklappen können die einzelnen Felder des Wehres mit Notverschlüssen verschlossen und anschließend leergepumpt werden. In der Wehrschwelle befindet sich ein Inspektionsgang über die ganze Wehranlage. Über das Weserwehr führt eine Betriebsbrücke, die auch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden kann. Sie schließt an die Betriebsbrücke über den Schleusen an, so dass Passanten die gesamte Staustufe überqueren können.
Bevor die Reservisten in die Katakomben des Wehres stiegen sahen sie einen Film über den Bau des Wehres und erhielten Antworten auf die zahlreich gestellten Fragen. Der Abschluss des Tages endete mit einer Manöverkritik in Form eines gemeinsamen Essen.
Bilder: M. Pingel