RSU-Kompanie Bremen im Hochwassereinsatz an der Elbe
Für die Kameraden der RSU-Kompanie Bremen war es eine Ehrensache die vom 13.-18.06. geplante sechstägige Wach- und Sicherungsausbildung zu verschieben und sich für den Einsatz in der Hochwasserbekämpfung an der Elbe zu melden.
Am Donnerstag, 13.6. verlegten 50 Kameraden der RSU Kompanie Bremen, unterstützt durch 10 Soldaten des Landeskommandos Bremen nach Lüneburg. Hier wurden sie gemeinsam mit 25 Reservisten der drei niedersächsischen RSU Kompanien unter der Führung von OTL d.R. Quast dem Aufklärungslehrbataillon 3 unterstellt und gingen in den Einsatz im Raum Gorleben und Gartow. Die Kameraden aus Niedersachsen betätigten sich als Deichläufer in Gartow, die Bremer Reservisten begannen mit Sandsackarbeiten, unterstützt durch Spezialpioniere aus Husum und einer Kompanie des Leitverbandes. Am Freitag wurden 10 Reservisten aus Bremen nachgeführt, die Werktags nicht freigestellt werden konnten, jedoch ihr Erholungswochenende für den Hilfseinsatz opferten.
Binnen zwei Tagen konnten durch gemeinsame Anstrengungen dort die für fünf Tage geplanten Arbeiten zu Ende geführt werden. Die Motivation der Reservisten war enorm. Wie wichtig der Einsatz der Bundeswehr in Gorleben war, zeigte die große Beteiligung der Bevölkerung. Geführt durch die freiwillige Ortsfeuerwehr wurde mit angepackt, die Soldaten wurden mit Kuchen und Getränken stets freundlich empfangen. Die Dankbarkeit der Bewohner Gorlebens war zusätzliche Motivation und Dank für unsere Kameraden.
Zum Ende des Einsatzes am Samstagabend wurde vom Ortsbürgermeister Herrn Hofstätter und vom Einsatzleiter der Feuerwehr Herrn Motzkus spontan zu einem Grillabend eingeladen. Viele Menschen kamen mit Lebensmittelspenden, die Frauen der Feuerwehr versorgten mit Kaffee und Kuchen. Im Rahmen eines Antretens der RSU-Soldaten und der Pioniere wurde den Hilfskräften gedankt. Der Führer der Bremer RSU-Kräfte Major d.R. Dr. Leupold dankte der Bevölkerung für die herzliche Aufnahme und sprach aus, dass viele Soldaten Gorleben nur aus der Presse im Zusammenhang mit dem Endlager und den Protesten kennen, dass es aber so ein idyllischer Flecken Erde ist, habe man nicht gewusst.
Zum Abschied erklangen die Martinshörner der Feuerwehrfahrzeuge und der Schlachtruf der Feuerwehr „gut Wehr“. Adressen wurden eiligst ausgetauscht, vielleicht wird auch der beidseitige Wunsch eines Wiedersehens zu ruhigeren Zeiten einmal wahr.
Die Reservisten der RSU-Kompanie Bremen verließen den Einsatzort mit positiven Gefühlen und einigen Schwielen an den Händen, die sicher bald wieder verschwinden werden.
In Bremen wurde die Kompanie von den Soldatinnen und Soldaten des Landeskommandos Bremen empfangen, die während des Einsatzes stets im Hintergrund unterstützt haben und nun die Ausschleusung durchführten. Im Rahmen eines gemeinsamen Antretens von RSU-Kompanie und Landeskommando dankten der Kommandeur Oberst Werstler und der Chef des Stabes Oberstleutnant Tillery allen Soldaten. Es wurden Dankesurkunden verteilt und zum Abschluß der Wehrübung noch vier Kameraden in diesem feierlichen Rahmen befördert.
Der Einsatz an der Elbe war der erste Einsatz der Kompanie im Rahmen der Katastrophenhilfe, er hat die Kompanie in ihrem Entwicklungsprozeß weit voran gebracht.
Die geplante Wach- und Sicherungsausbildung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.